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Renault Twingo (2007-2014)

Renault Twingo (2007-2014)

Französischer Kleinwagen mit Schwachstellen

Der Renault Twingo II löste 2007 den lange gebauten und erfolgreichen Twingo der ersten Generation ab. Gegenüber dem Vorgänger bietet er etwas mehr Platz und ist das erwachsenere Auto. Dies verwundert kaum, denn die technische Basis teilt er sich mit dem größeren Clio. So ist der Kofferraum für einen Kleinwagen recht groß und auch auf der Rücksitzbank steht genug Raum zur Verfügung. Sehr praktisch sind die optional verschiebbaren Einzelsitze in der zweiten Reihe. Ansonsten kann der Franzose nirgends herausstechen. Die Bedienung ist etwas gewöhnungsbedürftig, der Wendekreis für einen Kleinwagen relativ groß und der Innengeräuschpegel überdurchschnittlich hoch. Die Crashtestergebnisse sind zwar gut, Assistenzsysteme findet man aber nicht, selbst ESP war anfangs nicht einmal serienmäßig vorhanden. In der ADAC Pannenstatistik liegt der Twingo im Mittelfeld. Beim TÜV schneidet der kleine Renault leider unterdurchschnittlich ab. Fast alle Baugruppen im Fahrzeug können Probleme bereiten. Vor allem am Fahrwerk und an den Bremsen gibt es oft etwas zu beanstanden. Außerdem neigt der Antriebsstrang zu häufigem Ölverlust.

Stärken und Schwächen

Stärken Schwächen
ordentliches Platzangebot, sparsame Dieselmotoren, variable Einzelsitze hinten, sicheres Fahrverhalten lautes Innengeräusch, Benziner teils mit hohem Verbrauch, großer Wendekreis, brummige Dieselmotoren, teilweise kein ESP

Download des Tests im Detail

Modellgeschichte: Renault Twingo (2007-2014)

9/2007
Einführung zweite Generation des Renault Twingo; Motoren: 1.2 (43 kW/58 PS), 1.2 16V (56 kW/76 PS), 1.2 16V TCE (Turbo, 74 kW/100 PS) und 1.5 dCi (47 kW/64 PS); ABS, Fahrer-, Beifahrer- und Seitenairbags vorne (außer Authentique) serienmäßig; Kopfairbags gegen Aufpreis; ESP nicht lieferbar

12/2008
Einführung Spritsparvariante Twingo 1.2 16V LEV eco2 (56 kW/76 PS)

7/2008
ESP optional verfügbar

9/2008
Einführung Topmodell Twingo R.S. 1.6 16V (98 kW/133 PS)

4/2009
neuer zusätzlicher Motor: 1.5 dCi (62 kW/84 PS)

10/2010
Motoren 1.2 (43 kW/58 PS), 1.2 16V (56 kW/76 PS) und 1.5 dCi (47 kW/64 PS) eingestellt; neu: dCi 75 FAP (55 kW/75 PS) und dCi 85 FAP (63 kW/86 PS) ersetzt dCi 85 (62 kW/84 PS); alle Motorvarianten erfüllen Schadstoffklasse Euro 5

4/2010
neuer Motor: 1.2 16V (55 kW/75 PS)

5/2011
TCE 100 (75 kW/102 PS) ersetzt TCE 100 (74 kW/100 PS)

1/2012
Facelift und modifiziertes Motorenangebot: 1.2 LEV 16V 75 (55 kW/75 PS), TCe Gordini (75 kW/102 PS), dCi 85 FAP (63 kW/86 PS) und Gordini R.S. (98 kW/133 PS)

10/2013
Motor TCe 100 und Topmodell R.S. eingestellt

1/2014
Motor dCi 85 FAP eingestellt

7/2014
Baureihe eingestellt, Nachfolgemodell ab 09/2014

Pannen und Mängel: Renault Twingo (2007-2014)

Allgemein In der ADAC Pannenstatistik 2023 schneidet der Renault Twingo leicht überdurchschnittlich gut ab. Im TÜV-Report fallen Twingos dagegen durch Probleme mit der Achsaufhängung, der Lenkung, der Beleuchtung, den Bremsen und auch durch Ölverlust auf. Somit gibt es zu viele Probleme bei allen wesentlichen Baugruppen. Die Langzeitqualität kann daher nicht überzeugen.
Häufige Pannenursachen Anlasser (2014), Bremsbelag (2007-2012), Drosselklappe, Drosselklappenstellglied (2008-2011), Drosselklappenschalter (2012), Feststellbremse mechanisch (2010-2011), Zündkabel (Hochspannungskabel) (2010), Zündkerze (2014)
Rückrufe 11/2009: Nach dem Lösen der Verriegelungsvorrichtung in den Sitzschienen des Fahrersitzes kann es zum Herausrutschen einer Ausgleichsfeder kommen, so dass die Verriegelung des Fahrersitzes ohne vorheriges Anzeichen beim Stand oder beim Fahren permanent oder zeitweise nicht eingerastet sein kann. Die Händler bringen entweder eine Befestigung an der Verriegelungseinheit des betroffenen Sitzes an oder tauschen den Verriegelungszug und die Sitzschienen (fahrerseitig) aus. Die Aktion ist für die Kunden kostenlos und dauert je nach Maßnahme eine halbe bis zwei Stunden. Dauer in der Werkstatt: 30 bis 120 Minuten. Betroffene Fzg. in Deutschland: 8.241.
10/2011: Betroffene Varianten: Motoren D4F (1.2 16V) und D4FT (TCe 100). Die Ventilkeile als Verbindungselement zur Ventilfeder können wegen unzureichender Materialeigenschaften verschleißen und dadurch zu einer Störung der geregelten Ventilsteuerung führen. Dies kann im Extremfall zum Motortotalschaden führen. Die Händler kontrollieren als vorbeugende Maßnahme die Zylinderkopf-Nummern und tauschen – falls notwendig – die Ventilkeile aus. Die Aktion ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: etwa 20 Minuten (Prüfvorgang) bis 9 Stunden (Tausch Ventilkeile). Betroffene Fzg. in Deutschland: 7.921 (auch andere Modelle).