zurück

VW Passat (2014-2023) Diesel

VW Passat (2014-2023) Diesel

Vertreters Liebling

Die achte Generation des VW Passat kam 2014 auf den Markt und wurde bis Ende 2023 hergestellt. Bei diesem Typ (B8) handelt es sich im Gegensatz zum Vorgänger um eine komplette Neukonstruktion. Im Jahr 2019 erhielt das Modell ein Facelift, das hauptsächlich an einer geänderten Front erkennbar ist. Das Fahrzeug ist insgesamt sehr gelungen konstruiert. Daher war es vor allem bei Langstreckenfahrern wie Vertretern sehr beliebt. So kommt es, dass auf dem Gebrauchtwagenmarkt etwa 90 % der Fahrzeuge Kombis (Variant) sind und die Laufleistungen weit über dem Durchschnitt liegen. Überzeugen kann der in Emden gebaute Mittelklässler vor allem durch das sehr gute Raumangebot vorn und hinten, den großen und gut zugänglichen Kofferraum, die tadellose Verarbeitung und die problemlose Bedienung. Es gibt drei verschiedene Ausstattungslinien. Trendline bildet die Basis mit einer eher einfachen Ausstattung, eine Klimaanlage ist aber immer an Bord. Comfortline bildet die goldene Mitte, ist mit allem wirklich Notwendigen ausgestattet und macht durch etwas mehr Schmuck (z.B. Chromleisten um die Fenster) optisch deutlich mehr her. Highline bietet einen Hauch von Luxus und ist mit Dingen wie 17-Zoll-Alurädern, 2-Zonen-Klimaautomatik und Teilleder-Alcantara-Komfortsitzen ausgestattet. Zudem gibt es den höher gelegten Alltrack als Variant mit Allradantrieb, robuster Optik und Technik für leichtes Gelände. Im TÜV-Report schneidet der Passat B8 insgesamt durchschnittlich ab. Das Fahrwerk und die Bremsen bereiten hin und wieder Probleme, was auf die oft hohen Laufleistungen zurückzuführen ist. In der ADAC Pannenstatistik schneidet der VW überdurchschnittlich gut ab.

Stärken und Schwächen

Stärken Schwächen
sehr gute Verarbeitung teils unharmonisches Anfahren mit DSG
großzügiges Raumangebot oft hohe Laufleistungen
zuverlässige Technik anfälliges Fahrwerk
funktionelle Bedienung nur durchschnittliche Geräuschdämmung
sichere Straßenlage
komfortable Federung (v.a. mit adaptivem Fahrwerk)
bequeme und langstreckentaugliche Sitze
präzise Schaltgetriebe

Download des Tests im Detail

Modellgeschichte: VW Passat (2014-2023) Diesel

9/2014
Modelleinführung der sechsten Generation VW Passat Limousine und Variant (B8) mit sechs Motorvarianten: 1.4 TSI BMT (92 kW/125 PS), 1.4 TSI BMT ACT (Zylinderabschaltung, 110 kW/150 PS), 1.6 TDI BMT (88 kW/120 PS), 2.0 TDI BMT (110 kW/150 PS), 2.0 TDI SCR BMT (140 kW/190 PS) und 2.0 TDI Bi-Turbo SCR BMT (176 kW/240 PS); alle Motoren erfüllen die Schadstoffnorm Euro 6b; serienmäßige Sicherheitsausstattung: Fahrer-, Beifahrer-, Seitenairbag vorn, Windowbags vorn und hinten, ABS, Bremsassistent mit Multikollisionsbremse, ASR und ESP; optional: PreCrash-System, City-Safety-System, Knieairbag Fahrer, Seitenairbag hinten, Spurwechsel- und Spurhalteassistent, Einparkassistent, Abstandsregelung, Verkehrsschilderkennung und LED-Scheinwerfer gegen Aufpreis

2/2015
zusätzliche Motorvarianten: 1.8 TSI BMT (132 kW/180 PS), 2.0 TSI BMT (162 kW/220 PS)

5/2015
Einführung Spritsparmodell 1.6 TDI SCR BlueMotion (88 kW/120 PS)

