Notstromaggregat: Darauf sollten Sie beim Kauf achten

Ein Stromausfall kann zum Problem werden, egal ob zu Hause oder unterwegs etwa beim Camping. Ein Notstromaggregat sorgt dafür, dass wichtige Geräte weiterlaufen und die Versorgung gesichert bleibt.
Diese Arten von Notstromaggregaten gibt es
Auf diese Kaufkriterien sollten sie achten, um das passende Modell zu finden
Mit diesen Anschaffungs- und laufenden Kosten muss man rechnen
Anders als Batterien oder Systeme für eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV-Systeme), die nur kurzzeitig oder begrenzt helfen, liefern Notstromaggregate unabhängig und zuverlässig Strom, solange Kraftstoff vorhanden ist.
So funktioniert ein Notstromaggregat
Ein Notstromaggregat ist ein mobiler oder stationärer Generator, der mithilfe von Benzin, Diesel oder Gas Strom erzeugt. Mit einem Notstromaggregat lassen sich je nach Leistungsklasse einzelne Geräte, ganze Räume oder sogar ein komplettes Haus versorgen.
Besonders sinnvoll sind Aggregate in Situationen, in denen ein Stromausfall zu Problemen führt.
Im Eigenheim: Heizung, Kühlschrank, Router und Licht können weiterlaufen.
Beim Camping oder im Garten: Die Stromversorgung ist unabhängig vom Netz.
Für Mieter lohnt sich meist nur ein kleines mobiles Gerät, während Eigenheimbesitzer von größeren stationären Lösungen profitieren.
Arten von Notstromaggregaten
Notstromaggregate gibt es in verschiedenen Ausführungen. Die richtige Wahl hängt vom Einsatzzweck, dem benötigten Strom in Kilowatt (kW) und den eigenen Ansprüchen ab.
Leistungsklassen im Überblick
Kleine mobile Generatoren: 1 bis 3 kW, für Camping oder einzelne Haushaltsgeräte.
Mittelgroße Aggregate: 4 bis 8 kW, ausreichend für Kühlschrank, Heizung, Router und Licht.
Große stationäre Anlagen: 10 bis 20 kW oder mehr, für die Versorgung eines ganzen Hauses.
Typ | Preis (ca.) | Laustärke | Einsatzlänge | Wartungsaufwand | Typische Nutzung |
---|---|---|---|---|---|
Benzin | 300 – 1500 € | 70 – 90 dB (Staubsauger bis Rasenmäher) | Kurzzeitbetrieb (stundenweise, max. wenige Tage) | mittel (regelmäßiger Öl- und Filterwechsel, Benzin altert schnell) | Camping, Garten, kurzfristige Stromausfälle |
Diesel | 800 – 5000 € | 75 – 95 dB (lauter Straßenverkehr bis Motorrad) | Dauerbetrieb geeignet (mehrere Tage bis Wochen) | hoch (größer, komplexer, aber Diesel lagert länger) | Eigenheime, Gewerbe, Baustellen |
Gas/ Hybrid | 1500 – 6000 € | 60 – 75 dB (normales Gespräch bis Staubsauger) | Mittel bis Langzeitbetrieb (je nach Gasversorgung nahezu unbegrenzt) | niedrig bis mittel (sauberere Verbrennung, weniger Ölwechsel nötig) | Wohngebiete, Häuser mit Gasanschluss, umweltbewusste Nutzer |
Wichtige Kaufkriterien im Überblick
Vor dem Kauf sollten Sie überlegen, welche Geräte das Aggregat im Ernstfall versorgen soll. Daraus ergeben sich die nötige Leistung und weitere Eigenschaften.
Wichtige Kriterien
Leistung: Kühlschrank (ca. 200 W), Heizungspumpe (ca. 500 W), Router + Licht (ca. 100 W), gesamtes Einfamilienhaus (ca. 5 bis 10 kW).
Laufzeit & Tankvolumen: kleine Aggregate oft 3 bis 6 Stunden, größere Modelle 8 bis 12 Stunden oder länger.
Lautstärke: zwischen 60 Dezibel (leise Modelle) und über 95 Dezibel (laute Baustellen-Generatoren).
Startsystem: Seilzug (klassisch), Elektrostart oder automatische Zuschaltung.
Mobilität: tragbare Geräte für unterwegs oder stationäre Anlagen mit festen Anschlüssen.
Sicherheit und rechtliche Vorgaben
Der Betrieb eines Notstromaggregats erfordert es, bestimmte Vorschriften zu beachten.
Richtiger Anschluss: kleine Geräte können über Verlängerungskabel einzelne Verbraucher speisen, größere Modelle benötigen einen Netzumschalter.
Schutzmaßnahmen: FI-Schutzschalter und Erdung sind Pflicht, um Stromschläge zu verhindern.
Kraftstofflagerung: Benzin und Diesel müssen sicher aufbewahrt werden – in bruchsicheren, dichten Kanistern in gut belüfteten Räumen und mit ausreichend Abstand zu potenziellen Zündquellen; eine regelmäßige Kontrolle auf Alterung ist erforderlich.
Brandschutz: nie in geschlossenen Räumen betreiben – Abgase sind lebensgefährlich.
Wartung: regelmäßige Testläufe sichern die Einsatzbereitschaft.
Ab bestimmten Leistungen ist eine Anmeldung bei den Behörden (pdf) erforderlich. Die Meldepflicht für Notstromaggregate ist in Deutschland nicht einheitlich geregelt. Grundsätzlich gilt: Wer ein Aggregat fest an das Hausnetz anschließen möchte, sollte den Netzbetreiber vorher informieren. Dort erfahren Sie auch, ob weitere Anmeldungen notwendig sind.
Kosten und Betrieb eines Notstromaggregats
Die Preisspanne für Notstromaggregate ist groß und hängt stark von Größe und Leistung ab.
Kleine mobile Geräte: ab rund 300 Euro
Mittelgroße Hausaggregate: circa 1500 bis 5000 Euro
Stationäre Großanlagen: 2000 bis 10.000 Euro oder mehr
Neben der Anschaffung müssen auch die Betriebskosten einkalkuliert werden.
Brennstoff | Verbrauch pro Stunde | Kosten | geeignet für |
---|---|---|---|
Benzin | 0,5 bis 2 Liter | 1 bis 4 Euro | Kurzzeitbetrieb, mobil |
Diesel | 0,3 bis 1,5 Liter | 0,60 bis 2,70 Euro | Dauerbetrieb, stationär |
Gas | 0,4 bis 1,2 Kilogramm | 0,80 bis 2,40 Euro | leiser, umweltfreundlicher Betrieb |
Auch die Wartung (z.B. Ölwechsel, Testläufe) verursacht regelmäßig Kosten.
Fazit: So finden Sie das richtige Notstromaggregat
Ein Notstromaggregat kann ein wertvoller Helfer sein: für kurze Stromausfälle, beim Camping oder für die Versorgung des ganzen Hauses.
Kleine Modelle: sind praktisch für mobile Einsätze und einzelne Geräte.
Mittlere Aggregate: sichern wichtige Haushaltsfunktionen im Eigenheim.
Stationäre Systeme: bieten maximale Autarkie, sind aber kosten- und wartungsintensiv.