Toyota Avensis (2003-2009)
Zeitloser Japaner
Die zweite Generation des Toyota Avensis kam 2003 auf den Markt und wurde als Stufen-, Schrägheck und als Kombi angeboten. Das Mittelklassemodell wurde speziell für den europäischen Markt entwickelt und auch in Europa (England) produziert. Selbst viele Zulieferteile stammen von europäischen Firmen. Dieses Vorgehen spiegelt sich unter anderem im zeitlosen, auf den europäischen Geschmack abgestimmten Design wieder. Im Jahr 2006 erhielt der Japaner ein Facelift, das ihm vor allem eine neue Optik an Front und Heck bescherte. Der Avensis überzeugt mit guter Verarbeitung und einem ordentlichen Platzangebot auf allen Plätzen. Speziell der Kofferraum ist für die Fahrzeugklasse groß. Lediglich die Kopffreiheit ist bei der Limousine und beim Schrägheck hinten etwas eingeschränkt. Wegen der bequemen Sitze und der komfortablen Federung bietet sich der Avensis für Langstrecken aber durchaus an. Die Technik gilt grundsätzlich als haltbar, was viele Exemplare mit hohen Laufleistungen bezeugen. Ein nicht ganz so gutes Bild ergibt sich beim Blick in die ADAC Pannenstatistik. Hier liegt der Toyota etwa auf durchschnittlichem Niveau.
Stärken und Schwächen
Stärken | Schwächen |
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Download des Tests im Detail
Modellgeschichte: Toyota Avensis (2003-2009)
1/2003
Modellwechsel zur 2. Generation des Avensis mit drei Karosserieformen: fünftürige Schräghecklimousine, viertürige Stufenhecklimousine und fünftürgen Kombi. Motoren: 1.8 VVTi (95 kW/129 PS), 2.0 VVTi (108 kW/147 PS), 2.0 D-4D (85 kW/116 PS)
10/2003
Neue Motoren: 2.4 (120 kW/163 PS), nur Stufenheck: 2.0 D-CAT (85 kW/115 PS) mit Partikelfiter
8/2003
Alle Motoren Euro 4
4/2005
Neuer Motor: 2.2 D-4D (110 kW/150 PS),
6/2005
Neuer Motor: 2.2 D-CAT (130 kW/177 PS) mit Rußpartikelfilter
10/2006
Neuer Motor: 2.0 D-4D (93 kW/124 PS) mit Rußpartikelfilter
6/2006
Modellpflege; der 2.0 D-CAT (85 kW/115 PS) und 2.2 D-4D (110 kW/150 PS) entfallen
1/2009
Baureihe eingestellt, neues Nachfolgemodell ab 01/2009
Pannen und Mängel: Toyota Avensis (2003-2009)
Allgemein | In der ADCAC Pannenstatistik schneidet der Avensis mittelmäßig ab. Im TÜV-Report wird das Auto aufgrund des Alters nicht mehr geführt. Im letzten veröffentlichten Jahr schnitt der Japaner leicht überdurchschnittlich gut ab. Grundsätzlich gilt die Technik als haltbar. |
Häufige Pannenursachen | Abgasrückführung (2006), Anlasser (2003-2007), Anlassermagnetschalter (2005-2006), Antriebswelle (2008), Generator (2004-2007, 2009) |
Rückrufe |
6/2006: Betroffene Varianten: Avensis 1.8, Corolla aus Japan-Produktion, alle Prius:. An Fahrzeugen mit elektrischer Lenkkraftunterstützung kann die Lenkspindelverzahnung ausschlagen. Die Materialfestigkeit der Schiebebuchse ist nicht ausreichend. Als Folge davon kann sich das Material bei hoher Beanspruchung verformen, wodurch der Verbindungsschluss abnimmt. Dadurch entstehen zunächst deutlich hörbare Knackgeräusche in der Lenkung. Ignoriert der Fahrer diese Knackgeräusche über einen längeren Zeitraum, kann es im schlimmsten Fall zu einem völligen Lenkungsverlust kommen. Die Lenkspindeleinheit muss überprüft werden und je nach Prüfergebnis werden betroffene Teile durch verbesserte Bauteile ersetzt. Betroffene Fzg. in Deutschland: 35.605 (auch andere Modelle). 2/2010: Das Gaspedal kann bei Fahrzeugen mit elektronischem Pedal schwergängig werden und dann evtl. im getretenen Zustand hängen bleiben. Dies kann dann zu gefährlichen Fahrsituationen führen. Ursache ist lt. Hersteller eine zu hohe Reibung der Pedalführungskulisse, die von der Rückstellfeder betätigt wird. Die Händler prüfen die Fahrzeuge und tauschen das Gaspedalmodul ggf. gegen eine geänderte Version aus. Die Aktion läuft seit Februar 2010 und ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: 1 Stunde. Betroffene Fzg. in Deutschland: 185.739 (auch andere Modelle). 1/2011: Betroffene Varianten: 2.0l und 2.4l Benzin-Direkteinspritzer. 