Porsche 911 (2011-2020)

Zuverlässige und teure Sportwagenikone
Der deutsche Sportwagenklassiker Porsche 911 kam 2011 bereits in siebter Generation als Typ 991 auf den Markt. Im Laufe der weiteren Jahre wurden die Karosserievarianten Cabrio und Spider nachgeschoben. Obwohl der Vorgänger bereits ein hervorragendes Auto war, wurden beim 991 zahlreiche Details verbessert. So bietet das Fahrwerk nun noch mehr sportliches Potenzial und bleibt mit erstaunlich viel Restkomfort trotzdem langstreckentauglich. Für längere Ausflüge ist allerdings das Kofferraumvolumen etwas gering. Als zusätzliches Stauvolumen kann aber die Rückbank verwendet werden, denn für Mitfahrer genügen die Platzverhältnisse dort ohnehin nur auf sehr kurzen Strecken. Begeistern kann der Porsche mit seinem hohen fahrdynamischen Potenzial und der hervorragenden Lenkung, die zum Besten gehört, was es im Automobilbau gibt. Auch die bequemen, seitenhaltstarken Sitze fördern den Fahrspaß. Zudem ist das Platzangebot trotz der geringen Innenbreite vorn relativ gut. Grundsätzlich erfreut man sich überdies an der tollen Verarbeitung, den hochwertigen Materialien und der einfachen Bedienung trotz der zahlreichen Knöpfe. Die Qualität des Porsche 911 kann voll und ganz überzeugen. Im TÜV-Report schneidet der Sportwagen als eines der besten Autos überhaupt ab. Hier spiegelt sich die meist gute Wartung wider. In der ADAC Pannenstatistik taucht der 911 wegen zu geringer Stückzahlen offiziell nicht auf, in der Tendenz würde er aber auf einem der vordersten Plätze liegen.
Stärken und Schwächen
Stärken | Schwächen |
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Download des Tests im Detail
Modellgeschichte: Porsche 911 (2011-2020)
12/2011
Modelleinführung der siebten Generation (Typ 991) des zweitürigen Sportwagens 911 Carrera Coupé mit zwei Motorvarianten: Carrera 3.4 (257 kW/350 PS) und Carrera S 3.8 (294 kW/400 PS), wahlweise mit Doppelkupplungsgetriebe (PDK) erhältlich; Motoren erfüllen Schadstoffklasse Euro 5; Fahrer-, Beifahrer,- Seiten- und Kopfairbag serienmäßig; LED-Scheinwerfer, Abstandsregelung mit Kollisionswarnung sowie Verkehrszeichenerkennung optional erhältlich
12/2012
Einführung der Allradvarianten
3/2012
Einführung der Variante Carrera Cabriolet mit identischen Motoren
9/2012
Werksleistungssteigerung optional erhältlich für S-Modelle (316 kW/430 PS)
6/2013
Einführung Sondermodell "50 Jahre 911"
8/2013
Einführung der Sportvariante 911 GT3 (350 kW/475 PS) mit Doppelkupplungsgetriebe (PDK)
9/2013
Einführung der Variante 911 Turbo (383 kW/520 PS) und 911 Turbo S (412 kW/560 PS); Motoren erfüllen Schadstoffklasse Euro 6b
11/2014
Einführung der GTS-Varianten für Carrera und Targa-Modelle (316 kW/430 PS)
5/2014
alle Motoren erfüllen Schadstoffklasse Euro 6b
5/2014
Einführung der Variante Targa mit elektrischem Softtop, feststehendem Überrollbügel und einteiliger Heckscheibe, Motorvarianten analog Carrera-Modelle
12/2015
umfassende Modellpflege beim 911 Carrera und neue Motoren: 911 Carrera 3.0 Bi-Turbo (272 kW/370 PS) und 911 Carrera 3.0 Bi-Turbo (309 kW/420 PS), Motoren erfüllen Schadstoffklasse Euro 6c; Totwinkel- und Fernlichtassistent optional erhältlich
3/2015
Einführung der Sportvariante 911 GT3 RS (368 kW/500 PS) mit Doppelkupplungsgetriebe (PDK)
