Ameisen in Haus oder Wohnung: Diese Mittel helfen, sie zu bekämpfen

Ameisen an einem Fenster in einem Wohnhaus
Ameisen sind lästige, aber meist harmlose Gäste© stock.adobe.com/OkiDokiBot AI Art Generator

Ameisen im Haus oder in der Wohnung können lästig sein. Wie man die Insekten erkennt, was wirklich gegen sie hilft und wie man einem Befall dauerhaft vorbeugt.  

  • Was hilft gegen Ameisen im Haus? 

  • Wie finde ich heraus, woher die Ameisen kommen? 

  • Wie kann ich einen Ameisenbefall dauerhaft verhindern?

Es beginnt oft harmlos: Eine einzelne Ameise huscht durch die Küche. Am nächsten Tag sind es zehn. Dann kriecht eine ganze Straße über die Wand. Besonders im Frühling und Sommer zieht es Ameisen in Wohnungen und Häuser – angelockt von Nahrung, Wärme und Feuchtigkeit.

Ob winzig kleine Krabbler, große schwarze Arten oder plötzlich auftauchende Flieger mit Flügeln: In den meisten Fällen sind es harmlose Gäste. Doch wo eine Ameise ist, sind meist viele. Und manchmal nisten sich die Tiere sogar dauerhaft ein. 

Warum kommen Ameisen ins Haus oder die Wohnung? 

Ameisen sind nicht zufällig da. Die kleinen Insekten folgen dem Duft von Zucker, Krümeln oder klebrigen Rückständen. Typische Hotspots sind daher Küchenzeilen, Vorratskammern, Mülleimer oder das feuchte Badezimmer. Ins Haus oder in die Wohnung gelangen die kleinen Krabbler über feine Risse im Mauerwerk, offene Fenster oder nicht abgedichtete Leitungen. Dafür braucht es keine großen Löcher – winzige Fugen reichen völlig aus.

Wie finde ich das Nest der Ameisen?

Die gute Nachricht: In den meisten Fällen suchen Ameisen im Haus oder in der Wohnung nur nach Futter. Die schlechte: Etwa bei jedem vierten bis fünften Befall richten sich die Ameisen dauerhaft in Innenräumen ein – etwa in Wandzwischenräumen, unter dem Estrich oder sogar in Elektroinstallationen.

Hinweise auf ein Nest sind:

  • regelmäßiger Zulauf an bestimmten Stellen 

  • Futter tragende Ameisen unterwegs 

  • vereinzelt fliegende Ameisen in der Wohnung

Unser Tipp: Besonders zur Mittagszeit und am frühen Abend sind die Tiere aktiv – ideal für eine gezielte Beobachtung. Wenn sich die Laufwege an einer bestimmten Stelle verdichten oder auch nach Reinigungsaktionen erhalten bleiben, lohnt ein genauerer Blick. 

Gefährliche Ameisen: Tapinoma und Pharao

Gefährlich sind besonders invasive Arten wie die Pharaoameise oder die Tapinoma-Ameise. Man findet sie vor allem dort, wo es dauerhaft warm ist: in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Hotels, Großküchen oder alten Mietshäusern mit Hohlräumen und Zentralheizung.

Die Pharaoameise ist meldepflichtig© iStock.com/Risto0

Zwar macht die Pharaoameise nur etwa fünf bis zehn Prozent der gemeldeten Ameisenbefälle in Innenräumen aus – doch wenn sie sich einnistet, wird es ernst. Denn die Insekten leben in Kolonien mit mehreren Königinnen, bauen mehrere Nester gleichzeitig und vermehren sich rasant. Besonders problematisch: Sie sind kaum sichtbar, schwer zu bekämpfen und können bei Menschen gesundheitliche Probleme hervorrufen, da sie über den Kot oder Oberflächenkontakte Keime übertragen oder in Verbandsmaterialien eindringen und Wundränder anknabbern. Auch Steckdosen oder Elektronik sind vor der Pharaoameise nicht sicher.

