zurück

Mercedes-Benz GLE (2011-2018) Diesel

Mercedes-Benz GLE (2011-2018) Diesel

SUV-Ikone

Der Mercedes der Baureihe W166 kam 2011 in Deutschland in dritter Generation der Baureihe ML auf den Markt. Die für die Vorgänger typische, breite und schräg stehende C-Säule blieb auch in dieser Version erhalten. Überzeugen kann der in Tuscaloosa im US-Bundesstaat Alabama gebaute Mercedes durch das gute Raumangebot vorn und hinten, die tadellose Verarbeitung und die problemlose Bedienung. Der große Kofferraum, die sehr bequemen Sitze und die hervorragende Geräuschdämmung machen den großen SUV zu einem komfortablen Langstreckengleiter. Auch die komfortable Federung – vor allem in Verbindung mit dem Luftfahrwerk Airmatic – und das sehr hohe Sicherheitsniveau erweisen sich auf langen Etappen als gut. Für häufigen Stadtverkehr ist der Mercedes ML zu groß und auch die Rundumsicht lässt zu wünschen übrig. Dies ist im sportlicher gestalteten Coupe noch stärker ausgeprägt. Das Coupe gab es seit der Mopf (Bezeichnung eines Facelifts bei Mercedes), bei der auch die Bezeichnung von ML in GLE umgeändert wurde. Selbst für gelegentliche Geländeeinsätze ist der Mercedes ganz gut geeignet, es gibt sogar optional eine Mittendifferenzialsperre. Größter Kritikpunkt an dem SUV bleibt das sehr hohe Kostenniveau, das sich sowohl aus der Anschaffung als auch aus dem Unterhalt ergibt. Dem entgegen steht ein sehr guter Werterhalt. Im TÜV-Mängelreport schneidet die ML/GLE-Klasse insgesamt sehr gut ab. Die Feder/Dämpfer-Einheiten und ölfeuchte Antriebstrangsteile bereiten aber hin und wieder Probleme. Auch in der ADAC Pannenstatistik liegt dieser Mercedes auf einem der vorderen Plätze. Insgesamt kann die Qualität der Fahrzeuge durchaus überzeugen.

Stärken und Schwächen

Stärken Schwächen
sehr gute Verarbeitung großzügiges Raumangebot zuverlässige Technik funktionelle Bedienung sichere Fahreigenschaften komfortable Federung hohes Sicherheitsniveau hohe Anhängelast guter Werterhalt sehr teuer in Einkauf und Unterhalt extrem unübersichtlich (Coupe)

Download des Tests im Detail

Modellgeschichte: Mercedes-Benz GLE (2011-2018) Diesel

11/2011
Einführung Topvarianten ML 63 AMG (386 kW/525 PS) und ML 63 AMG Performance Package (410 kW/557 PS), Motoren erfüllen Schadfstoffklasse Euro 5

7/2011
Modelleinführung der dritten Generation des fünftürigen SUV mit vier Motorvarianten: ML 350 (225 kW/306 PS), ML 500 (300 kW/408 PS), ML 250 BlueTEC (SCR-Kat) (150 kW/204 PS) und ML 350 BlueTEC (SCR-Kat) (190 kW/258 PS); Ottomotoren erfüllen Schadstoffklasse Euro 5, Dieselmotoren erfüllen Schadstoffklasse Euro 6b); alle Varianten mit Allradantrieb 4MATIC und 7-Gang-Automatik; Spurhalte- und Spurwechselassistent, Verkehrszeichenerkennung und Abstandsregelung gegen Aufpreis erhältlich

10/2014
Neuer Motor ML 400 (245 kW/333 PS) ersetzt ML 350 (225 kW/306 PS); alle Ottomotoren (ausser ML 63 AMG) erfüllen Schadstoffklasse Euro 6b

10/2015
neue zusätzliche Motoren: GLE 450 AMG (270 kW/367 PS) mit 9-Gang-Automatik; modifizierter GLE 500 (335 kW/455 PS) mit 9-Gang-Automatik

