ADAC e-Competition: Mit 67 km/h über den Hockenheimring
Dass sein Team auf dem achten Platz landet, hätte Christoph Hecht nicht zu hoffen gewagt: Mit fünf Kollegen aus dem ADAC Ressort Verkehr und viel Engagement hat er an der ADAC e-Competition auf dem Hockenheimring teilgenommen.
Bei dem Wettbewerb traten 34 Teams mit Serien-Elektroautos gegeneinander an. Das Ziel des Wettbewerbs ist es, innerhalb von 18 Stunden ("eine lange Nacht", sagt Christoph Hecht) möglichst viele Runden zurückzulegen. Da alle Teams mit einem einheitlichen Ladegerät mit 22 kW laden, kommt es bei der ADAC e-Competition auf eine besonders sparsame Fahrweise an.
Hechts Aufgabe als Team-Kapitän war es unter anderem, die Ladestrategie vor und während des Rennens vorzugeben: "Ich habe geplant, wann, wie lange und wie viel geladen wird. Dabei muss man Batteriestand, Energieverbrauch und Geschwindigkeit aufeinander abstimmen." Um sich gegen die anderen Teams durchzusetzen, war die Herausforderung, mit praktisch leer gefahrener Batterie ins Ziel zu kommen und vorher möglichst wenig Zeit beim Laden zu verlieren.
Das führte in der regnerischen Nacht am Hockenheimring zu fünf Ladestopps des ADAC Teams, wobei der letzte nur 40 Minuten dauerte. "Allen wurde schnell klar, wenn man in 18 Stunden fünf bis sechs Stunden lädt, müssen die Fahrer mit der zur Verfügung stehenden Energie bewusst umgehen", erzählt Hecht.
Elektromobilität von A - Z
Alle Begriffe zur Elektromobilität verständlich erklärt:
Was AC-Laden, Rekuperation, Typ-2-Stecker oder die Abkürzung BEV bedeuten
Auf Rekuperation setzen
Im Nachhinein ist der Kapitän mit der Teamleistung sehr zufrieden. Als Neulinge hätten die Fahrer Nicolas Adunka, Stefan Gerwens, Torsten Hohenadel und Christian Laberer erst lernen müssen, wie sie durch ihre Fahrweise auf der Rennstrecke Strom sparen.
Ein Learning: Statt auf die Scheibenbremse lieber fast ausschließlich auf Rekuperation setzen. Und: "Der Schnellste auf der Stecke lud auch am längsten. Wir fuhren die Strecke am Ende mit durchschnittlich 67 Stundenkilometern, das zahlte sich aus", berichtet Hecht.
Tipp für den Hockenheimring
Für die nächste Hockenheim-Fahrt empfiehlt Christoph Hecht den Teams, das Kurvenfahren zu üben: "Auf dem Parcours gilt es, möglichst ohne Bremsen durch die Kurven zu kommen. Das ist ganz anders als auf der vertrauten Autobahn." In den Kurven bewege sich das Fahrzeug im Grenzbereich, dann geht es mit der gleichen Geschwindigkeit in die Gerade. Hecht: "Das übt man im Alltag ja gar nicht."
Unterwegs war das ADAC Verkehrs-Team mit einem vollelektrischen EV6 des Kooperationspartners Kia. Sein Wettbewerbsfahrzeug lernte das Team erst am Renntag kennen. Zudem hatten die wenigsten Fahrer der Gruppe Erfahrung mit Rennstrecken. Gerade auf den ersten Runden war die Versuchung groß, sportlich und schnell zu fahren. "Die Lernkurve war steil, und die Fünf-Stopp-Strategie mit kurzem Nachladen beim Fahrerwechsel ging gut auf", resümiert Hecht. Auch wenn es zum Ende hin, wie geplant, knapp wurde: Das Fahrzeug rollte mit einem Prozent Batterieladung ins Ziel.
Erfahrung über Elektromobilität gesammelt
Für die Mitarbeiter aus dem Ressort Verkehr war der Wettbewerb inklusive des Austauschs mit anderen Elektromobilisten und praktischer Erkenntnisse eine großartige Erfahrung. Sie erlebten viel, grillten gemeinsam, lernten eine Menge und schliefen nur wenig.
Das Fazit von Ressortleiter Stefan Gerwens: "Wir haben den ADAC sehr gerne bei dieser interessanten Veranstaltung vertreten. Unsere Erwartung, Erfahrungen zur Elektromobilität für unsere Arbeitsfelder Fahrsicherheitstrainings und Verkehrspolitik zu sammeln, hat sich voll bestätigt."
Die nächsten ADAC e-Competition findet im Februar 2024 wieder auf dem Hockenheimring statt.