Tempolimit mit Schild "bei Nässe": Wann gilt eine Straße als nass?

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Von Bastian Metzger, Anabel Greefe

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Eine Autobahn in Deutschland bei Regen
Tempo 80: Ist diese Straße noch feucht oder schon nass?© IMAGO/Funke Foto Services

Manche Tempolimits gelten nur bei Nässe – das zeigt ein entsprechendes Zusatzschild. Aber wann ist die Straße eigentlich "nass"?

  • Dünne Wasserschicht auf der Fahrbahn genügt

  • Einzelne Pfützen reichen nicht

  • Erhöhte Rutsch- oder Aquaplaning-Gefahr

Das zählt als "nass"

Laut Bundesgerichtshof ist eine Straße dann nass, wenn sich auf der gesamten Fahrbahn ein sichtbarer Wasserfilm gebildet hat – und sei er noch so dünn. Einzelne Pfützen oder eine leicht feuchte Oberfläche reichen nicht aus.

Ein gutes Indiz: Wenn das Fahrzeug vor Ihnen eine Sprühfahne hinterlässt, ist die Straße wahrscheinlich nass.

Feucht ist nicht gleich nass

Eine dunkle Verfärbung der Fahrbahn deutet meist nur auf Feuchtigkeit hin. In diesem Fall müssen Sie sich nicht an das Tempolimit "bei Nässe" halten. Anders sieht es aus, wenn die Fahrbahn durchgehend mit Wasser bedeckt ist – dann gilt: Fuß vom Gas!

80 km/h bei Nässe – geblitzt

Sind Sie auf der Landstraße beispielsweise statt der angeordneten 80 km/h bei Nässe 100 km/h gefahren, wird ein Bußgeld in Höhe von 60 Euro plus Verfahrenskosten fällig. Falls Sie nicht sicher sind, ob die Fahrbahn tatsächlich nass ist, sollten Sie deshalb sicherheitshalber die Geschwindigkeit anpassen.

Bei Nässe steigt das Risiko für Aquaplaning und verlängerte Bremswege. Kommt es infolge der nicht angepassten Geschwindigkeit zum Unfall, haftet man in der Regel voll. Der Versicherungsschutz bleibt in solchen Fällen allerdings bestehen.