1/2016
umfassende Modellpflege bei 911 Targa und 911 Turbo und neue Motoren: 911 Targa 3.0 Bi-Turbo (272 kW/370 PS), 911 Targa 3.0 Bi-Turbo (309 kW/420 PS), 911 Turbo (397 kW/540 PS) und 911 Turbo S (427 kW/607 PS)
5/2016
Einführung Sondermodell 911 R (368 kW/500 PS), Motor weitesgehend baugleich mit 911 GT3 RS, nur mit manuellem Schaltgetriebe erhältlich, Stückzahl begrenzt auf 991 Stück
1/2017
umfassende Modellpflege bei 911 Carrera GTS und neuer Motor: 911 Carrera GTS (331 kW/450 PS)
10/2017
Einführung der Variante 911 Carrera T (272 kW/370 PS), anders als beim 911 Carrera sind ein PASM-Sportfahrwerk mit Tieferlegung, eine aufpreispflichtige Allradlenkung und ein mechanisches Hinterachssperrdifferential erhältlich. Um das Gewicht zu senken (20 kg), werden die Rücksitze entfernt, Heck- und Fondseitenscheiben aus dünnerem Glas und weniger Dämmmaterial eingebaut. Standard ist ein kürzer übersetztes, manuell zu schaltendes 7-Gang-Schaltgetriebe, wahlweise ist auch ein Doppelkupplungsgetriebe (PDK) erhältlich.
3/2017
Werksleistungssteigerung optional erhältlich für S-Modelle (331 kW/450 PS)
6/2017
Modellpflege bei 911 GT3 und neuer Motor (368 kW/500 PS)
7/2017
Einführung der sportlichen Topvariante 911 GT2 auf Basis 911 Turbo (515 kW/700 PS)
11/2018
911 Carrera GTS und Targa GTS erfüllen Schadstoffklasse Euro 6d-TEMP
4/2018
Modellpflege bei 911 GT3 RS und neuer Motor (383 kW/521 PS)
8/2018
Baureihe 911 eingestellt, neues Nachfolgemodell ab 02/2019; die GTS-Varianten von Carrera und Targa werden weiterhin angeboten
7/2019
Sondermodell 911 Speedster (375 kW/510 PS)
8/2019
Varianten GTS eingestellt
10/2020
Varianten Speedster und GT3 RS eingestellt
Pannen und Mängel: Porsche 911 (2011-2020)
Allgemein | In der ADAC Pannenstatistik taucht der Porsche 911 aufgrund niedriger Zulassungszahlen nicht auf, die verfügbaren Werte deuten aber großteils auf sehr gute Zuverlässigkeit hin. Seine Zuverlässigkeit ist zumeist gut und bei ganz jungen Modelle sogar sehr gut. Dabei sind über die Hälfte aller Pannen Batteriedefekte – wenig verwunderlich bei einem Modell, das für einen Großteil der Halter vermutlich eher Spielzeug als tägliches Fortbewegungsmittel sein dürfte. Der TÜV hat keinerlei Beanstandungen. |
Häufige Pannenursachen | Starterbatterie (2011-2013, 2016-2020) |
Rückrufe |
5/2013: Betroffene Varianten: (991) 3,4-Liter-Motor ohne Sportabgasanlage. Nach Herstellerangaben wurde vereinzelte Rissbildung am Abgasendrohr bei höheren Laufleistungen festgestellt. Ein Verlust des Abgasanlagenendrohrs war bislang lt. Porsche nicht festzustellen, kann aber grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden. Die Händler ersetzen beide Nachschalldämpfer. Die Aktion läuft seit April 2013, dauert etwa drei Stunden und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 823. 3/2014: Die Pleuel-Verschraubung im Motor kann sich lösen und dann erhebliche Motorschäden mit Gehäusebruch verursachen. Bei den beiden bekannten und untersuchten Brandschäden hatte der Hersteller festgestellt, dass sich das ausgetretene Motoröl an den heißen Motorteilen entzündet hatte. Die Porschezentren sind mit den Kunden im Kontakt und tauschen den Motor gegen eine modifizierte Version mit optimierter Verschraubung aus. Die Aktion läuft seit März 2014 und ist für die Kunden kostenlos. 