Ähnlich unauffällig, aber ebenso hartnäckig ist die nur rund 1,5 Millimeter große Tapinoma-Ameise. Ihr dunkler Kopf und der nahezu durchsichtige Körper machen sie schwer erkennbar – daher der Beiname „Geisterameise“. Auch sie bevorzugt warme, feuchte Orte in Innenräumen und siedelt sich oft in Bädern, Küchen oder an Warmwasserleitungen an. Wie die Pharaoameise lebt sie in mehrköniginigen Kolonien, breitet sich schnell aus und kann ebenfalls pathogene Keime übertragen – über Kot oder den Kontakt mit kontaminierten Oberflächen. Die auch als Große Drüsenameise bekannte Tapinoma kann in Wohnhäusern zudem technische Infrastruktur beschädigen. Bei einem Verdacht auf Befall sollte man umgehend eine professionelle Schädlingsbekämpfung rufen. Mieter sollten den Vermieter informieren.

Auch abseits von Pharao- und Tapinoma-Ameisen gibt es in Deutschland einige Arten, die in Häusern oder Wohnungen Probleme bereiten können. Die Braune Wegameise etwa nistet sich gern in alten Holzstrukturen ein und kann dort Schäden anrichten. Die Rossameise besiedelt morsches Holz und tritt vor allem in waldnahen Gebieten oder Gartenhäusern auf. Kaum sichtbar, aber hartnäckig ist die Gelbe Diebsameise, die sich in Ritzen und Wänden versteckt und Vorräte plündert. Und selbst die Rote Gartenameise kann im Haus zur Belastung werden – etwa durch schmerzhafte Stiche, die bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen auslösen können.

Hausmittel: Was hilft gegen Ameisen?

Wer keine chemischen Mittel einsetzen möchte, um Ameisen im Haus loszuwerden, oder es zunächst sanft probieren will, greift oft zu Hausmitteln. Manche Rezepte kursieren schon seit Generationen – doch nicht alles wirkt auch zuverlässig. Hier ein Überblick über die bekanntesten Methoden, wie man Ameisen bekämpfen kann: 

  • Backpulver mit Zucker: Gilt als Klassiker. Die Ameisen sollen das Gemisch fressen und daran verenden. Ob das tatsächlich funktioniert, ist unter Fachleuten umstritten – vor allem bei modernen Backtriebmitteln ohne Natron. 

  • Kaffeesatz: Wird auf Laufwege gestreut und soll Ameisen mit seinem intensiven Geruch irritieren. In der Praxis reicht die Wirkung meist nicht aus, um einen Befall dauerhaft zu stoppen. 

  • Essig oder Zitronensaft: Hinterlässt einen intensiven Geruch, der Ameisen abschrecken kann. Eignet sich gut zum Wischen von Laufwegen oder Reinigen von Einfallstellen. 

  • Zimt, Kreide, Salz: Diese trockenen Substanzen sollen Duftspuren unterbrechen und Laufwege blockieren. Ein kurzfristiger Effekt ist möglich – für die Nestbekämpfung reicht das aber nicht aus. 

  • Kupfermünzen, Lavendel, Teebaumöl: Immer wieder empfohlen – die Wirkung ist jedoch kaum belegt. Besonders bei stärkerem Befall sollte man sich nicht allein darauf verlassen. 

Köder, Gels, Chemie: Was tötet Ameisen? 

Bei starkem oder anhaltendem Befall kommen Hausmittel oft an ihre Grenzen – spätestens dann, wenn Sie ein Ameisennest in Ihrem Zuhause vermuten. Wer gezielt gegen Ameisen vorgehen möchte, greift besser zu Produkten aus dem Fachhandel oder der Drogerie. Dort stehen verschiedene Mittel zur Verfügung, die teils sofort, teils mit Verzögerung wirken. 

Diese Optionen gibt es: 

  • Köderboxen, auch bekannt als Ameisenfallen: enthalten einen Lockstoff und ein verzögert wirkendes Gift. Die

    Arbeiterinnen tragen den Köder ins Nest und füttern damit die Königin – das unterbricht die Nachzucht. 

  • Gele: werden direkt in Fugen, Ritzen oder an Laufwegen aufgetragen. Wirken ähnlich wie Köderboxen, lassen sich aber diskreter platzieren – etwa hinter der Spüle oder unter Schränken. 

  • Sprays und Kontaktgifte: töten Ameisen sofort beim Kontakt, eignen sich aber nur zur Bekämpfung sichtbarer Tiere. 

  • Granulate und Streumittel: vor allem für den Außenbereich – etwa an Terrassentüren oder Kellerfenstern. 

  • Professionelle Schädlingsbekämpfung: sinnvoll bei massivem Befall, gefährlichen Ameisen und Nestern in unzugänglichen Bauteilen.

