5 Tipps zur Planung von Motorradreisen

Eine gute Vorbereitung ist das A und O für eine erfolgreiche Motorradreise.© ADAC Hessen-Thüringen e.V. / Steve Bauerschmidt

Kaum eine Reiseform vermittelt ein größeres Freiheitsgefühl als das Unterwegssein auf zwei Rädern. Damit der Fahrspaß nicht durch unangenehme Überraschungen getrübt wird, ist eine gute Vorbereitung – insbesondere bei längeren Touren – das A und O.

Vor jeder Tour: Der Zweirad-Grundcheck

Ob kurzer Ausflug, Tagestrip oder mehrtägige Tour: Vor jeder Fahrt sollten die wichtigsten Funktionen des Motorrads überprüft werden. Im Fokus stehen die "3 großen B´s".

Beleuchtung: Funktionieren Scheinwerfer, Blinker und Bremslichter? Auch ein Blick auf die hintere Beleuchtung – Rücklicht, Positionslicht und Kennzeichenbeleuchtung – darf nicht fehlen.

Bereifung: Wie steht es um Reifenluftdruck und Profiltiefe? Trotz der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern bei Pkw- und Motorradreifen wird empfohlen, die Reifen nicht bis zur Mindestgrenze abzufahren. Besser: Bei Sommerreifen mindestens 3 Millimeter, bei Winterreifen mindestens 4 Millimeter Reifenprofil. Ein einfacher Test: Verschwindet der goldene Rand einer Ein-Euro-Münze im Profil, hat der Reifen noch mindestens 3 Millimeter Profil. Für exakte Werte empfiehlt sich ein Profiltiefenmesser.

Bremsen: Sind Schäden an Bremsleitungen und Schläuchen sichtbar? Ist ausreichend Bremsflüssigkeit vorhanden? Auch wenn optisch alles in Ordnung erscheint, sollte die Bremswirkung testweise abseits des Straßenverkehrs, z.B. in einem Hof oder auf einem Parkplatz, geprüft werden. Unabhängig von der Fahrleistung sollte die Bremsflüssigkeit spätestens alle zwei Jahre erneuert werden.

Unerlässlich für sicheres Fahren, insbesondere bei Nässe und Glätte: Die Profiltiefe der Reifen. © ADAC Hessen-Thüringen e.V. / Steve Bauerschmidt

Neben den drei B´s gehört auch ein Blick auf die Antriebskette und den Motorölstand zur Routine. Je nach Streckenlänge und -beschaffenheit sollte die Prüfung zudem gründlicher ausfallen, da erhöhte Beladung, Fahren mit Sozius und kurvenreiche Strecken eine stärkere Belastung mit höherem Verschleiß für das Bike bedeuten. Die Reifenprofiltiefe sollte also nicht bereits vor der Abfahrt an der Mindestgrenze liegen – damit die Heimfahrt ebenso sicher verläuft wie der Hinweg.

Tipp: Besonders bei längeren Touren und Auslandsfahrten sollte der Check frühzeitig durchgeführt werden, damit bei Reparaturen ausreichend Zeit bis zur Abreise bleibt.

Schutzkleidung: Komfort trifft Sicherheit

Die richtige Schutzkleidung erhöht nicht nur Fahrkomfort und -spaß, sondern verbessert auch die passive Sicherheit. Dabei sollte vor allem auf die Passgenauigkeit und Qualität von Helm, Handschuhen und Schutzkleidung geachtet werden. Kontrastreiche Kleidung und Reflektoren steigern die Sichtbarkeit.

Auch im Hinblick auf das Wetter und eventuelle Umschwünge gilt: Vorbereitung ist das A und O. Damit Hitze, Kälte und Regen nicht den Spaß an der Tour verderben, sollte abhängig von Reiseziel und Jahreszeit auf die passende (Funktions-)Kleidung zurückgegriffen werden. Mit dem “Zwiebellook” kann Platz gespart werden, indem praktische Kleidung je nach Bedarf an- oder ausgezogen wird.

Motorrad-Fahrsicherheitstraining

Für alle, die ihre Fahrpraxis auffrischen und mehr Sicherheit auf dem Zweirad erlangen möchten, bietet der ADAC spezielle Motorrad-Trainings an. 

Gepäck: Weniger ist mehr

Bei Motorradtouren und –reisen zählt jedes Kilo. Mit Fahrergewicht, vollem Tank, Soziusbetrieb und Zuladung kommen viele Maschinen schnell an ihre Grenzen. Vor der Planung lohnt sich deshalb ein Blick auf das zulässige Gesamtgewicht, das dem Fahrzeugschein entnommen werden kann. Die individuell mögliche Zuladung lässt sich mithilfe einer ausreichend belastbaren Personenwaage einfach bestimmen: Nacheinander werden das Vorder- und Hinterrad aufgestellt und das Gewicht addiert. Die Differenz zum maximalen Gesamtgewicht ergibt die erlaubte Zuladung. Durch das zusätzliche Gewicht kann sich die Scheinwerfereinstellung verändern - deshalb vor der Fahrt unbedingt prüfen und ggf. nachjustieren, um den Gegenverkehr nicht zu blenden.

Wichtig: Eine Überladung stellt ein Sicherheitsrisiko dar und sollte unbedingt vermieden werden. Weitere Tipps zur Ermittlung des Leergewichts und korrekten Beladung gibt es auf der Webseite des ADAC.

Damit nichts Wichtiges vergessen wird, hat der ADAC eine Packliste für die nächste große Motorradtour zusammengestellt.

Die Route: Fahrspaß mit Plan

Für sicheren Fahrspaß sollte die Route immer der individuellen Fahrerfahrung und Fitness entsprechen. © ADAC Hessen-Thüringen e.V. / Steve Bauerschmidt

Besonders Fahranfänger unterschätzen häufig die körperliche Belastung des Motorradfahrens. Route und Tagesetappen sollten deshalb immer an die eigene Fitness, Fahrpraxis sowie das Streckenprofil angepasst werden. Kurvenreiche Straßen, Schotterpisten und Regen erfordern mehr Konzentration und Energie. Wichtig bei Konzentrationsproblemen oder Unwohlsein: Fahrt sofort unterbrechen und Pause einlegen. Regelmäßige Stopps mit ausreichend Zeit zur Regeneration sollten immer Teil der Routenplanung sein, denn Überforderung mindert nicht nur den Fahrspaß, sondern stellt auch ein erhebliches Sicherheitsrisiko für sich und andere dar.

Gemeinsame Motorradtouren können besonders viel Spaß machen, allerdings gibt es für das Fahren in der Gruppe einige Regeln, die beachtet werden sollten. Die wichtigsten hat der ADAC hier zusammengefasst.

Die schönsten Routen in Hessen & Thüringen

Inspirationen für Motorradtouren in Hessen und Thüringen bieten die ADAC Liebhaber-Touren. Wer eine längere Ausfahrt inklusive Übernachtung plant, findet auf der Webseite des ADAC eine Übersicht motorradfreundlicher Hotels.

Flexibel bleiben

Motorradfahren bedeutet Freiheit – und die lebt von spontanen Pausen, kleinen Umwegen und Erkundungstouren entlang der Strecke. Ein gewisses Maß an Flexibilität und Gelassenheit gehört deshalb unbedingt mit ins Gepäck.

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