Überführungskosten beim Neuwagenkauf

Beim Kauf eines neuen Autos kommen die Überführungskosten zum Kaufpreis dazu. Sie liegen durchschnittlich zwischen 400 und 1000 Euro und können bis zu zehn Prozent des Listenpreises ausmachen. Die wichtigsten Infos.
So können Sie bei der Überführung Geld sparen
Warum Überführungskosten anfallen
Welche Kosten der Autohändler verlangen kann
Wofür fallen Überführungskosten an, was bezahlt man damit eigentlich, und darf der Händler sie überhaupt verlangen? ADAC Juristinnen und Juristen geben Tipps, wie Sie bei diesen Kosten sparen können.
Neuwagen: So können Sie Geld sparen
Bevor Sie den Kaufvertrag für das neue Auto unterschreiben, sollten Sie sich über die Überführungskosten informieren. Wenn Sie einen Vertrag mit pauschalen Überführungskosten unterschreiben, müssen Sie diese auch bezahlen.
Mit diesen Tipps können Sie bei den Überführungskosten sparen:
Mit dem Händler verhandeln: Fragen Sie nach zusätzlichen Leistungen wie kostenlosen Fußmatten, der ersten Inspektion oder der Zulassung durch das Autohaus.
Selbstabholung günstiger: Wenn Sie das Auto direkt ab Werk abholen, können Sie Geld sparen. Es fallen zwar auch hier Überführungskosten an, aber diese sind oft niedriger. Vielleicht bekommen Sie auch eine kostenlose Werksführung. Bei Mercedes ist die Werksabholung kostenlos, aber nicht alle deutschen Hersteller bieten dies an. Erkundigen Sie sich daher bei Ihrem Händler.
Anderen Lieferort wählen: Manchmal können Sie Kosten sparen, wenn Sie das Auto an einem günstigeren Standort abholen, anstatt es liefern zu lassen.
Europäischer Gerichtshof zu Überführungskosten in Werbeanzeigen
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat im Jahr 2016 bestätigt, dass der in einer Werbeanzeige genannte Verkaufspreis alle unvermeidbaren und unvorhergesehenen Kosten enthalten muss, die der Verbraucher tragen muss. Überführungskosten dürfen auf den Käufer übertragen werden, müssen aber in den Preisangaben berücksichtigt und im Endpreis ausgewiesen sein. Eine separate Angabe der Überführungskosten ist nur zulässig, wenn der Verbraucher zwischen Selbstabholung und Lieferung an den Händler wählen kann oder wenn die Höhe der Kosten im Voraus nicht festgelegt werden kann.
Was sind Überführungskosten?
Eine ADAC Untersuchung ergab, dass Überführungskosten für ein neues Auto häufig sehr hoch sind und oft willkürlich erscheinen. Auch bei Tageszulassungen und Vorführwagen verlangen Händler oft Überführungskosten. Dafür bezahlen Sie mit den Überführungskosten:
Transport vom Werk oder Lager zum Händler
Logistik, Planung und Organisation der Fahrzeugübergabe
Transportversicherung
Innen- und Außenreinigung und Übergabeinspektion beim Händler
Sind Überführungskosten zulässig?
Überführungskosten sind zulässig, solange sie transparent kommuniziert werden. Das heißt: Der Händler muss sie klar und deutlich im Kaufvertrag angeben. Die Überführungskosten werden in der Regel bei der Übergabe des Autos mit dem Kaufpreis fällig.
Auch wenn die Überführungskosten rechtlich nicht zu beanstanden sind, bleibt zu kritisieren, dass zum Beispiel beim Kauf von Möbeln, Elektrogeräten usw. neben dem Kaufpreis keine Transportkosten verlangt werden. Oft werden diese frei Haus geliefert. Interessant ist auch, dass gerade für Fahrzeuge im Niedrigpreissektor im Verhältnis zum Kaufpreis hohe Überführungskosten verlangt werden.
Alle Informationen zum Neuwagenkauf und zu Ihren Rechten finden Sie in der ADAC Broschüre:
ADAC: Klarheit bei Überführungskosten
Verbraucherinnen und Verbraucher müssen sich auf einen Endpreis ohne Nebenkosten verlassen können. Nebenkosten für den Transport zum Händler oder für die Übergabeinspektion widersprechen nach Ansicht des ADAC der geltenden Rechtslage. Es ist gesetzlich geregelt, dass alle anfallenden Kosten in den Endpreis eingerechnet sein müssen.
Auch in Werbeanzeigen müssen die genauen Preise angegeben sein. Allerdings sind sie häufig nur klein gedruckt in einer Ecke der Anzeige zu finden. Der ADAC fordert daher schon lange, dass die Überführungskosten nicht gesondert aufgeführt werden, sondern in der Werbeanzeige im Endpreis enthalten sein sollten.