Müssen Diesel noch vorglühen?

Symbol beim Vorglühen eines Diesel leuchtet in Display
Die Vorglühlampe: Wenn Sie blinkt, muss das Auto in die Werkstatt© iStockcom/baloon111

Ohne Vorglühen geht bei Dieselfahrzeugen nichts. Bis in die 90er-Jahre musste man sogar eine "Rudolf-Diesel-Gedenkminute" abwarten, ehe das Auto ansprang. Inzwischen geht es viel schneller. Das sind die Gründe.

  • Vorglühen: Warum es beim Diesel nötig ist

  • Vorglühlampe blinkt: Das müssen Sie tun

Ins Auto steigen, den Schlüssel umdrehen und direkt losfahren – bei einem Diesel war das bis Ende der 90er-Jahre undenkbar. Denn vor allem bei eisigen Außentemperaturen musste der Selbstzünder erst einige Minuten vorglühen. Bis in die 80er-Jahre besaßen Fahrzeuge mit Dieselmotor sogar häufig noch einen Knopf an der Armatur, den es herauszuziehen galt, um das Vorglühen des Motors in Gang zu setzen.

Später musste dann der Zündschlüssel in eine bestimmte Stellung gebracht werden, bis eine Kontrollleuchte signalisierte, dass der richtige Heizstand erreicht war. Das konnte gut und gerne eine Minute dauern.

Warum Vorglühen beim Diesel nötig ist

Selbstzünder benötigen – wie der Name schon sagt – keinen Zündfunken. Stattdessen verdichtet der Dieselmotor das Kraftstoff-Luft-Gemisch so stark, dass es sich durch die sogenannte Verdichtungswärme aufheizt.

Beim Startvorgang dreht der Anlasser den Motor an. Bei einer Temperatur von etwa 900 Grad erfolgt schließlich die Zündung und der Diesel startet. Bei niedrigen Außentemperaturen braucht das Gemisch länger, um sich aufzuheizen und zu entzünden.

Um diesen Prozess zu beschleunigen, verfügen Dieselmotoren über elektrisch betriebene Glühkerzen. Sie ragen in den Zylinder hinein und heizen sich für den Startvorgang durch einen geringen Stromfluss auf. Das sorgt dafür, dass der Punkt der Selbstzündung schneller erreicht ist. Sobald der Motor warm genug ist, wird die Vorglühlampe nicht mehr verwendet.

Direkteinspritzer: Vorglühen nur noch bei Kälte

Symbol beim Vorglühen eines Diesel leuchtet in Display
Die Vorglühlampe: Wenn Sie blinkt, muss das Auto in die Werkstatt© iStockcom/baloon111

Moderne Dieselfahrzeuge sind deutlich praktischer. Oft wird das Vorglühen bereits beim Öffnen der Tür oder beim Einstecken des Zündschlüssels automatisch in Gang gesetzt. Die heute fast ausschließlich verwendeten Dieselmotoren mit Direkteinspritzung müssen deshalb nur noch bei tiefen Temperaturen kurz vorglühen. Zudem erreichen moderne Glühkerzen die gewünschten Temperaturen viel schneller als die vor einigen Jahrzehnten. Verzögerungen beim Startvorgang gibt es deshalb kaum noch.

Vorglühlampe blinkt: Das müssen Sie tun

Wenn die Vorglühlampe dauerhaft blinkt, liegt ein Defekt vor, der unterschiedliche Ursachen haben kann, zum Beispiel ein Problem in der Abgasrückführung, ein verstopfter Partikelfilter oder defekte Bremsleuchten. Suchen Sie möglichst schnell eine Werkstatt auf!

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