VW Nutzfahrzeuge VW T6 (2015-2024) Diesel

Bulli-Klassiker
Der VW T6 kam 2015 in Deutschland auf den Markt. Dieser VW Bus war kein komplett neu entwickeltes Modell, sondern basiert auf dem bereits 2003 eingeführten T5, was die Optik deutlich erkennen lässt. Im Jahr 2019 wurde ein weitere Facelift eingeführt und es erfolgte die Umbenennung in VW T6.1. Das wichtigste Modell des T6 für Privatpersonen ist der Multivan. Daneben gibt es Transporter, Pritschenmodelle und Campingmodelle in vielen Varianten und zwei verschiedenen Längen. Der Multivan bietet wie eh und je ein enorm großes Platzangebot für fünf bis acht Insassen. Dazu verschiedenste Ausstattungen von einfachen Modellen ohne Klimaanlage bis zum Luxusliner mit Leder und elektrischen Schiebetüren. Allen gemein ist die zur Liegewiese umlegbare Dreierrückbank, die bei der Fahrt auch für drei große Erwachsene nebeneinander viel Platz zur Verfügung stellt. Im Alltag überzeugen zudem der riesige Kofferraum samt breiter Öffnung und mindestens eine praktische Schiebetür. Beim Fahren ist die aufrechte und hohe Sitzposition auf langen Strecken sehr angenehm. Der Verarbeitung und der Geräuschdämmung merkt man dem Multivan allerdings die Abstammung vom Transporter an. Im Detail ist nicht alles ideal verarbeitet. Dafür entschädigt der Bus mit einfacher Bedienung, dank großem Tank mit großer Reichweite und einer sehr guten Variabilität im Innenraum. Bei den Hauptuntersuchungen kann der T6 keine Werbung für sich machen. In allen Bereichen kommen viele Mängel vor, weil viele Exemplare hart rangenommen werden und schlecht gewartet sind. In der ADAC Pannenstatistik liegt der VW T6 im oberen Mittelfeld.
Stärken und Schwächen
Stärken | Schwächen |
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Download des Tests im Detail
Modellgeschichte: VW Nutzfahrzeuge VW T6 (2015-2024) Diesel
12/2015
neuer zusätzlicher Motor: 2.0 TSI (110 kW/150 PS); Allradantrieb 4MOTION für TSI-Motoren optional erhältlich
7/2015
Einführung der sechsten Generation des vier- bis fünftürigen Bus in den bekannten Varianten Transporter, Caravelle, Multivan und California mit fünf Motorvarianten auf Basis der fünften Generation: 2.0 TSI (150 kW/204 PS), 2.0 TDI (62 kW/84 PS), 2.0 TDI (75 kW/102 PS), 2.0 TDI (110 kW/150 PS), 2.0 TDI (150 kW/204 PS); Allradanrtieb 4MOTION für die beiden stärksten Dieselmotoren optional erhältlich; alle Dieselmotoren erfüllen Schadstoffklasse Euro 6d-TEMP; LED-Scheinwerfer, Spurwechselassistent, Müdigkeitserkennung, Fernlichtassistent, Abstandsregelung, Kollisionswarnung und Citynotbremsassistent optional erhältlich
12/2016
neuer zusätzlicher Motor: 2.0 TDI (84 kW/114 PS)
10/2018
TSI-Motoren nicht mehr im Angebot; modifiziertes Dieselangebot: 2.0 TDI (75 kW/102 PS), 2.0 TDI (84 kW/114 PS), 2.0 TDI (110 kW/150 PS) und 2.0 TDI (146 kW/199 PS); alle Dieselmotoren erfüllen Schadstoffklasse Euro 6d-TEMP
10/2019
Facelift wird vorgestellt; Umbenenung in VW T6.1; 2.0 TDI 62 kW (84 PS) wird ersetzt durch 2.0 TDI 66 kW (90 PS)
2/2021
2.0 TDI 146 kW (199 PS) wird ersetzt durch 2.0 TDI 150 kW (204 PS)
7/2024
Produktionsstopp
Pannen und Mängel: VW Nutzfahrzeuge VW T6 (2015-2024) Diesel
Allgemein | In der ADAC Pannenstatistik schneidet der T6 leicht überdurchschnittlich gut ab, in der Prüfdienststatistik des TÜV wird er nicht aufgeführt. Mängelschwerpunkte sind die Abgasrückführventile in den stärkeren Dieselmotoren mit 199 und 204 PS, die dort zum Teil zu Motorschäden führen. Außerdem leidet oft das Fahrwerk unter dem hohen Gewicht. |
Häufige Pannenursachen | Abgasrückführung (2016-2017), Anlasser (2015), Starterbatterie (2022) |
Rückrufe |