Wichtig für Familien: Nicht jedes Produkt ist für Haushalte mit kleinen Kindern oder Haustieren geeignet. Beim Kauf lohnt ein genauer Blick auf die Kennzeichnung – oder die Nachfrage im Fachhandel. 

Mittel/MaßnahmeWirkungAnwendungGeeignet für Haushalte mit Kindern/ Tieren

Backpulver + Zucker

Umstritten

Mischung ausstreuen

Ja

Kaffeesatz

Begrenzt wirksam

Auf Laufwegen ausstreuen

Ja

Essig- oder Zitronenlösung

Abschreckend

Flächen wischen

Ja

Zimt, Salz, Kreide

Kurzfristig störend

Auf Laufwege streuen

Ja

Ameisenköder (Handel)

Sehr gut, verzögert

In Nestnähe platzieren

Je nach Produkt

Kontaktgift / Spray

Sehr gut, sofort

Direkt auf Ameisen sprühen

Nein

Schädlingsbekämpfung (Profi)

Sehr wirksam

Bei starkem Befall notwendig

Ja

Bei der Pharaoameise oder der Tapinoma-Ameise stoßen handelsübliche Mittel oft an ihre Grenzen. Diese Arten leben in Kolonien mit mehreren Königinnen, legen zahlreiche Nester an und verbergen sich in schwer zugänglichen Bereichen – etwa in Hohlräumen, Versorgungsschächten oder hinter Wandverkleidungen. Herkömmliche Kontaktgifte oder Sprays verschärfen das Problem oft, weil sie zur Bildung neuer Satellitennester führen. Fachbetriebe setzen daher auf langsam wirkende Fraßköder, die gezielt in die Nester getragen werden. Selbst dann kann die Tilgung Wochen oder Monate dauern – in ungünstigen Fällen auch länger. Wer einen Befall mit diesen Arten vermutet, sollte frühzeitig eine professionelle Schädlingsbekämpfung hinzuziehen. 

Tipps für den Kauf von Ameisenködern 

Nicht jeder Köder wirkt gleich – und nicht jeder ist für den Wohnbereich geeignet. Beim Kauf sollten Verbraucherinnen und Verbraucher daher auf folgende Punkte achten: 

  • Verzögerte Wirkung 

  • Zielgerichtet gegen Ameisen 

  • Sichere Platzierung 

  • Anwendungshinweise beachten 

  • Zugelassene Wirkstoffe 

Tipp: Wenn nach sieben bis zehn Tagen keine Wirkung eintritt, lohnt es sich, Köderstandort oder -typ zu wechseln – manchmal braucht es mehrere Versuche. 

Was kann man dauerhaft gegen Ameisen tun? 

Ameisen im Haus oder in der Wohnung loszuwerden ist gut – sie gar nicht erst hereinzulassen, noch besser. Mit ein paar gezielten Maßnahmen lässt sich das Risiko für einen Befall deutlich senken. Viele davon sind einfach umzusetzen und schützen nebenbei auch vor anderen Krabbeltieren. 

Diese Strategien helfen dauerhaft: 

  • Zugänge abdichten 

  • Lebensmittel gut verschließen 

  • Müll konsequent entsorgen 

  • Feuchtigkeit vermeiden 

  • Laufwege regelmäßig reinigen 

  • Frühzeitig kontrollieren 

Gut zu wissen: Auch im Winter lohnt sich ein Kontrollblick. Manche Arten überwintern in Wandnähe und werden bei Heizbetrieb früher als gewöhnlich im Jahr aktiv. 

Wann sollte man Schädlingsbekämpfer rufen?

Wenn trotz aller Maßnahmen weiterhin Ameisen auftauchen, Laufwege bestehen bleiben oder sogar ein Nest im Inneren vermutet wird, sollten Sie einen Experten zu Rate ziehen – insbesondere bei Pharaoameisen

Auch wenn sich das Nest in Estrich, hinter Wandverkleidungen oder in Elektroinstallationen befindet, stoßen handelsübliche Mittel an ihre Grenzen. In solchen Fällen hilft der Fachbetrieb weiter: Professionelle Schädlingsbekämpfer bestimmen die Art, schätzen die Ausbreitung realistisch ein und setzen gezielt wirksame Mittel ein – möglichst umweltschonend und abgestimmt auf den Haushalt. Die Kosten für die Hilfe vom Profi liegen meist zwischen 100 und 150 Euro pro Stunde

Wer frühzeitig handelt, spart sich oft größere Schäden – und stellt sicher, dass das Zuhause langfristig ameisenfrei bleibt.

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