6/2015
Einführung Plugin-Hybrid Passat GTE (160 kW/218 PS Systemleistung); Verbrauch 1,6 Liter / 12,2 kWh auf 100 km; elektrische Reichweite 50 km; Einführung der Offroadvariante VW Passat Alltrack

10/2017
Motoren 2.0 TDI SCR BMT (110 kW/150 PS) und 2.0 TDI SCR BMT (140 kW/190 PS) erfüllen Schadstoffklasse Euro 6c (NEFZ); Motor 2.0 TSI BMT (162 kW/220 PS) nicht mehr im Angebot

10/2018
neuer Motor: 1.5 TSI OPF (110 kW/150 PS), erfüllt Schadstoffklasse Euro 6d-TEMP (WLTP)

12/2018
neuer Motor: 2.0 TSI OPF (200 kW/272 PS), erfüllt Schadstoffklasse Euro 6d-TEMP (WLTP)

5/2018
Plugin-Hybrid Passat GTE (160 kW/218 PS) nicht mehr im Angebot

6/2018
Motoren 1.4 TSI BMT (92 kW/125 PS), 1.8 TSI BMT (132 kW/180 PS), 2.0 TSI BMT (162 kW/220 PS) und 1.6 TDI BMT (88 kW/120 PS) nicht mehr im Angebot

8/2018
Dieselmotoren 2.0 TDI SCR BMT (110 kW/150 PS) und 2.0 TDI SCR BMT (140 kW/190 PS) erfüllen Schadstoffklasse Euro 6c (WLTP)

8/2018
Motor 1.4 TSI BMT ACT (110 kW/150 PS) nicht mehr im Angebot

3/2019
neue Motoren: 1.6 TDI SCR (88 kW/120 PS) und 2.0 TDI SCR (176 kW/240 PS), erfüllen Schadstoffklasse Euro 6d-TEMP (WLTP); Baureihe Passat Limousine nicht mehr im Angebot