7/2016: Die Airbageinheit des vorderen linken Seitenairbags wurde fehlerhaft in das Gehäuse eingelegt. Dies kann im Auslösefall (Unfall) zu anderen Airbagfüllzeiten, falscher Entfaltung bis zum Platzen des Airbags führen. Damit ist die Schutzwirkung des linken vorderen Seitenairbags für den Fahrer im Notfall (Unfall) nicht mehr gegeben und die Verletzungsgefahr erhöht sich. Die Händler ersetzen den linken, vorderen Seitenairbag. Die Aktion wurde im Mai 2016 gestartet, dauert bis zu zwei Stunden und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 1.599. 1/2018: Es besteht die Gefahr, dass Kraftstoff durch Risse in den Kraftstoffschläuchen austritt. Es besteht Brandgefahr und es kann zu einem Unfall des eigenen Fahrzeuges oder nachfolgender Fahrzeuge kommen. Als Abhilfemaßnahme werden in der Werkstatt drei Kraftstoffschläuche ersetzt. Die Aktion läuft seit dem 20.12.2017 und ist für den Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: Keine Angabe. Betroffene Fzg. in Deutschland: 4.700. 3/2018: Betroffene Varianten: nur mit Einzelbeifahrersitz. Der Einlegeprozess bei der Sackfaltung war bei betroffenen Fahrzeugen fehlerhaft. Bei einem Unfall mit Frontairbagauslösung besteht die Möglichkeit, dass kleine Personen in vorderer Sitzposition durch eine abweichende Entfaltung des Beifahrerairbags unzureichend geschützt werden mit der Folge eines erhöhten Verletzungsrisikos. Abhilfe schafft der Tausch des Beifahrerairbags. Die Aktion läuft seit dem 05.03.2018 und ist für den Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: 1 Stunde. Betroffene Fzg. in Deutschland: 253. 6/2018: Der Erdgastank kann explodieren. Der Hersteller ruft daher das Produkt zurück, stellt jedoch auch auf Nachfrage keine weiteren Informationen bereit. Die Aktion ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: ca. 1 Stunde. 4/2019: Betroffene Varianten: 2.0 TDI mit Euro 6 Abgasnorm. Während der Regeneration des Dieselpartikelfilters kann es zu einer Erhöhung der Stickoxidemissionen kommen. Diese Konformitätsabweichung führt zur Überschreitung des Euro-6-Grenzwertes für Stickoxide. Abhilfe: In der Werkstatt wird das Motorsteuergerät des Fahrzeugs neu programmiert. Dauer in der Werkstatt: ca. 1 Std.. Betroffene Fzg. in Deutschland: 86.741. 7/2019: Betroffene Varianten: Fahrzeuge mit elektrische Heckklappe und kurzem Radstand. Bei unsachgemäßer Nutzung eines Hochdruckreinigers kann Wasser in den Innenraum eindringen und zu einem Schmorschaden in der Elektronik führen. Abhilfe: Aus diesem Grund dichten die Vertragswerkstätten an den betroffenen Fahrzeugen das Seitenteil ab. Dauer in der Werkstatt: 1 Std.. Betroffene Fzg. in Deutschland: 11.039. 1/2020: Betroffene Varianten: 103 kW-Dieselmotor und DQ500-Automatikgetriebe. Bei den Fahrzeuge mit dem 2.0l- Dieselmotorisierung besteht die Möglichkeit, dass ein leichter Beschleunigungsvorgang von 100 km/h auf 120 km/h nicht im 6. Gang sondern im 7. Gang durchfahren wird. Dieser Vorgang kann während eines Abgastests zum Nichterreichen der NOx- Abgasgrenzwerte führen. Abhilfe: Die Neuprogrammierung des Getriebesteuergeräts und teilweise des Motorsteuergeräts. Dauer in der Werkstatt: Keine Angabe. Betroffene Fzg. in Deutschland: 8.744. 5/2020: Den Fahrzeugen ist eine falsche Bedienungsanleitung beigelegt worden. Die zu beachtenden Sicherheitshinweise sind möglicherweise unvollständig. Abhilfe: In der Werkstatt wird die Anleitung ausgetauscht. Dauer in der Werkstatt: Keine Angabe. Betroffene Fzg. in Deutschland: 564. 3/2017: Das Mischverhältnis der Treibladung von Airbags und/oder Gurtstraffern des Zulieferers Autoliv war fehlerhaft und kann dazu führen, dass die Systeme nicht funktionieren. Der Hersteller ruft daher betroffene Fahrzeuge zum Austausch in die Werkstatt zurück. Die Aktion ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: Keine Angabe. Betroffene Fzg. in Deutschland: 8.100 (auch andere Modelle). 9/2021: Durch eindringendes Wasser kann es bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt zu einer Beeinträchtigung der Türverriegelungsmechanik und in der Folge zu einer Scheinverriegelung des Türschlosses kommen. Abhilfe: Einbau neuer Bowdenzüge der Türverriegelung und zusätzlicher Abdichtfolien Dauer in der Werkstatt: 3,5 Stunden. |