Winterreifen 235/55 R17 im ADAC Test (2020)

Winterreifentest in Finnland
Winterreifen-Parade auf dem Testgelände im finnischen Ivalo© ADAC/isp-grube.de

In der kalten Jahreszeit bieten Winterreifen den lebenswichtigen Grip auf Schnee, Eis oder Nässe. Diesmal im Test: 13 Modelle für Mittelklasse-SUV sowie Vans und Transporter. Doch richtig gut war nur ein Reifen.

Von den 13 getesteten Modellen der Dimension 235/55 R17 V (bis 240 km/h) zeigte nur ein Reifen sehr ausgewogene Leistungen und kann deshalb mit „gut“ bewertet werden. Elf weitere Modelle sind zwar empfehlenswert, weisen aber mindestens in einem Hauptkriterium leichte Schwächen auf. Ein Modell wird aufgrund seiner Defizite auf trockener Fahrbahn nur mit ausreichend bewertet.

ADAC Broschüre: Winter- und Ganzjahresreifentest 2020

Testergebnisse

  1. 1 · Nokian WR Snowproof mit Änderung der Laufflächenmischung ab 01/2020

sehr gut

0,6 - 1,5

gut

1,6 - 2,5

befriedigend

2,6 - 3,5

ausreichend

3,6 - 4,5

mangelhaft

4,6 - 5,5

© ADAC e.V.

Sehr ausgewogen: Der Testsieger

Winterreifentest in Finnland
Beste Testbedingungen: Handling auf Schnee© ADAC/isp-grube.de

Dem Michelin Pilot Alpin 5 gelingt es als einzigem Modell, eine gute Bewertung in allen Hauptkriterien einzufahren. Mit ihm ließ sich unser Testwagen im Trockenen präzise steuern und er bietet auch gute Sicherheitsreserven, wenn es einmal zum brenzligen Ausweichmanöver kommt. Im Nassen überzeugt der Reifen vor allem im Handling, schwächelt allerdings im Kurvenaquaplaning: In diesem Einzelkriterium landet der Franzose sogar am Ende des Testfeldes. Im Schnee wiederum trumpft der Michelin auf und sichert sich das beste Schneeresultat aller Testkandidaten dieser Dimension. Auf Eis, beim Geräusch und im Kraftstoffverbrauch landet er im guten Testmittelfeld. Insgesamt also ein guter, wenn auch etwas teurer Reifen. 

Das Testfeld: Drei unterschiedliche Gruppen

Reifen im ADAC Nasstest
Die Nässetests werden im Contidrom bei Jeversen gefahren© ADAC/isp-grube.de

Die elf mit „befriedigend“ bewerteten Reifen können grob in drei Gruppen eingestuft werden. Die erste Gruppe umfasst drei Testreifen, die zwar in allen anderen Hauptkriterien punkten können, aber wegen Schwächen auf trockener Fahrbahn in der Gesamtnote abgewertet werden. Wer also weniger Wert auf absolute Präzision im Trockenbereich legt, ist mit diesen drei Reifen gut bedient: Der Goodyear UltraGrip Performance + und der Kleber Krisalp HP3 liefern gute Resultate auf nasser und schneebedeckter Fahrbahn, während der Bridgestone Blizzak LM005 im Nassen hervorsticht und sich das beste Nassresultat aller Testreifen sichert. Sowohl bei den Bremswegmessungen als auch im Handling ist die Leistung des Blizzak im Vergleich zu den anderen Testkandidaten sehr gut. 

In der zweiten Gruppe der empfehlenswerten Reifen finden sich der Dunlop Winter Sport 5 SUV und der Vredestein Wintrac Pro. Beide Reifen zeigen gute Resultate im Trockenen, auf nasser Fahrbahn und knapp auch auf Eis. Auf Schnee sind ihre Leistungen jedoch nur befriedigend: Sie neigen recht früh zum Untersteuern, können Traktions- sowie Seitenführungskräfte nicht optimal miteinander verbinden – und darunter leidet die Präzision. Somit empfehlen sich diese beiden Kandidaten eher für schneeärmere Regionen. 

Die dritte Gruppe besteht aus sechs Testmodellen, die in mindestens zwei Hauptkriterien lediglich befriedigend abschneiden. So zeigen der Esa+Tecar Supergrip Pro, der Cooper Discoverer Winter und Fulda Kristall Control SUV Schwächen auf trockener und nasser Fahrbahn. Der Nokian WR Snowproof fährt im Nassen und auf Eis nur befriedigend und der Continental WinterContact TS 850 P kommt im Trockenen sowie auf Schnee nicht über ein befriedigendes Resultat hinaus. Der Pirelli Winter Sottozero 3 erhält im Trockenen, auf Schnee und auf Eis ein „befriedigend“, der Fulda Kristall Control SUV im Trockenen, im Nassen und auf Schnee. 

Für Wenigfahrer können die Testmodelle der dritten und letzten Gruppe je nach Einsatzzweck eine brauchbare Alternative sein. Man sollte halt nur wissen, dass man Einbußen in mehreren Hauptkriterien in Kauf nehmen muss. 

Das Schlusslicht in dieser Dimension ist der Semperit Speed-Grip 3 SUV. Er fährt auf unserem Testwagen im Trockenen bei Fahrverhalten und Fahrsicherheit so schwach, dass er in diesen Kriterien sogar nur mit "ausreichend" bewertet werden kann. Im Nassen und auf Schnee kommt er nicht über ein befriedigendes Resultat hinaus. 

Fahrzeugübersicht der Dimension 235/55 R 17 

Nachfolgende Fahrzeugmodelle (und zahlreiche weitere) können – je nach Motorisierung und Ausstattung – mit der hier getesteten Reifengröße bestückt werden.

Hersteller

Baureihe



Audi

A7, Q3



BMW

X3



Ford

Galaxy, Kuga, S-MAX, Tournero Custom



Kia

Sportage



Opel

Astra, Cascada



Volvo

S60, V60, XC70



VW

Tiguan, T5, T6, Phaeton



Sie benötigen eine andere Reifengröße? Oder Ganzjahres- und Sommerreifen? Dann finden auf der Übersichtsseite des ADAC Reifentests noch mehr aktuelle Tests anderer Dimensionen und Reifenarten.

Methodik und Hintergrund 

Hauptkriterium

Unterkriterium

Sommerreifen

Ganzjahres-/Winterreifen

Trocken


20 %

15 %


Fahrverhalten

35 %

40 %


Fahrsicherheit

35 %

40 %


Bremsen

30 %

20 %

Nass


40 %

30 %


Bremsen

30 %

30 %


Aquaplaning - längs

20 %

20 %


Aquaplaning - quer

10 %

10 %


Handling

30 %

30 %


Kreis/Seitenführung

10 %

10 %

Schnee



20 %


Bremsen - ABS


40 %


Anfahren


20 %


Handling


40 %

Eis



10 %


Bremsen - ABS


60 %


Seitenführung


40 %

Geräusch


10 %

5 %


Innengeräusch

50 %

50 %


Außengeräusch

50 %

50 %

Kraftstoffverbrauch


10 %

10 %

Verschleiß


20 %

10 %