Dreirad repariert: Gelber Engel ermöglicht Urlaubsreise
ADAC Straßenwachtfahrer Jens hängte eine Kette ein – und ermöglichte so einer Frau die Weiterfahrt mit ihrem ungewöhnlichen Mobil. Der Gelbe Engel erzählt von dieser außergewöhnlichen Pannenhilfe:
"Meine Arbeit als Straßenwachtfahrer ist auch deswegen so interessant, weil man an jedem Tag auf andere Menschen und Fahrzeuge trifft. Seit über 16 Jahren helfe ich als Gelber Engel mobilen Menschen – aber diese Pannenhilfe war schon etwas Besonderes.
Erst ein ruhiger Pannenhilfe-Tag
Ich hatte an dem sommerlichen Tag bereits mehrere, übliche Pannen zwischen Ettlingen und Offenburg behoben: Batterien geladen, leuchtende Kontrolllämpchen überprüft. Das meiste war Routine. Dann wurde ich zu einer Fahrradpannenhilfe gerufen.
Allein mit dem Dreirad
Als ich den Pannenort erreichte, stand dort eine Dame mit ihrem Dreirad. Eine der beiden Antriebsketten war abgesprungen.
Diese Panne überraschte mich im ersten Moment. Nach kurzer Begutachtung lud ich ein kleines Gepäckstück vom Träger und hob kurzerhand mit meinem Profi-Wagenheber die Hinterachse an. So konnte ich schnell die Räder frei drehen und die Kette einhängen. Beobachtet wurden wir von wenigen, aber erstaunten Passanten. Als ich die Kette schnell eingehängt hatte, stand der weiteren Fahrt nichts mehr im Wege.
Urlaub geplant
Die Fahrerin bedankte sich für diese eigentlich sehr einfache Hilfe so überschwänglich, dass auch ich gleich ganz gerührt war. Dann erklärte die 60-Jährige, dass sie nicht mehr so gut zu Fuß unterwegs sei und sich daher dieses Gefährt gekauft hatte. Nach einiger Zeit habe sie es schade gefunden, damit nur in ihrer Stadt unterwegs zu sein. Sie nahm sich zwei Tage frei und mietete sich über Nacht in einem rund 40 Kilometer entfernten Hotel ein. "Ich wollte mal Urlaub machen", erzählte sie.
30 Kilometer geschafft
Fast 30 Kilometer schaffte sie mit dem Gefährt, bevor sich die Kette verhedderte. Erst glaubte sie, ihr schöner Plan würde nicht aufgehen. Aber als ich ihr sagen konnte, dass sie nun noch die letzten Kilometer und den Heimweg schaffen würde, war sie sehr glücklich."