"Man fühlt sich wie ein echter Rennfahrer"

Erik Gluminski ist auch auf der virtuellen Rennstrecke in seinem Element.
Erik Gluminski ist auch auf der virtuellen Rennstrecke in seinem Element. © Privat

Im virtuellen Austin Martin wie ein Profi über den Nürburgring heizen: Für SimRacer Erik Gluminski (19) vom ADAC Junior Team Südbaden ist das Nervenkitzel pur. Wir haben mit ihm über das Fahrvergnügen am Simulator gesprochen

Wie bist du zum SimRacing gekommen?
Ich bin ein großer Motorsportfan und war schon immer von Computerspielen begeistert – so musste es einfach auf die Rennsimulation hinauslaufen. Rennspiele wie Formel 1 habe ich schon mit acht Jahren gespielt, mit zehn Jahren gab es das erste Lenkrad für die Playstation. Sechs Jahre später habe ich angefangen, am Gaming-PC auf verschiedenen Rennsimulationen wie Raceroom zu trainieren. 2018 habe ich nach einer neuen Herausforderung gesucht. Ich wollte mich mit anderen SimRacern messen bin im Internet auf der Suche nach Meisterschaften fündig geworden.

Was reizt dich am virtuellen Motorsport?
Die detailgetreuen Designs der Fahrzeuge, der Sound, die nachgebauten Strecken und das Streben nach Bestzeiten. Das Tolle am SimRacing ist, dass man schon mit wenig Budget die bekannten Rennwagen fahren kann. Man fühlt sich wie ein echter Rennfahrer auf der Rundstrecke oder auf einer Rallye-Etappe.

Du bist erfolgreicher Kart Slalom- und Automobil Slalom-Fahrer. Lernst du am Computer auch Dinge, die im realen Motorsport hilfreich sind?
Für mich ist die Simulation ein super Training für die realen Rennen. Speziell auf Rundstrecken bekommt man schnell ein Gefühl für die Ideallinie oder wie man sich in Zweikämpfen verhalten soll.  Außerdem kann man jederzeit trainieren. Das ermöglicht eine top Vorbereitung. Neben dem fahrtechnischen Können wird auch die mentale Stärke gefördert. Zum Beispiel, wie man mit Druck und Nervosität umgeht und wie man sich verhält, wenn es mal nicht so gut läuft.

Wie häufig trainierst du?
Das kommt darauf an, welche Events und Meisterschaften bevorstehen. Während der langen Winterpause im Motorsport und in Corona-Zeiten ist SimRacing eine super Überbrückung, um aktiv zu bleiben. Sobald ein Rennen ansteht, trainiere ich jeden zweiten Tag ca. zwei bis vier Stunden. SimRacing ist für mich auch ein guter Ausgleich zum Alltag. Hinter dem Lenkrad zu sitzen und ein paar Runden zu drehen hilft mir, den Kopf frei zu bekommen.

Welches Equipment ist für Einsteiger empfehlenswert?
Für die Grundausstattung benötigt man einen leistungsstarken Gaming-PC mit einer großen Grafikkarte und genügend Arbeitsspeicher. Hinzu kommt ein Monitor mit hoher Auflösung sowie einer hohen Bildwiederholungsrate. Bei den Lenkrädern und den Pedalen rate ich, lieber etwas mehr in die Pedale als in das Lenkrad zu investieren, da die Pedale einen deutlich größeren Unterschied im Fahrgefühl bewirkt. Ich selbst fahre noch ganz klassisch mit einem Thrustmaster Lenkrad, das an meinem Schreibtisch befestigt ist.

Du hast in kürzester Zeit erste Erfolge in SimRacing-Meisterschaften eingefahren.
Welche Ziele hast du dir für die Zukunft gesetzt?
Aktuell ist SimRacing für mich ein Hobby, das großen Spaß macht. Ich versuche bei jedem Rennen das Maximum herauszuholen, egal, ob in der Realität oder am Simulator. Am meisten freue ich mich auf weitere Herausforderungen und auf noch mehr Talente, ob jung oder alt, die den Einstieg in den SimRacing-Sport wagen und ihr Können unter Beweis stellen. See you on track!

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