Auf Radtour schwer verletzt: ADAC bringt Mann nach Hause

Eine große Radtour sollte Max E. 14 Tage durch Thüringen und Hessen führen. Nach einem schweren Sturz organisiert der ADAC die Heimreise nach Oberbayern. Max E. erzählt, was ihm passiert ist:
"Ich hatte mir den Radweg 'Thüringer Städtekette' ausgesucht. Das Auto hatte ich im hessischen Herleshausen geparkt, von dort sollte es über Eisenach bis Altenburg gehen. Dann wollte ich über Leipzig nach Hessen und auf dem Werratal-Radweg radeln, zwei Wochen wollte ich insgesamt unterwegs sein.
Nur ein unachtsamer Moment
Die ersten drei Tage hatte ich mich schon gegen den Ostwind über die Radwege und Straßen gekämpft, am vierten Tag kam dann auch noch Regen dazu. Außerdem hatte ich meine 25 Kilo Gepäck nicht optimal befestigt. In einem unachtsamen Moment schlingerte das Rad und riss mir den Lenker aus der Hand. Ich stürzte schwer auf meine linke Seite. Zum Glück fiel ich nicht auf den asphaltierten Radweg, sondern auf die Bankette, das verhinderte noch schlimmere Verletzungen.
Nach Sturz unter Schock
Im ersten Moment war ich benommen, hatte Schmerzen und konnte kaum atmen. Ich spürte, dass ich verletzt war und Hilfe brauchte. Immerhin nahm ich wahr, dass ein anderer Radler an mir vorbeifuhr. An mein Handy dachte ich in diesem Moment gar nicht, ich stand unter Schock. Ich versuchte, mich aufzurichten, mein Fahrrad auf den Weg zu stellen und dem anderen Radler zu folgen, um ihn um Hilfe zu bitten.
Ärztin verständigt Ehefrau

Fast einarmig strampelte ich in meinem desolaten Zustand los und holte den Mann ein, der mich an zwei Arztpraxen im nahe gelegenen Bad Köstritz verwies. In der ersten wurde ich recht brüsk abgewiesen. In der zweiten untersuchte mich sofort eine Ärztin und rief für mich einen Rettungswagen. Außerdem verständigte sie meine Ehefrau, die zu Hause in Oberbayern geblieben war.
Diagnose in der Klinik
Die eintreffenden Sanitäter versorgten mich gut und dachten sogar daran, mein Gepäck vom Fahrrad abzunehmen und mit in den Krankenwagen zu legen. Sie brachten mich schnell in die Klinik im nahe gelegenen Gera. Dort diagnostizierten die Ärzte eine Schultereckgelenks-Sprengung, eine Gehirnerschütterung, Rippenprellungen und natürlich Schürfwunden. Ich bekam starke Schmerzmittel und ein Bett im Krankenhaus.
ADAC organisiert Heimfahrt

Als Nächstes versuchte ich, Hilfe für mich und die Rückholung des Autos und des Fahrrads zu bekommen. Mein Rad stand noch vor der Arztpraxis in Bad Köstritz, das Auto wiederum in Herleshausen, und ich konnte mich um nichts kümmern. Meiner Frau fiel zum Glück ein, den ADAC zu verständigen. Wir sind seit Langem Mitglied. Ab da klappte die Hilfe wie am Schnürchen. Die ADAC Mitarbeiter waren sofort erreichbar und nahmen Kontakt mit der Klinik auf, aus der ich nach drei Nächten entlassen werden sollte.
Inzwischen organisierte der ADAC Ambulanz-Service den Fahrer eines Fahrdienstes, der in Herleshausen an meinem Auto bereitstehen würde. Vom Krankenhaus in Gera nach Hessen brachte mich ein ebenfalls vom ADAC organisiertes Taxi.
Dort übernahm der bestellte Fahrer mein Auto und fuhr mit mir die rund 450 Kilometer mit meinem Wagen in meinen Heimatort in die Nähe von Erding. Einige Tage später traf auch mein Fahrrad ein. Das hatte auf meine Bitte hin zunächst das Ordnungsamt Bad Köstritz unbürokratisch sichergestellt. Eine Spedition im Auftrag des ADAC brachte mir den Drahtesel, der mich über so viele Kilometer treu begleitet hatte.
Jetzt erhole ich mich. Zu Hause wurde ich erneut untersucht: Die Schulter ist etwas verschoben, aber es ist immerhin keine Operation nötig. Nun muss alles in Ruhe abheilen. Ich bin ja ein passionierter Radler, aber so große Touren mache ich wohl nicht mehr."