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Renault Zoe (seit 2013)

Renault Zoe (seit 2013)

Französischer Stadtflitzer

Der Renault ZOE kam 2013 in Deutschland auf den Markt und war eines der ersten elektrischen Großserienautos. Das meistverkaufte Elektroauto Europas ist als Auto für die Stadt oder als Pendlerauto durchaus eine Alternative zu einem Auto mit Verbrennungsmotor. Für weitere Strecken ist das E-Fahrzeug jedoch nur bedingt geeignet. Die Reichweite liegt im Alltag mit der 22 kWh großen Batterie bei ungefähr 120 bis 145 km, abhängig von Faktoren wie Fahrstil, Einstellungen der Klimaanlage und Ähnlichen. Mit der größeren 41 kWh-Batterie kann man im Alltag bis zu 250 km weit kommen, die bisher größte Batterie mit 52 kWh ermöglicht Strecken bis etwa 300 km. Beim Fahren überzeugt der Renault mit einem guten Raumangebot vorne und einem komfortablen und sicheren Fahrverhalten. Auch der Kofferraum bietet für die Fahrzeugklasse erstaunlich viel Platz. Auf der Rücksitzbank ist das Raumangebot allerdings recht beschränkt. Mit einer passenden Wallbox oder Ladesäule kann der Zoe Wechselstrom mit bis zu 22 kW (teilweise bis 43 kW) maximalem Ladestrom verkraften. Im TÜV-Report macht der Zoe eine passable Figur und erreicht durchschnittliche Werte. Die verfügbaren Zahlen in der ADAC Pannenstatistik deuten auf hohe Zuverlässigkeit hin.

Stärken und Schwächen

Stärken Schwächen
sicheres Fahrverhalten, geringe Motorgeräusche, gutes Raumangebot vorne, erstaunlich großer Kofferraum, schnelles Laden an Typ2-Wallbox mit 22 kW eingeschränkte Reichweite (mit 22 kWh Batterie), lange Ladezeiten an Haushaltssteckdosen, schwache Bremsanlage, hohe Fixkosten bei Batteriemiete, hinten wenig Platz, vermehrt defekte Leistungselektroniken (frühe Baujahre), vermehrt auftretende Motorschäden (Lagerung), schlecht im Crashtest (2021)

Download des Tests im Detail

Modellgeschichte: Renault Zoe (seit 2013)

6/2013
Modelleinführung als fünftüriger Elektro-Kleinwagen auf Basis Renault Clio; stromerregte Synchronmaschine (Continental-Motor Q210) mit einer maximalen Leistung von 65 kW/88 PS; Lithium-Ionen-Batterie mit 22 kWh Kapazität; Reichweite nach NEFZ bis zu 210 km; Batterie kann nur gemietet werden

3/2015
modifizierter Elektromotor (Renault Eigenentwicklung R240) bei gleichbleibender Leistung, durch geringeren Stromverbrauch Reichweite auf 240 km erhöht

1/2017
technische Überarbeitung, neuer Elektromotor (R90) mit einer maximalen Leistung von 68 kW/92 PS; wahlweise Lithium-Ionen-Batterie mit 22 kWh oder 41 kWh Kapazität; Batterie kann gemietet oder gekauft werden; Reichweite je nach Batterie 240-400 km (NEFZ) bzw. 168-316 km (WLTP)

6/2018
technische Überarbeitung, neuer zusätzliche Variante mit Elektromotor (R110) und einer maximalen Leistung von 80 kW/109 PS (nur in Verbindung mit Lithium-Ionen-Batterie 41 kWh Kapazität); Reichweite bis zu 316 km (nach WLTP)

6/2019
Modellpflege und Facelift, Elektromotoren R110 Z.E.40 (80 kW/109 PS) mit Lithium-Ionen-Batterie 41 kWh Kapazität und R135 Z.E. 50 (100 kW/136 PS) mit Lithium-Ionen-Batterie 52 kWh Kapazität, Reichweite R110 Z.E.40 bei 316 km (WLTP) und R135 Z.E. 50 bei 386 km (WLTP); Modelle unverändert wahlweise mit Batteriekauf oder Batteriemiete; Einführung Cargo-Variante (nur mit R90 Z.E.40)

7/2019
zusätzlich optionale Modellvariante R110 Z.E.50 mit größerer Batterie 52 kWh, Reichweite 395 km

9/2019
Cargo-Variante eingestellt

11/2020
alle Varianten nur noch mit Batteriekauf erhältlich

2/2022
R110 Z.E. 40 eingestellt

Pannen und Mängel: Renault Zoe (seit 2013)

Allgemein Aufgrund seiner relativ niedrigen Zulassungszahlen ist der Renault Zoe in der ADAC Pannenstatistik nur in einigen Jahren vertreten. Die verfügbaren Werte deuten aber auf überdurchschnittliche Zuverlässigkeit hin. Im TÜV-Report zeigt sich der Zoe ebenfalls tapfer und erreicht etwa durchschnittliche Werte. Problematisch sind die vorderen oft ausgeschlagenen Achsaufhängungen sowie rostende Bremsscheiben.
Rückrufe 4/2016: Die vorderen Bremsschläuche können an der hinteren Seite der Radhausverkleidung scheuern und im fortgeschrittenen Stadium ggf. undicht werden. Dann kann möglicherweise auch das Bremspedal durchfallen (Bremsenausfall). Die Händler führen an den Vorderrädern eine Sichtprüfung durch. Dabei wird die Positionierung der Bremsschläuche zur Radhausverkleidung und evtl. Vorschädigungen überprüft. Bei Vorschädigung werden der Bremsschlauch und Radhausverkleidung ausgetauscht. Die Aktion startete im April 2016, dauert bis zu fünf Stunden (Tausch Bremsschläuche und Radhausschalen) und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 2.159.
7/2017: Der Schalter kann möglicherweise eine Störung aufweisen, wodurch eine Verriegelung im Stand (Position "P") nicht möglich ist. Die Feststellbremse bleibt jedoch weiterhin einsatzbereit, und das Fahrzeug ist gebremst. Die Aktion läuft seit Juli 2017 und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 583.
3/2018: Der Schalter kann möglicherweise eine Störung aufweisen, wodurch eine Verriegelung im Stand (Position "P") nicht möglich ist. Die Feststellbremse bleibt jedoch weiterhin einsatzbereit, und das Fahrzeug ist gebremst. Der Rückruf ist identisch mit einer Aktion aus 2017, umfasst nun aber auch jüngere Fahrzeuge. Die Aktion läuft seit Februar 2018 und ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: 0,6 Stunden. Betroffene Fzg. in Deutschland: 2.538.
4/2018: Es besteht die Möglichkeit einer Rissbildung mit Bruchgefahr aufgrund eines Fehlers bei der Wärmebehandlung der vorderen Radnaben. Bemerkbar ist dies durch anormale Geräuschentwicklung vorn am Fahrzeug. Die Radnaben betroffener Fahrzeuge müssen daher geprüft und ggfs. ausgetauscht werden. Die Aktion läuft seit März 2018 und ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: 1,1 (nur Kontrolle) bis 3,2 Stunden (Kontrolle, Austausch). Betroffene Fzg. in Deutschland: 258 (auch andere Modelle).