Tesla Model S (seit 2013)

Elektro-Meilenstein
Das Model S ist das erste in Großserie gebaute Auto des Herstellers Tesla und kam bereits 2013 auf den Markt. Über die lange Bauzeit wurde das Modell durch ständige Anpassungen und Facelifts (2016, 2021) fortlaufend weiterentwickelt. Die elegante Limousine bietet vorn viel Platz und für ein Elektroauto einen erstaunlich großen Kofferraum – zudem einen zweiten Kofferraum vorn unter der Haube. Im Fond fällt die Kopffreiheit allerdings gering aus. Das Verarbeitungsniveau ist gegenüber anderen Tesla-Modellen oft besser, insgesamt streut die Qualität aber stark. Vor allem in Verbindung mit der Luftfederung federt das Auto komfortabel ab. Die fast vollständig auf einen Touchscreen reduzierte Bedienung erfordert Eingewöhnung und lenkt teilweise merkbar vom Verkehrsgeschehen ab. Durch Software-Updates „over the air“ werden fortlaufend Änderungen und Verbesserungen vorgenommen. Die Preise für Gebrauchtfahrzeuge bewegen sich auf einem relativ hohen Niveau, auch bei schon älteren Varianten mit hoher Laufleistung. Zum Abschneiden bei den Hauptuntersuchungen und in der ADAC Pannenstatistik gibt es wegen insgesamt geringen Zulassungszahlen keine belastbaren Daten. Andere Modelle von Tesla kommen beim TÜV allerdings auf sehr schlechte Ergebnisse, was sicherlich auch mit fehlenden Wartungen zu tun hat.
Stärken und Schwächen
Stärken | Schwächen |
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Download des Tests im Detail
Modellgeschichte: Tesla Model S (seit 2013)
10/2013
neue Modellstruktur und Bezeichnungen, Varianten sind nun 60 (225 kW, 58,5 kWh Batteriekapazität netto), 85 (270 kW, 77,5 kWh netto) und P85 (310 kW, 77,5 kWh netto)
8/2013
Modelleinführung der fünftürigen Limousine in der oberen Mittelklasse mit Heckantrieb und zwei Antriebsvarianten: Signature (270 kW, 77,5 kWh Batteriekapazität netto) und Performance (310 kW, 77,5 kWh netto)
10/2014
Entfall der Variante P85; die Fahrzeuge sind mit Fahrerassistenzsystemen ausgestattet, die nun als „Autopilot“ bezeichnet werden: dazu gehören Spurhalteassistent, Abstandsregeltempomat (ACC), Spurwechselassistent sowie ein Notbremsassistent
12/2014
Antriebsmodifizierungen, Modell 60 jetzt mit 285 kW und 58,5 kWh Batteriekapazität netto, alle Modell auch mit sieben Sitzen optional erhältlich
11/2015
Einführung weitere Varianten 90 (270 kW, 85,5 kWh Batteriekapazität netto), 90D (345 kW, 85,5 kWh netto) und Allradversion P90D (345 kW, 85,5 kWh netto)
2/2015
Einführung Allradvariante P85D (Dual Motor) mit 345 kW und 77,5 kWh Batteriekapazität netto
4/2015
Einführung Allradvarianten 70D (245 kW, 68,8 kWh Batteriekapazität netto) und 85D (315 kW, 77,5 kWh netto); Basisvariante 60 entfällt
7/2015
Einführung neue Basisvariante 70 mit 235 kW und einer Batteriekapazität von 68,8 kWh netto
11/2016
P100D (515 kW, 98,4 kWh Batteriekapazität netto) ersetzt P90D
6/2016
Modellpflege und Facelift, Modellvarianten 60 (235 kW, 58,5 kWh Batteriekapazität netto), 70 (225 kW, 68,8 kWh netto), 70D (386 kW, 68,8 kWh netto), P90D (345 kW, 85,8 kWh netto) und 90D (386 KW, 85,8 kWh netto); Varianten 70 und 70D kurzfristig ersetzt durch 75 (285 kW, 72,6 kWh netto) und 75D (315 kW, 72,6 kWh netto)
10/2017
Variante 75 eingestellt
7/2017
Einführung Modellvariante 100D (315 kW, 98,4 kWh Batteriekapazität netto), Varianten 60, 60D und 90D eingestellt
1/2019
Variante 75D eingestellt
3/2019
neue Modellstruktur und Bezeichnungen; Varianten Standard Range (315 kW, 85 kWh Batteriekapazität netto), Maximum Range (415 kW, 98,4 kWh netto) und Performance (580 kW, 98,4 kWh netto)
