Sandsturm auf der Straße: So reagieren Sie richtig

Schlechte Sicht auf einer einsamen Straße in Namibia wegen einem Sandsturm
Flugsand darf nicht unterschätzt werden. Die Sicht kann schnell stark abnehmen.© Shutterstock/Cathy Withers-Clarke

Sie sind mit dem Auto unterwegs und geraten plötzlich in Flugsand – in Urlaubsländern mit großer Trockenheit ist das nicht ungewöhnlich. Welche Gefahren drohen und wie Sie sicher mit Ihrem Auto im und durch den Sand fahren, erfahren Sie hier.

Im Stadtverkehr werden Sie mit einem Sandsturm oder dem Phänomen Flugsand kaum konfrontiert. Dennoch kann Sand durch starke Winde dem Autofahrer gefährlich werden – wenn rasch große Mengen aufgewirbelt werden. Flugsand ist also auf keinen Fall zu unterschätzen. Gerade in Urlaubsländern mit großer Trockenheit und starken Winden können Sie ihm begegnen.

Gefahr 1: Schlechte Sicht

Durch massive Sandverwehungen kann die Sicht abrupt abnehmen. Hier gilt erhebliche Vorsicht, wenn zusätzlich noch Lkw oder Busse unterwegs sind – egal in welcher Fahrtrichtung. Welche dramatischen Folgen ein Sandsturm haben kann, zeigte sich 2011 bei einer Massenkarambolage auf der A19 bei Rostock. Starke Winde hatten eine Sandwolke entfacht, die schlagartig die Sicht auf unter 50 Meter reduzierte. Mehr als 40 Autos rasten ineinander, zehn Menschen starben.

Was Sie tun sollten
Reduzieren Sie bei eingeschränkter Sicht Ihre Geschwindigkeit und halten Sie sich an Tempolimits. Gerade in südlichen Ländern gibt es in betroffenen Gebieten sogar eigene Verkehrsschilder zum Thema Sand. Diese machen – oft in mehreren Sprachen – auf Sandverwehungen aufmerksam. Beachten Sie das Sichtfahrgebot: Sie sollten nur so schnell fahren, dass Sie in der Lage sind, Ihr Fahrzeug zu jeder Zeit innerhalb der sichtbaren Fahrstrecke auch zum Stehen zu bringen.

Gefahr 2: Verlängerter Bremsweg und Schleudergefahr

Flugsand auf der Straße ist für die meisten Verkehrsteilnehmer eine ungewohnte, weil seltene Situation. An spanischen Küsten kann er Autofahrern aber durchaus begegnen. Vorsicht ist geboten, weil Sand auf dem Straßenbelag den Bremsweg verlängert und im schlimmsten Fall die Schleudergefahr deutlich erhöht.

Was Sie tun sollten
Auch hier gilt: Fuß vom Gas und Tempo reduzieren. Vermeiden Sie vor allem abruptes Bremsen oder hektisches Lenken. Verzichten Sie auf Überholmanöver und halten Sie stets ausreichend Abstand zum Vordermann. 

Gefahr 3: Schlaglöcher und unbefestigte Straßenränder

Der beliebte Badestrand, das abgelegene Dorf mit dem Restaurant-Geheimtipp – sie alle locken Touristen an, liegen aber häufig abseits der Hauptverkehrsadern. Wenn Sie sich auf den Weg dorthin machen, gilt es, vorher mit der Autovermietung abzuklären, welche Straßen mit Ihrem Mietauto genutzt werden dürfen. Nachfragen und Absichern lohnt sich in jedem Fall, denn die meisten Autoverleiher und deren Versicherungen haften nicht für Schäden, die abseits von befestigten Straßen an Ihrem Mietwagen entstehen. Wer sichergehen will, kann Feldwege, holprige Zufahrten oder grobsteinige Strandzubringer einfach ganz meiden und die letzten Meter zu Fuß zurücklegen.

Auch wenn Ihr Mietwagen für unbefestigte Straßen zugelassen ist, sollten Sie vorausschauend und bedacht fahren. Schlaglöcher und steile Straßenränder sind in Urlaubsländern keine Seltenheit. Die Beschilderungen und Straßenmarkierungen fallen zum Teil sparsamer aus.

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