Motorsport in Württemberg nimmt wieder Fahrt auf

(Motor-)Sport bedeutet Spaß und Bewegung. Für viele Menschen ist er wichtiger Bestandteil des Lebens. Die Corona-Krise erschwert die Ausübung, aber langsam nimmt die Sache wieder Fahrt auf. Damit der Startschuss ertönen kann, haben verschiedene Ortsclubs des ADAC Württemberg die Motoren gestartet und Veranstaltungs- und Hygiene-Konzepte entwickelt. Allen voran der MCS Stuttgart, der vom 3. bis 5. Juli eine Großveranstaltung durchführt, wie sie Deutschland seit Ausbruch der Pandemie nicht erlebt hat. Sportleiter Heinz Weber und sein Team organisieren ein Renn-Wochenende auf dem Hockenheimring mit bis zu 400 Teilnehmern aus zehn unterschiedlichen Serien.
„Wir sind die erste große Motorsport-Veranstaltung in Deutschland, die wieder loslegt. Alle werden auf uns schauen“
Heinz Weber, Sportleiter des MCS Stuttgart
Für die Veranstaltung wurde ein umfangreiches Hygienekonzept ausgearbeitet. In aller Kürze: 1,5 Meter Abstand im Fahrerlager, pro Fahrzeug höchstens zwei Helfer, Zuschauer sind nicht erlaubt. Die Kontaktdaten aller Teilnehmer werden bei der Ein- und Ausfahrt parallel zu den jeweiligen Uhrzeiten protokolliert. Außerhalb der Fahrzeuge herrscht Mundschutz-Pflicht. Weber, der seit 45 Jahren Motorsport-Veranstaltung organisiert, weiß, wie heiß die Sportler auf den Neustart sind. „Alle haben gehofft, dass es endlich wieder los geht. Und wenn man sich an die Regeln hält, dann klappt das auch.“
Trial-Wettbewerb und Schnupperkurse
Andere Ortsclubs wagen sich ebenfalls zurück auf die Rennstrecke. So plant der MSC „Falke“ Wildberg-Sulz am 26. Juli einen Trial-Wettbewerb im Rahmen des ADAC E-Kids-Cups. „Die Nachwuchs-Förderung ist wichtig“, erklärt MSC-Vorsitzender Gerald Heller. Natürlich hatte er ein Hygiene-Konzept in der Tasche, als er bei den Behörden anklopfte. Die Signale seien positiv gewesen: „Wir freuen uns, dass wieder Veranstaltungen stattfinden können“ – so bringt Heller die mutmachende Antwort auf den Punkt. Das Beispiel könnte Hilfestellung für andere Ortsclubs sein, sich aus der Deckung zu trauen. Wenngleich Heller zugibt, dass der E-Kids-Cups vermutlich einfacher zu händeln sei, als andere Veranstaltung. „Bei uns sind nur die Eltern dabei, und das sind die einzigen, die an einer Sektion helfen dürfen.“
Oldtimer-Ausfahrten in Zeiten von Corona
Bewegung ist auch an anderer Stelle zu verzeichnen: Bei den Schnupperkursen der ADAC MX Academy powered by KTM am Stützpunkt Reutlingen können die zu Jahresbeginn angemeldeten Kinder ab sechs Jahren mit elektrischen Leih-Motorrädern bereits seit 13.06.2020 wieder den Einstieg in den Motorsport proben. Auch der MSC Ludwigsburg beweist Kreativität: Bei der Oldtimer-Ausfahrt „Coupe de Ländle“ müssen die Teilnehmer zwischen dem 1. Juli und 31. Oktober Ortsschilder anfahren, fotografieren und schlussendlich aus den Anfangsbuchsstaben der Schilder den Vereinsnamen „MSC Ludwigsburg“ bilden.
Infos unter:
MCS Stuttgart
ADAC E-Kids Cup
MSC „Falke“ Wildberg-Sulz
ADAC MX Academy powered by KTM
„Coupe de Ländle“ des MSC Ludwigsburg