Frankreich, Kroatien und Spanien: Weiter geht die Reise, mit unseren ADAC Expertentipps


Raphael Rohrwasser, Mobilitäts- & Technik-Experte beim ADAC Württemberg, hat uns die wichtigsten Informationen zu den häufigsten Fragen zusammengestellt und gibt wertvolle Expertentipps. Für einen sicheren und entspannten Trip in Richtung Urlaub.
Frankreich

Endlich geht’s los in den Frankreich Urlaub. Egal welche Küste, Frankreich macht einfach glücklich. Wer sich auf den Weg nach Südfrankreich macht, wird belohnt. Egal, ob Mittelmeer oder Atlantik, beide Küsten haben so viel Charme und savoir vivre, dass wir uns auch nach dem Urlaub noch eine ganze Weile frei und französisch fühlen.
Einer der wichtigsten Hinweise vorab: Bevor es nach Frankreich in den Sommerurlaub geht, prüfen Sie, wann die Franzosen Sommerferien haben. Sollte ihr Urlaub, mit dem der Franzosen zusammenfallen, dann richten Sie sich darauf ein, dass alle Touri-Hotspots in dieser Zeit überfüllt und auf den meisten Campingplätzen kein freier Platz mehr zu kriegen ist. Reservieren ist immer eine gute Idee. Anders als in Deutschland, ist ganz Frankreich gleichzeitig in den Ferien. Und auch anders als in Deutschland machen fast 90 Prozent der Franzosen Urlaub im eigenen Land. Um zu verstehen, was das bedeutet, muss man es erlebt haben.
Die Autobahnen in Frankreich
Nahezu alle Autobahnen in Frankreich sind mautpflichtig, wer also nicht immer Kleingeld griffbereit halten möchte, fährt gut mit einer Mautbox. So kann man die separate T-Fahrspur (Telepass) nutzen und Wartezeiten vermeiden.
Die „Routes Nationales“
Wer Frankreich ein bisschen kennt, weiß dass es immer eine „Bundesstraße“, die sogenannte „Routes Nationales“ gibt, die einen mautfrei zum Urlaubsziel in Frankreich führt. Auf den zwei- bis vierspurigen Straßen gelten unterschiedliche Geschwindigkeitsbeschränkungen:
Zweispurig = 80 km/h
Vierspurig = 110 km/h (bei Regen 100 km/h)
Wir haben Raphael Rohrwasser gefragt, ob diese Strecken eine empfehlenswerte Alternative sind?
Ja, denn je nach Strecke kann die Ersparnis bis zu 150 Euro betragen und die Straßen sind ebenfalls meist gut ausgebaut. Die Routes Nationales eignet sich für diejenigen, die viel Zeit haben und auch die Landschaft genießen und vielleicht den ein oder anderen touristischen Zwischenstopp einlegen möchten.
Nein, für diejenigen die möglichst schnell am Urlaubsort ankommen möchten. Die Straßen führen meist über Land und durchqueren beschauliche kleine französische Ortschaften, wunderschön aber je nach Streckenlänge und tausendstem Kreisverkehr auch etwas zäh.
Diese Verkehrsregeln gilt es zu beachten
Tempolimits variieren je nach Wetter: Bei Regen gilt auf Autobahnen z. B. nur 110 km/h. Auch auf Kreisverkehre, Umweltzonen (ZFE) und Vorrangregeln muss geachtet werden.
Warnwesten sind für alle Insassen Pflicht, ebenso das Warndreieck.
Telefonieren ist nur über integrierte Freisprechanlagen erlaubt. Ohrstöpsel oder das Bedienen des Handys am Steuer sind verboten. Wer gegen Regeln verstößt, muss mit Sofortkassierung und hohen Bußgeldern rechnen. Diese lassen sich oft sofort bar oder mit Karte begleichen.
Spanien

