Elternhaltestellen bringen Entlastung für Schulen
Die Ferienzeit neigt sich dem Ende zu. Für viele Kinder geht nun der Schulalltag wieder los. Gerade für Erstklässler ist die Einschulung ein wichtiger Schritt in ein selbstständiges Leben, da sie erstmals eigenständig am Verkehrsgeschehen teilnehmen. Viele Eltern nehmen das Auto, um ihre Kinder sicher in die Schule zu bringen.
Das Problem mit Elterntaxis
An Grundschulen sind Hol- und Bringdienste durch „Elterntaxis“ keine Seltenheit. Was nach einer einfachen Lösung für das Schulweg-Problem aussieht, führt oft zu einem Gedränge der Fahrzeuge vor den Schulgebäuden. Der Andrang der Pkw behindert Schulbusse, häufig wird in zweiter oder dritter Reihe geparkt. Unübersichtliche Wende- oder Überholmanöver gefährden Schulkinder, die zu Fuß zwischen den Autos laufen.
Schulweg Tipp
Der Fußweg zur Schule hilft Kindern dabei, früh und altersgerecht an den Straßenverkehr herangeführt zu werden. Auf diesem Weg entwickeln sie ein besseres Risikobewusstsein für ihre Umwelt.
Bei langen oder unsicheren Schulwegen kann der Schulbus oder das Elterntaxi aber erforderlich sein. Um die Situation vor dem Schultor zu entlasten, bietet sich die Einrichtung von Hol- und Bringzonen, auch Elternhaltestellen genannt, an.
Im nordhessischen Baunatal wurden bereits 2017 erste Hol- und Bringzonen eingerichtet. Dafür wurden zwei, nahe der Schule gelegene Parkplätze zu Sammelpunkten umfunktioniert. Statt mit dem Auto direkt vor die Schule zu fahren, können Eltern ihre Kinder nun in den festgelegten Zonen absetzen und auch wieder einsammeln. In kleinen Gruppen laufen die Kinder dann selbständig den restlichen Weg zur Schule. Markiert ist der Weg mit gelben Fußabdrücken, die auf dem Asphalt aufgesprüht wurden.
Fazit des Projekts: Der Verkehr hat nachgelassen, auch der Bus kommt wieder durch.
Der Weg zur Elternhaltestelle
Falls auch Ihre Schule Interesse an der Einrichtung von Elternhaltestellen hat, beantworten unsere ADAC Verkehrsexperten und Verkehrsexpertinnen Ihre Fragen. Die wichtigsten Punkte haben wir bereits in einem Leitfaden zusammengefasst.
Für eine erste Standortbewertung können Schulen und Elterninitiativen auf eine Checkliste für Elternhaltestellen zurückgreifen, die extra von ADAC Verkehrsexpertinnen und Verkehrsexperten entwickelt wurde.
Elternhaltestellen befinden sich meist in unmittelbarer Nähe zum Schulgelände. Von hier aus können die Kinder die letzten Meter gemeinsam mit Klassenkameraden laufen. Der gemeinsame Fußweg fördert nicht nur die Selbständigkeit im Straßenverkehr, sondern schafft auch soziale Kontakte.
Bei Fragen rund um das Thema Elternhaltestellen, wenden Sie sich direkt an: Verkehr@hth.adac.de
Schulen in der Verantwortung
Neben den Eltern sind auch die Schulen in der Verantwortung, ihren Teil dazu beizutragen, den Schulweg zu Fuß sicherer zu machen. Der ADAC bietet je nach Jahrgangsstufe verschiedene Verkehrssicherheitsprogramme an.
Kindern der Vorschule und ersten Jahrgangsstufe lernen im Rahmen von „Aufgepasst mit ADACUS“, wie sie zum Beispiel gefahrlos die Fahrbahn an Fußgängerampeln und Zebrastreifen überqueren.
Für die 5. und 6. Klasse bietet die ADAC Stiftung das Programm „Achtung Auto“ an. Geschulte Moderatoren erklären unter anderem den Zusammenhang von Reaktionsweg, Bremsweg und Anhalteweg.
Schulwegratgeber
Weitere wichtige Hinweise für einen sicheren Schulweg finden Sie in unserem ADAC Schulwegratgeber. Diesen erhalten Sie kostenlos in unseren Geschäftsstellen oder laden Sie den Ratgeber ganz einfach als PDF herunter: ADAC Schulwegratgeber.