Ende einer Sprachreise: ADAC Ambulanz-Service holt Schüler nach Hause
Krankenhaus statt Englisch-Unterricht: Was mit einem geschwollenen Auge begann, gipfelte für Leon L. in einem vom ADAC organisierten Krankenrücktransport. Warum der 13-Jährige am Ende mit dem Rettungswagen nach Hause fuhr, erzählt er hier.
"Ich machte im Frühjahr eine Schülersprachreise nach Eastbourne in England. Anfangs lief alles wie erhofft. Die englische Gastfamilie war sehr nett, morgens hatten wir Unterricht, nachmittags ein vielfältiges Freizeitprogramm. Wir erkundeten gemeinsam Städte wie Eastbourne, Brighton und natürlich Hastings, das Harry-Potter-Studio und die Ninja-Arena, London.
Auge schwillt an
Ende der ersten Woche, am Ostersonntag, schwoll überraschend mein rechtes Augenlid an. Die Schwellung verstärkte sich am folgenden Tag bei einem Ausflug nach London. Da mir das allmählich Sorgen bereitete, begleitete mich mein Betreuer in eine Notfallambulanz. Dort bekam ich Tabletten, die allerdings keine Wirkung zeigten.
Gute Versorgung
Am Dienstagabend war das Augenlid walnussgroß angeschwollen. Das beängstigte mich jetzt richtig. In der Kinderstation der Klinik in Hastings nahmen mich die Ärzte gleich stationär auf und griffen zu stärkeren Medikamenten. Ich erhielt Antibiotika. In der Klinik waren die Versorgung, die Betreuung und auch das Essen sehr gut. Alle kümmerten sich hervorragend um mich.
In der Klinik in England
Mein Vater hatte inzwischen den ADAC Ambulanz-Service verständigt. Die Münchner Ärzte hatten bereits Kontakt mit dem englischen Krankenhaus aufgenommen und tauschten nun die aktuellen Informationen mit meiner Familie aus. Die ersten Tage schien die medizinische Versorgung ausreichend. Wir wollten abwarten, ob die diagnostizierte akute Sinusitis abheilte.
Die englischen Betreuer besuchten mich anfangs täglich im Krankenhaus. Die letzten Tage verbrachte ich dann leider allein in der Station, telefonierte aber ständig mit meinem Bruder und meinen Eltern, die sich bereits überlegten, ob sie ebenfalls nach England kommen und mich holen sollten.
Komplikationen befürchtet
Ein Rücktransport nach Hause mit dem Flieger kam aus medizinischer Sicht nicht infrage: Der sich verändernde Druck in der Kabine auf Flughöhe hätte weitere Komplikationen auslösen können. Eine Rückreise mit dem Bus schien auch nicht sinnvoll, da ich ständig und in genauen Abständen exakt dosierte Medikamente benötigte.
ADAC Ambulanz-Service hilft
Die ADAC Ärzte, deren Kollegen in Hastings und meine Eltern waren sich einig, dass eine schnelle Rückholung nach Hause nötig war. Also organisierte der ADAC einen Rücktransport mit einem Krankenwagen und einer medizinischen Crew. Ein Notarzt, eine Sanitäterin und ein Sanitäter starteten in Deutschland mit einem Rettungswagen, um mich in Hastings abzuholen. Am frühen Sonntagmorgen nahm die Crew mich im Krankenhaus in Hastings in Empfang.
Eltern in der Nähe
Dann fuhren wir zusammen in die Kinderklinik nach Bocholt, in deren Nähe ich wohne. Auf der fast achtstündigen Fahrt versorgte mich der mitfahrende Notarzt, hielt mich bei Laune und informierte mich über alles. Diese Rückfahrt war schnell und unkompliziert organisiert worden.
In Bocholt angekommen, war ich froh, dass ich am Ende doch in der Nähe meiner Eltern behandelt werden konnte. Die Entzündung klang gut ab, heute geht es mir wieder gut, obwohl die Schwellung immer noch nicht ganz weg ist. Die ausgefallenen Ausflüge in England hole ich sicher nach."