ADAC Test: Radwege in Stuttgart nicht breit genug
Der ADAC hat die Breite der Radwege in Stuttgart untersucht. Viele sind zu schmal, teilweise blockieren Hindernisse die Fahrt
13 Routen in Stuttgart untersucht
Ein Drittel der Radwege zu schmal
Bäume und Verkehrsschilder versperren oft den Weg
Gerade durch Corona hat das Fahrrad noch weiter an Beliebtheit zugelegt. Zusätzlich setzen immer mehr Menschen auf elektrische Unterstützung durch E-Bikes und Pedelecs. Der ADAC hat nun die Breite der Radwege in zehn deutschen Großstädten, darunter auch Stuttgart, untersucht. Denn für die Verkehrssicherheit ist es entscheidend, wie viel Platz zum Überholen und beim gemeinsamen Fahren zur Verfügung steht. Je mehr Radfahrer unterwegs sind, desto wichtiger ist dieser Aspekt.
In Stuttgart hat der ADAC 13 Routen genauer unter die Lupe genommen. In die Wertung kamen am Ende nur zehn, da bei drei Strecken der Anteil der Radwege unter 20 Prozent lag. Das Ergebnis lautete "ausreichend", das bedeutet noch viel Luft nach oben für die baden-württembergische Landeshauptstadt. Ein Drittel der Radwege sind zu schmal und halten die empfohlenen Mindestbreiten nicht ein. Hinzu kommen gefährliche Hindernisse, teilweise mitten auf den Wegen: Bäume und Verkehrsschilder stören die Radfahrer.
Der ADAC Württemberg empfiehlt, beim Bau neuer Radwege verstärkt auf die Einhaltung der Regelbreiten zu achten. Für Radwege, die nur in einer Richtung befahren werden dürfen, gelten zwei Meter als sinnvoll. Die Mindestbreite von 1,60 Meter darf nur eine Ausnahme sein. Zudem sollten ganzheitliche Mobilitätskonzepte bei der Planung von Radwegen im Vordergrund stehen. Den Verkehrsraum vorschnell umzuverteilen, wie durch die Pop-Up-Radwege in Stuttgart, kann nicht das richtige Mittel sein, um langfristig den Verkehrsfluss zu verbessern und für mehr Sicherheit zu sorgen.