12/2021
die Produktion der Limousine wird eingestellt

11/2023
Einstellung der Produktion; Nachfolgemodell VW Passat B9 ab Anfang 2024

Pannen und Mängel: VW Passat (2014-2023) Diesel

Allgemein In der ADAC Pannenstatistik schneidet der Passat B8 gut ab. Der TÜV moniert bei den Hauptuntersuchungen die Bremsscheiben des Modells überdurchschnittlich oft, außerdem kommt es bei jungen Modellen hin und wieder zu Ölverlust. Ältere Modelle leiden zum Teil unter verschlissenen Fahrwerksteilen – kein Wunder bei den hohen Laufleistungen.
Häufige Pannenursachen Ladedruckregelung (2015, 2017)
Rückrufe 6/2015: Ein fehlerhafter Wärmebehandlungsprozess des Radlagergehäuses kann zum plötzlichen Bauteilausfall (Gehäusebruch) führen. Das kann zu erheblichen Problemen der Fahrstabilität führen. Die Händler überprüfen das Gehäuse und tauschen es gegebenenfalls aus. Die Aktion ist im Juni 2015 angelaufen, dauert eine halbe Stunde (Überprüfung) bis fünf Stunden (Tausch) und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 303 (auch andere Modelle).
4/2016: Da der Zentralstecker am Sicherungskasten bei der Montage nicht ordnungsgemäß verrastet wurde, kann er sich im Fahrbetrieb ablösen. Dann kommt es zum Ausfall des Motors und der Bordelektrik (mit Lichtausfall). Das kann, je nach Verkehrssituation, zu kritischen Fahrsichtsituationen (Ausfall Bremskraftunterstützung, Servolenkung sowie Lichtausfall) führen. Die Händler überprüfen die ordnungsgemäße Verrastung des Zentralsteckers und korrigieren diese ggf.. Die Aktion startet im März 2016, dauert etwa eine halbe Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 63.000.
2/2017: An Fahrzeugen mit einem bestimmten Softwarestand (S0162) ist das Bordnetzsteuergerät fehlerhaft kalibriert. Mögliche Folge ist, dass ein Ausfall des Blinkers, Abblend-, Fern-, Tagfahr- oder Nebelschlusslichts nicht erkannt und somit nicht im Kombiinstrument angezeigt wird. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass eine Beleuchtung, die in Ordnung ist, als defekt angezeigt wird. Abhilfe schafft ein Softwareupdate. Die Aktion ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: 30 Minuten. Betroffene Fzg. in Deutschland: 93.000 (auch andere Modelle).
3/2017: Bei der Winterräder-Montage wurden das Drehmoment der Radschrauben und die vorgegebene Laufrichtung der Reifen nicht eingehalten. An einigen Fahrzeugen wurde ein Winterradsatz montiert, der nicht der Kundenbestellung entspricht. Dies kann bis zum Verlust der Reifen bei der Fahrt führen. Falsche Winterradsätze oder mit falscher Laufrichtung verbaute Winterreifen können das Fahrverhalten negativ beeinflussen und entsprechen evtl. nicht den Zulassungsbestimmungen. Als Abhilfe werden das Drehmoment der Radbolzen, die Laufrichtung sowie die Traglast der Reifen überprüft und gegebenenfalls korrigiert. An einigen Fahrzeugen wird der Winterradsatz ersetzt. Die Aktion läuft seit Januar 2017 und ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: 0,5 (Prüfung) bis 2 Std. (ggfs. Austausch Winterradsatz). Betroffene Fzg. in Deutschland: 1.579 (auch andere Modelle).
3/2017: Das Mischverhältnis der Treibladung von Airbags und/oder Gurtstraffern des Zulieferers Autoliv war fehlerhaft und kann dazu führen, dass die Systeme nicht funktionieren. Der Hersteller ruft daher betroffene Fahrzeuge zum Austausch in die Werkstatt zurück. Die Aktion läuft bereits und ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: Keine Angabe. Betroffene Fzg. in Deutschland: 8.100 (auch andere Modelle).
12/2017: Der hintere Radträger ist nicht fest genug. Im ungünstigsten Fall kann es zu einem Bruch des Radträgers kommen und in Folge zum Verlust der Radführung. Der Hersteller ruft betroffene Fahrzeuge daher in die Werkstatt, um den hinteren Radträger zu tauschen. Die Aktion läuft seit November 2017 und ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: 5 Stunden. Betroffene Fzg. in Deutschland: 1.038 (auch andere Modelle).
3/2018: Betroffene Varianten: nur 2,0 l-Motoren. Bei betroffenen Fahrzeugen sind die Bremsscheiben zu dünn gefertigt. Eine thermomechanische Überbelastung der Bremsscheibe kann zur Rissbildung an der Bremsscheibe führen. In der weiteren Folge könnte dies die Bremswirkung reduzieren. Der Hersteller ruft betroffene Fahrzeuge daher in die Werkstatt, um die Scheiben zu tauschen. Die Aktion ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: 1,5 Stunden. Betroffene Fzg. in Deutschland: 295 (auch andere Modelle).
5/2018: Durch einen Fehler im Spritzgussprozess beim Lieferanten kann es zu einer Gratbildung am Schließbügel der Kopfstützenführungshülse kommen. Dadurch kann die Kopfstützenstange nicht einrasten. Eine nicht eingerastete Kopfstützenstange kann im Crashfall aus der Führungshülse in der Sitzlehne herauswandern. Dadurch ist eine Erfüllung der Crash-Sicherheitsanforderungen nicht mehr gewährleistet und das Verletzungsrisiko steigt. Der Hersteller ruft betroffene Fahrzeuge in die Werkstatt, um die Kopfstützenführungshülse auszutauschen. Die Aktion läuft seit Mai 2018 und ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: 0,75 Stunden. Betroffene Fzg. in Deutschland: 4.183 (auch andere Modelle).
1/2019: Es kann eine Rücksitzlehne verbaut sein, bei der die Aufnahme für die Kopfstütze nicht den Anforderungen entspricht. In der Folge kann bei einem Unfall die Stütz- und Schutzwirkung der Kopfstütze eingeschränkt sein. Der Hersteller ruft daher das Produkt zurück, stellt jedoch auch auf Nachfrage keine weiteren Informationen bereit. Die Aktion ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: Keine Angabe. Betroffene Fzg. in Deutschland: 13.900 (auch andere Modelle).