Schwer verletzt: ADAC holt Bikerin und ihr Motorrad nach Hause

ADAC Blog

Silke Nevoigt auf Ihrer  Harley (Rücktransport )
Anfangs ein traumhafter Urlaub...© Silke Nevoigt

Ein Anhaltemanöver mit dem Motorrad wurde Silke Nevoigt (54) im Kroatienurlaub zum Verhängnis: Nach einem Sturz waren Arm und Schlüsselbein schwer verletzt. So half der ADAC ihr und ihrer Harley-Davidson.

"Ende Mai 2022 waren wir mit unseren Harleys von Berlin nach Kroatien gefahren. Wir besuchten Auswanderer-Freunde in Istrien und hatten seit zehn Tagen mit unseren Motorrädern viele Ausfahrten unternommen. Es war herrlich.

Auf einer der letzten Touren passierte es: Ich wollte kurz rechts ran fahren, um nach dem Weg zu schauen. Bei dem Anhaltemanöver verkantete sich das Vorderrad meiner Harley-Davidson zwischen befestigter Straße und Schotter am Straßenrand, und meine "Dicke" – immerhin 320 Kilo schwer – kippte. Ich dachte noch, "Oh nein, was soll das denn jetzt?!", da lag ich schon auf dem Boden.

Meine Begleiter waren schnell zur Stelle und halfen mir. Ich hatte sofort ein ungutes Gefühl. Erst merkte ich nur, dass mein Fuß eingeklemmt war und ziemlich verdreht dalag. Erstaunlicherweise aber konnte ich Fuß und Bein recht schnell wieder gut bewegen.

Arm einrenken

Dafür begann meine Schulter stark zu schmerzen. Im ersten Moment wollten meine Begleiter mir den Arm einfach wieder einrenken, was, wie sich später herausstellte, keine gute Idee gewesen wäre. Stattdessen brachten sie mich zu einem Arzt, der mich sofort ins Krankenhaus schickte.

Silke Nevoigt auf Ihrer  Harley (Rücktransport )
Auf der Harley von Berlin nach Istrien© Silke Nevoigt

In der Klinik erklärte mir ein Arzt auf Englisch, dass es wirklich schlimm aussehe: Der Ellbogen war verschoben und verbogen, das Schlüsselbein hatte was abbekommen, Knochenteile waren abgesplittert. Ich konnte nicht einmal auf dem Rücken liegen. Der Doktor riet mir dringend, diese Verletzung zu Hause in Berlin operieren zu lassen.

Krankenrücktransport geplant

Mit etlichen Verbänden und Tape fixierte der Arzt mir den Arm am Körper, damit ich später fliegen könnte. Zwar hatte ich auch Angst, aber die Situation hatte etwas Komisches: im Sommer in Kroatien dick eingepackt und eingewickelt in Verbände.

Motorrad gesichert

In der Zwischenzeit hatten meine Freunde das beschädigte Motorrad gesichert. Es war klar, dass ich die lange Strecke nach Hause unmöglich fahren könnte. Daher rief ich als Plus-Mitglied den ADAC an. Der Ambulanz-Service hat sich sofort sehr professionell gekümmert. Zu dieser Zeit war ein Rückflug am gleichen Tag nicht möglich, da ich vor einem Flug einen PCR-Test brauchte. Unsere Vermieter waren sehr kulant: Den zusätzlichen Tag konnten wir in unserem Ferienhaus bleiben. Um mich abzulenken, planten wir noch einen Abschiedsgrillabend.

Ambulanz-Service buchte Platz

Der ADAC hatte inzwischen für mich einen Erste-Klasse-Platz in einer Linienmaschine gebucht. So ein Sitz war nötig, um meiner verletzten Schulter den nötigen Platz und Abstand zu garantieren. Ein Wagen holte mich in unserem Urlaubsort Krmed ab und brachte mich in einer einstündigen Fahrt zum Flughafen bei Pula. Dort half mir der Fahrer sogar beim Einsteigen in den Flieger.

Silke Nevoigt Harley Rücktransport
Istrien bietet sich für Motorrad-Reisen an© Silke Nevoigt

Nach einer Zwischenlandung in Frankfurt wartete zu Hause am Flughafen ein Krankenwagen, der mich in eine Berliner Klinik brachte. Die freundliche und hilfsbereite Fahrerin trug mein gesamtes Gepäck – ich hatte unter anderem Laptops und eine schwere Fotoausrüstung dabei. Die Hilfsbereitschaft empfand ich als rührend. Ich selbst konnte nicht helfen, mein Arm war ja förmlich festgetackert. In Berlin musste ich noch eine Woche warten, bis ich schließlich operiert werden konnte.

In dieser Woche kümmerte sich der ADAC weiter: Mein leicht beschädigtes Motorrad wurde von Krmed nach Berlin in meine Wunsch-Werkstatt gebracht. Als ich aus dem Krankenhaus kam, war meine "Dicke" schon da. Das war toll! Ich mag es, wenn Menschen nicht lange herum quatschen, sondern ihren Job gut machen. Leider ist das nicht selbstverständlich.

Für mich folgten Physiotherapie und Krafttraining für die Geschmeidigkeit des Arms. Viele Bewegungen sind bis heute schmerzhaft, und am Anfang war die Therapie wirklich tränenreich. Ein paar Bewegungen bleiben schwierig, es ist nicht wie vor dem Unfall, aber ich bin zufrieden. Biker wollen ja wieder schnell auf die Straße. Die nächste Reise ist geplant, es geht nach Norwegen. Darauf freue ich mich."