Tempolimit mit Schild "bei Nässe": Wann gilt eine Straße als nass?

Manche Geschwindigkeitsbegrenzungen müssen Sie nur bei Nässe beachten. Darauf weist dann ein entsprechendes Zusatzzeichen hin. Aber ab wann gilt eine Straße als nass?
Dünne Wasserschicht auf der Fahrbahn genügt
Einzelne Pfützen reichen nicht
Erhöhte Rutsch- oder Aquaplaning-Gefahr
Definition von nass und feucht
Wann genau das Zusatzschild "bei Nässe" gilt, hat der Bundesgerichtshof (BGH) bereits vor vielen Jahren entschieden. Eine Fahrbahn ist demnach nass, wenn sich auf der Oberfläche erkennbar eine wenn auch nur dünne Wasserschicht gebildet hat, also die gesamte Fahrbahn mit einem Wasserfilm überzogen ist – und sei er noch so dünn.
Das erkennen Sie in der Regel daran, dass das Fahrzeug vor Ihnen eine Sprühfahne bildet. Wegen ein paar einzelner Pfützen und Wasserlachen oder bei leichtem Regen gilt eine Straße also noch nicht als nass.
Ist die Fahrbahn nur feucht, müssen Sie die Geschwindigkeitsbegrenzung nicht beachten. Eine feuchte Fahrbahn ist in der Regel daran zu erkennen, dass ihre Oberfläche sich dunkel verfärbt hat.
80 km/h bei Nässe – geblitzt
Sind Sie auf der Landstraße beispielsweise statt der angeordneten 80 km/h bei Nässe 100 km/h gefahren, wird ein Bußgeld in Höhe von 60 Euro plus Verfahrenskosten fällig. Falls Sie nicht sicher sind, ob die Fahrbahn tatsächlich nass ist, sollten Sie deshalb sicherheitshalber die Geschwindigkeit anpassen. Kommt es infolge der nicht angepassten Geschwindigkeit zum Unfall, haftet man in der Regel voll. Der Versicherungsschutz bleibt in solchen Fällen allerdings bestehen.