Talbot

Die Automarke Talbot war ein historisch bedeutender europäischer Automobilhersteller mit britisch-französischen Wurzeln und einer bewegten Geschichte, die bis in die frühen 1900er Jahre zurückreicht. Die Marke wurde 1903 gegründet und existierte in verschiedenen Formen und unter unterschiedlichen Eigentümern. Frühe Jahre (1903–1959): Ursprünglich als Clément-Talbot Ltd. im Vereinigten Königreich gegründet, importierte und produzierte das Unternehmen französische Clément-Fahrzeuge in London. Die Marke war erfolgreich im Motorsport. Später fusionierte sie mit dem französischen Hersteller Darracq und war Teil der Sunbeam-Talbot-Darracq (STD) Gruppe. In Frankreich wurde sie als Automobiles Talbot bekannt, die bis 1959 Fahrzeuge herstellte (darunter die luxuriösen Talbot-Lago Modelle). Simca, Rootes Group und Chrysler Europe (1950er–1970er): Das 1934 gegründete Unternehmen Simca hatte 1959 den französischen Sportwagenhersteller Automobiles Talbot und damit auch den Markennamen Talbot gekauft. Simca (und im Zusammenhang damit auch die französische Talbot-Tradition) wurde später vom US-amerikanischen Konzern Chrysler übernommen. Parallel dazu existierte in Großbritannien die auf Clement Talbot zurückgehende Marke Talbot, die seit den 1930er-Jahren zur dortigen Rootes-Gruppe gehörte. Auch dieser Konzern wurde in den 1960er-Jahren von Chrysler übernommen. Aus Simca und Rootes entstand letztlich Chrysler Europe mit Standbeinen im französischen Poissy und im britischen London. PSA-Ära (1979–1993): Im Jahr 1978 übernahm PSA Peugeot Citroën Chrysler Europe. PSA belebte den Markennamen Talbot wieder, um die Modelle der ehemaligen Chrysler- und Simca-Reihen unter einem neuen Namen zu verkaufen. In dieser Zeit wurden Modelle wie der Talbot Horizon oder der Talbot Samba produziert. Der berühmte Talbot Sunbeam gewann 1981 die Rallye-Weltmeisterschaft. Die Produktion von Talbot-Pkw wurde 1986 eingestellt, mit Ausnahme des Kastenwagens Talbot Express, der bis 1992 (in manchen Quellen 1993) weiterproduziert wurde. Die Markenrechte liegen heute bei Stellantis, dem Nachfolgekonzern von PSA.