8/2015
Facelift, Modellpflege, Umbezeichnung von "ML-Klasse" zu "GLE" sowie neue Motoren: GLE 400 (245 kW/333 PS), GLE 500 (320 kW/435 PS), GLE 500 e (Plugin-Hybrid 325 kW/442 PS), GLE 63 AMG (410 kW/558 PS), GLE 63 S AMG (430 kW/585 PS), GLE 250 d (150 kW/204 PS) und GLE 350 d (190 kW/258 PS); GLE 250 d wahlweise auch mit Frontantrieb erhältlich; alle Dieselmotoren mit 9-Gang-Automatik

10/2016
GLE 400 ebenfalls mit 9-Gang-Automatik erhältlich

6/2016
zusätzliche AMG-Version: GLE 43 AMG (270 kW/367 PS)

10/2018
Baureihe eingestellt, neues Nachfolgemodell GLE (W167) ab 03/2019

7/2018
Motorvariante GLE 350 d erfüllt Schadstoffklasse Euro 6c

Pannen und Mängel: Mercedes-Benz GLE (2011-2018) Diesel

Allgemein In der ADAC Pannenstatistik ist der Mercedes ML aufgrund niedriger Zulassungszahlen nicht vertreten, würde jedoch in aller Regel gut abschneiden. Der TÜV bemängelt abgerissene oder abgerutschte Antriebswellen-Manschetten. Besonders oft kommt es jedoch auch schon bei der ersten Hauptuntersuchung zu Ölverlust.
Pannenschwerpunkte sind nicht bekannt.
Rückrufe 1/2015: Betroffene Varianten: nur Diesel-Vierzylinder OM651. Wegen einer defekten Dichtung am Steuerkettenspanner kann dieser ausfallen. Das führt zu einer gelockerten Steuerkette, die überspringen kann, was in Folge zum Motorschaden führt. Die Händler tauschen den fehlerhaften Dichtring gegen eine verbesserte Version aus. Die Aktion ist im Jan. 2015 angelaufen und für die Kunden kostenlos. Dauer in d. Werkstatt: bis zu 3 Stunden. Kennzeichnung der Aktion: Im Hersteller-Werkstattsystem vermerkt.
6/2016: Betroffene Varianten: Plug-In-Hybridmodelle. Im Falle einer elektrischen Fehlfunktion der Platine könnte die Ladefunktion durch ein externes Ladekabel nicht gegeben sein. Des Weiteren könnte der Hochvolt-Onboardlader fälschlicherweise ein gestecktes Ladekabel auch während der Fahrt erkennen (Plausibilitätsprüfung) und das Fahrzeug würde die Aktivierung von "P" anfordern. Wenn dies während der Fahrt bei Geschwindigkeiten kleiner als 5 km/h auftritt, aktiviert das Getriebe die Parksperrenfunktion. Die Händler tauschen bei betroffenen Fahrzeugen die Hochvolt-Onboard-Lader aus. Die Aktion startete im Juni 2016 und ist für die Kunden kostenlos. Kennzeichnung der Aktion: Im Hersteller-Werkstattsystem.
8/2016: Wegen einer fehlerhaften Verschraubung des hinteren, rechten Gurtendbeschlags kann dieser bei hoher Belastung nachgeben und dadurch besteht eine erhöhte Verletzungsgefahr. Die Händler prüfen den Gurtendbeschlags und arbeiten gegebenenfalls nach. Die Aktion läuft seit Juli 2016, dauert etwa eine Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 61 (auch andere Modelle betroffen). Kennzeichnung der Aktion: Im Hersteller-Werkstattsystem vermerkt.
2/2017: Bei bestimmten Fahrzeugen funktioniert die Kalibrierung der automatischen Insassenklassifizierung der Beifahrersitzbelegung nicht. Sollte eine sehr leichte Person im Randbereich des Sitzes Platz nehmen und über einen längeren Zeitraum absolut ruhig in dieser Position sitzen bleiben, besteht die Möglichkeit, dass die automatische Insassenklassifizierung die Person nicht korrekt erkennt und den Beifahrer als Kindersitz umklassifiziert. Als Abhilfe wird die Software der Insassenklassifizierung aktualisiert. Die Aktion ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: keine Angabe. Betroffene Fzg. In Deutschland: 30.455 (auch andere Modelle betroffen). Kennzeichnung der Aktion: Im Hersteller-Werkstattsystem.