Von Frankreich geht die Reise weiter runter nach Spanien. Wenn die Tankanzeige sinkt, sollte man hier die Gelegenheit nutzen und einen Tankstopp einlegen. Ein besonderer Tipp vom Mobilitätsexperten: „In Spanien lohnt es sich von der Autobahn abzufahren, und bei den Supermarkt-Tankstellen zu tanken. Sie sind besonders günstig und gelegentlich gibt es beim Einkauf im Markt noch einen kleinen Tankbonus dazu.“
Darauf sollten Sie achten
Überholen Sie nicht zu schnell: In Spanien ist es verboten, das auf der Strecke geltende Tempolimit im Überholvorgang um 20 km/h zu überschreiten. Wer erwischt wird, muss mit einem Bußgeld rechnen.
Für Wohnmobile bis 3,5 Tonnen gelten außerhalb geschlossener Ortschaften andere Geschwindigkeitsbegrenzungen als für Pkw. Ein Wohnmobil darf in Spanien nirgendwo schneller als 120 km/h fahren. Einschränkend ist aber zu sagen, dass auf den Autobahnen in der Regel auch nur eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h gilt.
Pannenfall in Spanien: Immer die Pannenhilfe rufen. Privates Abschleppen ist verboten.
In den Ländern Spanien, Italien und Portugal sind Warntafeln Pflicht. Hier gibt es allerdings unterschiedliche Varianten und Bedingungen wann die Warntafel anzubringen ist.
„In Frankreich ist nur bei überstehender Ladung eine reflektierende Vorrichtung – oder einfacher gesagt eine Warntafel, Pflicht. Zudem ist bei Nacht und Nebel ein zusätzliches rotes Licht mit einer Reichweite von 150 Metern anzubringen. Wer nach Spanien übersetzt, benötigt eine Warntafel, allerdings ein anderes Modell als in Frankreich. Geht’s von Spanien weiter Richtung Portugal muss die Warntafel nicht nochmal gewechselt werden.“
Raphael Rohrwasser, Mobilitäts- & Technik-Experte beim ADAC Württemberg©ADAC Württemberg
Verschiedene Länder, verschiedene Warntafeln
Kroatien

Kroatien ist eines der Lieblingsurlaubsziele der Deutschen, aber bis man dort ankommt, fährt man in der Regel durch drei Länder, bei denen Maut und Vignettenkosten anfallen. Man durchlebt den ein oder anderen Stau oder gerät unverhofft in eine Grenzkontrolle. Besonders von Slowenien nach Kroatien können diese Kontrollen sich für die Reisenden ein paar Stunden hinziehen.
Wartezeiten verkürzen oder vermeiden
Geht es auf der Reiseroute nach Kroatien in Richtung Ländergrenzen sollte man sich in den Sommerferien auf längere Wartezeiten einstellen: Am Grenzübergang Bajakovo in Richtung Serbien und am Grenzübergang Karasovići in Richtung Montenegro, herrscht insbesondere zu den Hauptreisezeiten und an Feiertagen Hochbetrieb. Wer schon mal schauen möchte, was auf ihn zukommt, findet das Verkehrsaufkommen an den Grenzübergängen in Echtzeit auf der Webseite des kroatischen Automobilclubs HAK (Hrvatski Autoklub).
Das sind die Tipps vom ADAC Experten
Wartezeit verkürzen: Wichtig ist immer für ausreichend Wasser, Snacks, Essen und Unterhaltung zu Sorgen. Besonders die Kleinen freuen sich über Beschäftigungs- und Spielideen.
Wartezeit vermeiden: Die Hauptreisezeiten vermeiden, ist oft leicht gesagt. Aber bereits leichte Abweichungen vom üblichen Reiseplan kann eine Verkehrserleichterung bedeuten: Vermeiden Sie Freitage und Wochenenden. Fahren Sie wenn möglich über Nacht.
Darauf sollten Sie achten
Auf Autobahnen gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h.
Für Fahrer unter 25 Jahren gelten außerhalb geschlossener Ortschaften, auf Schnellstraßen und Autobahnen jeweils 10 km/h weniger.
Warnwestenpflicht: Für alle Insassen empfohlen.
Meldepflicht: Bei Unfällen muss die Polizei verständigt werden.
Wenn ein im Ausland zugelassenes Fahrzeug in Kroatien in einen Unfall verwickelt ist, ist für die Ausreise mit dem beschädigten Fahrzeug eine Schadensfeststellung (kroatisch: potvrda) mitzuführen.
Wer mit einem Fahrradträger unterwegs ist, braucht eine Warntafel, auch wenn keine Fahrräder transportiert werden oder der Träger eingeklappt ist.
Wenn der Fahrradträger teilweise die Rücklichter und Reflektoren des Fahrzeugs abdeckt, muss der Träger mit einer Beleuchtungsleiste ausgestattet sein,
Deckt der Träger das Nummernschild ab, kann ein weißes Nummernschild am Fahrradträger und einen ovalen DE-Aufkleber für Abhilfe sorgen.
Ein Hinweis für alle Camper: Wildcampen ist in Kroatien verboten und wird streng bestraft. Wer auf der Durchreise einen Schlafplatz sucht, kann im Notfall auf Raststätten übernachten. Dies wird in der Regel toleriert. Aber es sollten keine Stühle oder Tische vor dem Wohnmobil aufgebaut werden, sonst wird Parken zum Campen.
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