Baumharz vom Autolack entfernen: So klappt's

Close-Up des Astes eines Nadelbaumes und im Hintergrund steht ein Auto
In den Sommermonaten setzen vor allem Nadelbäume jede Menge Harz ab© stock.adobe.com/Istvan

Harzflecken auf dem Auto sehen nicht nur hässlich aus, sondern können den Lack beschädigen. Wie sich das Harz schnell und einfach entfernen lässt.

  • Baumharz kann steinhart werden

  • Welche Hausmittel helfen

  • Was Sie unbedingt vermeiden sollten

Das Problem kennt wohl jeder, der Auto fährt: Im Frühling oder Sommer in der Nähe von Bäumen geparkt, schon hat man auf dem Autolack klebrige Harzflecken. Selbst, wer nicht unmittelbar unter einem Baum parkt, ist wegen herabfallender Blätter oder Nadeln nicht vor den Verschmutzungen gefeit.

Das meiste Harz setzen Nadelbäume ab. Aber auch Laubbäume wie Pappeln, Birken und Ahorn verteilen die klebrige Flüssigkeit großzügig. Leider bleibt Harz nicht flüssig, sondern härtet im Lauf der Zeit aus. Dann wird es schwierig, die Flecken vom Autolack zu beseitigen.

Warum Baumharz dem Autolack schadet

Close-Up eines Harztropfens
Bei Baumharz handelt es sich um eine zähflüssige, klebrige Flüssigkeit, die unter anderem von Nadelbäumen abgesondert wird© Shutterstock/Pawel Horazy

Harz greift im Lauf der Zeit den Lack an. Je länger es auf dem Auto verbleibt, desto größer ist die Gefahr, dass es dem darunter befindlichen Lack schadet. Wenn Sie zu lange warten, könnte es schon zu spät sein: Die Flecken bleiben im Lack zurück und sorgen dafür, dass er an dieser Stelle verfärbt und leichter angreifbar für Umwelteinflüsse ist.

Während andere Verschmutzungen oft nur kosmetischer Natur sind, ist bei Baumharz also Eile geboten. Außerdem wird Harz mit der Zeit steinhart. Das bedeutet: Es lässt sich fast gar nicht mehr oder nur mit großem Aufwand entfernen.

Baumharz: Schnell handeln!

Ein Auto fährt durch eine Waschanlage
In der Waschanlage lassen sich frische Harzflecken meist beseitigen© imago images/Martin Wagner

Glück hat, wer das Harz auf dem Auto frühzeitig entdeckt. Dann kann eine normale Waschanlage für Abhilfe sorgen. Damit die Entfernung der Flecken hier problemlos gelingt, sollte man sie vorher mit heißem Wasser und einem weichen Schwamm vorbehandeln – die Bürsten der Waschanlage erledigen den Rest.

Es lohnt sich, die Karosserie vor der Fahrt in die Waschanlage gründlich nach Harzflecken abzusuchen, denn im ersten Moment nimmt man viele Flecken nicht wahr. Am besten wählen Sie zudem ein Waschprogramm mit Vorwäsche, um Harzflecken zuverlässig zu lösen.

Baumharz entfernen: Nachbehandlung meist nötig

Ein Mann wäscht ein rotes Auto mit einem Schwamm
Bei hartnäckigeren Flecken reicht die Fahrt in die Waschanlage nicht aus. Mit einem weichen Schwamm und Seifenwasser geht es an die Nachbehandlung© Shutterstock/Roman Zaiets

Nur wenn das Harz noch recht frisch und weich ist, wird die Waschanlage vollständig gegen die Flecken ankommen. Ansonsten ist Handarbeit angesagt: Hier helfen heißes Seifenwasser und ein Tuch oder Lappen. Mit kreisenden Bewegungen und leichtem Druck lassen sich damit die Harzreste entfernen.

Einfaches Drüberwischen reicht jedoch meist nicht aus. Zudem ist es ratsam, immer wieder das Wasser zu wechseln, um aufgenommenes Harz nicht wieder auf dem Lack zu verteilen. Auch löst sich Harz mit heißem Wasser leichter.

Achtung: Wer auf die Idee kommt, das Harz erst mit einem heißen Föhn zu behandeln, macht einen großen Fehler. Es würde dadurch nur noch schneller eintrocknen.

Auto regelmäßig auf Harzflecken prüfen

Close-Up eines Herztropfens auf einem Auto
Frische Harztropfen lassen sich meist einfach vom Auto entfernen© Shutterstock/Aryut Tantisoontornchai

Wer sich die Zeit nimmt, den Lack seines Autos von Harzflecken zu befreien, kann gleich nach weiteren Verschmutzungen Ausschau halten, die ähnlich zu behandeln sind. Vogelkot greift zum Beispiel wie Harz den Lack an. Aber auch Honigtau verursacht hässliche Flecken. Allerdings ist das zuckerhaltige Sekret der Läuse vollständig wasserlöslich und lässt sich wesentlich leichter entfernen als Harz.

Getrocknetes Baumharz: Zu Profimitteln greifen

Trocknet Baumharz auf dem Auto ein, lassen sich die Flecken nur noch sehr schwer mit herkömmlichen Mitteln wie Seifenlauge und Lappen entfernen. Spezielle Baumharzentferner sind gefragt. Sie werden auf ein Tuch aufgetragen, das für einige Sekunden auf den Fleck gedrückt wird. Die Inhaltsstoffe lösen das Harz auf, sodass man es nach kurzem Einwirken abtragen kann.

Im Nachgang sollte die Stelle mit viel klarem Wasser gesäubert werden, damit der Baumharzentferner den Lack nicht angreift. Eine ähnliche Wirkung hat die Anwendung von Kriechöl, beispielsweise das im Handel häufig erhältliche Universalöl WD-40. Es dringt in die kleinen Poren des Harzes ein und löst es auf diese Weise nach einer kurzen Einwirkzeit auf. Mit einem Tuch wird das Harz abgenommen und der Vorgang gegebenenfalls wiederholt.

Baumharz entfernen: Diese Hausmittel helfen

Wer nicht zwangsläufig spezielle Produkte kaufen möchte, um hartnäckige Harzflecken zu bekämpfen, kann es erst mit Hausmitteln versuchen.

  • Öle und Fette aus dem Küchenschrank oder der Werkstatt weichen das Harz auf. Allerdings muss man mit ein paar Stunden Einwirkzeit rechnen, bevor das Baumharz abgerieben werden kann.

  • Schnell lassen sich Harzflecken hingegen mit Türschlossenteisungsmittel entfernen: Fünf Minuten, und das Harz ist aufgeweicht.

Nach dem Entfernen: Lackpflege

Ein Mann poliert ein Auto mit einer Poliermaschine
Nach der Behandlung mit einer Poliermaschine ist das Auto wie neu© ADAC/Rasmus Kaessmann

Sind die Harzflecken beseitigt, ist es sinnvoll, den Lack im Anschluss mit einer Lackpolitur zu pflegen. Danach sollte das Fahrzeug unbedingt auch eine neue Versiegelung mit einem guten Autowachs bekommen. Das schützt den Lack vorsorglich und wappnet ihn so bestens gegen einen neuen Baumharzangriff.

Text: Wolfgang Hörner

Fachliche Beratung: Matthias Zimmermann, ADAC Technikzentrum Landsberg

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