ADAC Umfrage: Was Pkw-Fahrer auf Autobahnen verunsichert

Blick durch die Frontscheibe eines Autos bei Dämmerung und Regen auf die Rücklichter stehender Autos im Stau
Unsicherkeitsfaktor Nummer eins auf Autobahnen ist schlechtes Wetter© Shutterstock/Bork

Pkw-Fahrer fühlen sich auf deutschen Autobahnen prinzipiell sicher. Das ändert sich vor allem bei schlechtem Wetter, vielen Lkw, Dränglern und in engen Baustellen.

  • Zustand von Fahrbahnen und Brücken wird mittelmäßig beurteilt

  • Baustellen werden als Hauptgrund für schlechtes Vorankommen genannt

  • Schlechte Noten für die Sauberkeit von Toiletten auf Rastplätzen

Das deutsche Autobahnnetz ist groß: rund 13.000 Kilometer, verteilt auf 123 Autobahnen. Und die werden von Pkw-Fahrerinnen und -Fahrern viel genutzt. Eine Online-Umfrage des ADAC zeigt, dass 73 Prozent mindestens an zehn Tagen pro Jahr auf der Autobahn unterwegs sind. Rund ein Drittel davon sogar an mehr als 100 Tagen. Die Verkehrsabteilung des ADAC wollte wissen, wie zufrieden Pkw-Fahrerinnen und -Fahrer mit den Autobahnen sind, was sie stört und wann sie sich unsicher fühlen.

Schlechtes Wetter, viele Lkw und Drängler verunsichern

Der Zustand, vor allem der Fahrbahnen und Brücken, wird als nur mittelmäßig beurteilt. "Aber die meisten Pkw-Fahrer geben an, dass sie in der Regel gut vorankommen und sich auf der Autobahn sicher fühlen", sagt ADAC Verkehrsexperte Jürgen Berlitz. "Das ändert sich bei schlechtem Wetter wie Regen, Nebel, Schnee oder Glätte." Für ein Gefühl der Unsicherheit sorgen auch Drängler, viele Lkw, enge Baustellen und am Ende eines Staus zu stehen.

Baustellen als Hauptgrund für Behinderungen

Mehr als die Hälfte der befragten Pkw-Fahrerinnen und -Fahrer gibt in der Umfrage an, dass sie im Allgemeinen auf Autobahnen gut oder sogar sehr gut vorankommen. Als häufigster Grund für Behinderungen werden Baustellen genannt, die auch ein Stressfaktor sind. Berlitz: "Vor allem enge Fahrstreifen, viele Lkw auf der rechten Spur, lange Baustellen und eine unübersichtliche Verkehrsführung sorgen für Unsicherheit."

Baustellen sind nach Ansicht der Befragten Stau-Ursache Nummer eins, dicht gefolgt von hohem Verkehrsaufkommen. Als lang empfindet jeder Zweite schon einen Stau von bis zu 20 Minuten. Zwei Drittel verlieren im Stau die Geduld und fahren lieber von der Autobahn ab. Die anderen finden, dass das nichts bringt.

Als wirksame Maßnahmen gegen Staus sehen die Umfrage-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene, ein Lkw-Überholverbot bei zwei Fahrspuren, den Ausbau überlasteter Abschnitte und ein besseres Baustellenmanagement. "Neben der hohen Anzahl von Baustellen wird auch die Geschwindigkeit, mit der die Arbeiten durchgeführt werden, relativ schlecht beurteilt", so ADAC Experte Berlitz.

Rastplätze: Klagen über Sauberkeit der WC-Anlagen

Toilettenhaus an der Raststätte an der A7 bei Kiel
Toilettenanlage auf einem Rastplatz: Für die Sauberkeit gab es in der Umfrage schlechte Noten© Shutterstock/Wirestock Creators

Zufrieden sind Pkw-Fahrer mit der Anzahl der Rastplätze, der Parksituation und der Sicherheit tagsüber dort. Sonst gibt es allerdings schlechte Noten. "Nachts fühlen sich viele Befragte auf Rastplätzen nicht sicher", berichtet Berlitz, "eine bessere Beleuchtung würde sicher helfen." Besonders bemängelt wird die mangelhafte Sauberkeit der Plätze, vor allem der WC-Anlagen.

Etwas besser werden in der ADAC Umfrage Raststätten beurteilt. Das gilt vor allem für die Sauberkeit der Toiletten. Unzufrieden sind Pkw-Fahrerinnen und -Fahrer jedoch mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis der Speisen und Getränke in der Raststätten-Gastronomie.