11/2014: Wegen eines zu schwachen Kofferraum-Schlossbügels kann es im ungünstigsten Fall zum überraschenden Aufschlagen der Kofferraumhaube während der Fahrt kommen. Dann wäre die Sicht für den Fahrer stark eingeschränkt, was zu kritischer Fahrsituation (Unfallgefahr) führen kann. Die Händler tauschen den Bügel gegen eine verbesserte Version aus. Der Rückruf ist im November 2014 angelaufen, dauert eine halbe Stunde und ist für die Kunden kostenlos. 1/2017: Die Befestigungsschrauben der Kraftstoffsammelrohre können aufgrund von Spannungsrisskorrosion im Extremfall abreißen. Ist dies der Fall, kann der bei laufendem Motor im Einspritzsystem vorherrschende hohe Kraftstoffdruck das entsprechende Kraftstoffsammelrohr von den Einspritzventilen abdrücken, es besteht Brandgefahr. Als Abhilfe werden die Befestigungsschrauben ersetzt. Die Aktion ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: Keine Angabe. Betroffene Fzg. in Deutschland: 2.576 (auch andere Modelle). 2/2017: Potentielle Nichtauslösung der Seitenairbags aufgrund eines falschen Mischungsverhältnisses der Primär-Zündladung in der Zündereinheit. Als Abhilfe werden die Seitenairbags ausgetauscht. Die Aktion ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: keine Angabe. 4/2017: An betroffenen Fahrzeugen kann die Verklebung der Windschutzscheibe zur Karosserie unzureichend ausgeführt sein. Dadurch kann sich die Scheibe bei einem Unfall lösen. Der Hersteller ruft die Fahrzeuge daher zurück und erneuert Die Verklebung der Windschutzscheibe. Die Aktion ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: Keine Angabe. 4/2017: Aufgrund eines Fertigungsfehlers bei einem Lieferanten besteht die Möglichkeit, dass Beifahrerairbags mit nicht korrekten Zündereinheiten verbaut wurden. Bei Unfällen mit Auslösung der Rückhaltesysteme kann daraus eine Beeinträchtigung der vollen Schutzwirkung resultieren. Im Rahmen der Aktion ruft der Hersteller betroffene Fahrzeuge in die Werkstatt, um die Beifahrerairbags auszutauschen. Die Aktion ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: keine Angabe. 4/2017: Es wurde festgestellt, dass die Befestigungsschrauben der Kraftstoffsammelrohre aufgrund von Spannungsrisskorrosion im Extremfall abreißen können. Im Rahmen der Rückrufaktion werden die Befestigungsschrauben der Kraftstoffsammelrohre in der Werkstatt ersetzt. Die Aktion ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: 4 bis 6 Stunden. Betroffene Fzg. in Deutschland: 2.576 (auch andere Modelle). 2/2020: Betroffene Varianten: 911. Wenn das Fahrzeug abgestellt, die Zündung aus, der Sicherheitsgurt gelöst und die Fahrertür geöffnet ist, kann die Warnblinkfunktion ausfallen. Zudem muss nach einer Wartezeit von etwa 90 Sekunden der Taster zur Aktivierung der Warnblinkanlage betätigt werden. Dieser leuchtet dann permanent auf, die Warnblinkanlage wird jedoch nicht aktiviert. Ein möglicher Ausfall der Warnblinkanlage kann zu einem erhöhten Risiko führen, wenn das Fahrzeug von weiteren Verkehrsteilnehmern nicht als Hindernis wahrgenommen wird. Abhilfe: In der Werkstatt erfolgt eine Neuprogrammierung des Steuergeräts der Bedieneinheit der vorderen Mittelkonsole. Dauer in der Werkstatt: 1 Std.. Betroffene Fzg. in Deutschland: 1.578. |