4/2019
modifizierte Variante Standard Range (310 kW, 85 kWh Batteriekapazität netto)
7/2019
Variante Standard Range eingestellt
9/2021
Modellpflege und Facelift, neue Varianten Model S (493 kW, 100 kWh Batteriekapazität brutto, ab 01/2023) und Plaid (750 kW, 100 kWh brutto)
Pannen und Mängel: Tesla Model S (seit 2013)
Allgemein | Das Auto taucht wegen der geringen Zulassungszahlen weder im TÜV-Report noch in der ADAC Pannenstatistik auf. Der einzige bisher veröffentlichte Tesla im TÜV-Report, das Model 3, schnitt extrem schlecht ab. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass es keine Wartungsvorschriften für das Tesla-Modell gibt und sich daher viele sehr schlecht gewartete Modelle im Umlauf befinden. |
Rückrufe |
4/2017: Ein Fehler im Gasgenerator des Beifahrerairbags kann dazu führen, dass es bei einer Airbagauslösung eine unkontrollierte Entfaltung gibt. Der zu hohe Innendruck kann das Airbaggehäuse beschädigen. Es besteht die Möglichkeit, dass sich Metallpartikel lösen und die Fahrzeuginsassen schwer verletzen. Der Hersteller ruft daher das Produkt zurück, stellt jedoch auch auf Nachfrage keine weiteren Informationen bereit. Dauer in der Werkstatt: keine Angabe. 4/2017: Ein kleines Zahnrad kann brechen, sodass die Parkbremse nicht mehr gelöst werden kann. Die Aktion ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: 45 Minuten. 10/2017: Bei einem Unfall können sich die Sitze der zweiten Sitzreihe lösen. Für Passagiere erhöht sich dadurch das Unfallrisiko. Ein ähnliches Problem beim Model X besteht bereits für die dritte Sitzreihe. Die Aktion ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: Keine Angabe. 4/2018: Durch Streusalzeinwirkung können Schrauben rosten und später brechen, die zur Lenkkraftunterstützung nötig sind. Das Brechen kann zu erhöhtem Kraftbedarf beim Lenken führen, das Fahrzeug bleibt jedoch lenkbar. Tesla ruft betroffene Fahrzeuge daher in die Werkstatt, um die Schrauben zu tauschen. Die Aktion ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: keine Angabe. 2/2021: Fehlfunktionen aufgrund von Verschleiß der 8GB eMMC-Multimediakarte können auftreten. Diese eMMC-Karte unterstützt das Zentraldisplay des Fahrzeugs, weshalb eine Fehlfunktion zu einem dauerhaften Ausfall der Anzeige führen kann. In diesem Fall kann auch ein Neustart des Touchscreens den Verlust bestimmter Funktionen und/oder eine Fehlermeldung wegen Defekt des Speichermediums nicht beheben. Der Zugriff auf die Rückfahrkamera, die Blinkerfunktion sowie die Windschutzscheibenheizung und -enteisungsfunktion können beeinträchtigt sein. Abhilfe: Mit einem Softwareupdate werden alle potenziellen Sicherheitsrisiken beseitigt. Im zweiten Schritt soll der Speicher von 8 GB auf 64 GB aufgerüstet werden. Dauer in der Werkstatt: . 11/2023: Im Rahmen einer Reparatur wurden die Gurtstraffer der Vordersitze nicht wieder richtig montiert. Im Falle eines Unfalls besteht ein erhöhtes Verletzungsrisiko für die Insassen. Abhilfe: Kontrolle und ggf. Nacharbeitung bzw. Erneuerung der Gurtstrafferverankerung. Betroffene Fzg. in Deutschland: 231 (auch andere Modelle). 6/2023: Bei automatischen Spurwechseln kann das Fahrzeug von geltenden Vorschriften abweichen. Abhilfe: Softwareupdate over the air. Betroffene Fzg. in Deutschland: 21.776 (auch andere Modelle). 9/2022: Betroffene Varianten: Tesla S (20122018) und Tesla X (20162018). Ausfall des zentralen Displays. Abhilfe: Software Update und Hardware Umrüstung Betroffene Fzg. in Deutschland: 7.802 (auch andere Modelle). |