1. Hochdruck-Kraftstoffleitung: Die Wandstärke der etwa 20 cm langen Hochdruckleitung variiert durch Fertigungsstreuung stark, so dass es an den dünnen Bereichen der Leitung zu Mikrorissen und Kraftstoffaustritt kommen kann. 2. Rückschlagventil: Die Dichtung des Rückschlagventils ist nicht dauerfest, so dass auch an dieser Stelle Kraftstoff austreten kann. Die Händler ersetzen die Hochdruckleitung, Rückschlagventil und Dichtung bei den betroffenen Fahrzeugen. Die Rückrufaktion läuft seit Januar 2011 und ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: 4 Stunden. Betroffene Fzg. in Deutschland: 23.527. 8/2012: An den Einstellhülsen der Hinterachsspurstangen könnten die beiden Kontermuttern nicht mit dem vorgeschriebenen Drehmoment angezogen sein. Dann könnten sich die Hülsen verstellen und dadurch die Vorspurwerte verändern, was in Folge zur Beeinträchtigung der Fahrstabilität führen kann. Die Händler prüfen die Kontermuttern auf festen Sitz und vorgeschriebenes Drehmoment. Bei Gewindebeschädigung der Spurstange wird diese ersetzt. Die Aktion läuft seit August 2012 und ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: etwa 60 Minuten. Betroffene Fzg. in Deutschland: 75.860 (auch andere Modelle). 11/2012: Wegen unzureichender Materialfestigkeit kann sich die untere Lenkspindel verformen und im Extremfall dabei auch die Lenkfähigkeit verloren gehen. Laut Hersteller Toyota geht dies zunächst mit deutlichem Lenkungsknacken einher und es kommt erst in Folge zum Verlust der formschlüssigen Verbindung der Lenkverzahnung mit Lenkungsausfall. Die Händler tauschen bei den betroffenen Fahrzeugen die untere Lenkspindel (Lenkspindel Nr.1) aus. Die Aktion läuft seit November 2012, dauert etwa eine Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 69.995 (auch andere Modelle). 4/2013: Laut Hersteller kann es bedingt durch den Fertigungsprozess der Treibladung des Gasgenerators für den Beifahrerairbag zu Auslöseproblemen kommen. Durch den zu hohen Druck kommt es zur Beschädigung des Airbaggehäuses, das dann den Airbag an der Entfaltung hindert. Die Händler tauschen nach Überprüfung der Seriennummer die betroffenen Beifahrer-Airbagmodule des Zulieferers Takata aus. Die Durchführung dauert etwa eine Stunde bis zweieinhalb Stunden, beim Lexus 430 etwa fünfeinhalb Stunden und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 62.000 (auch andere Modelle). 6/2014: Erweiterungsaktion: Dazu wurde bereits in 04/2013 berichtet. Damals wurden aus dem Fahrzeugumfang von 1.7 Mio. nur 950000 unmittelbar betroffene Fahrzeuge umgerüstet. Nun werden auch die restlichen 650000 Fahrzeuge umgerüstet. Laut Hersteller kann es bedingt durch den Fertigungsprozess der Treibladung des Gasgenerators für den Beifahrerairbag zu Auslöseproblemen kommen. Durch den zu hohen Druck kommt es zur Beschädigung des Airbaggehäuses, das dann den Airbag an der Entfaltung hindert. Die Händler tauschen nach Überprüfung der Seriennummer die betroffenen Beifahrer-Airbagmodule des Zulieferers Takata aus. Die Durchführung dauert etwa eine Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 62.000 (auch andere Modelle). 11/2018: Es besteht die Möglichkeit, dass Airbags durch einen Fehler im Airbag-Steuergerät deaktiviert oder während der Fahrt ausgelöst werden. Dauer in der Werkstatt: Keine Angabe. Betroffene Fzg. in Deutschland: 170.000 (auch andere Modelle). 12/2018: Es besteht die Gefahr, dass durch eine Rissbildung am Behälter des Aktivkohlefilters geringste Mengen an Kraftstoff sowie Kraftstoffdämpfe austreten können. Bei Vorhandensein einer Zündquelle bestehe Brandgefahr durch den austretenden Kraftstoff beziehungsweise die Kraftstoffdämpfe. Abhilfe: Keine Angaben vom Hersteller Dauer in der Werkstatt: keine Angabe. 11/2019: Aufgrund eines fehlerhaften Sitzbezugs kann es zu einer eingeschränkten Entfaltung der Seitenairbags kommen. In der Folge erhöht sich die Verletzungsgefahr im Falle eines Unfalls. Abhilfe: Die Bezüge werden überprüft und ggf. ausgetauscht. Dauer in der Werkstatt: Keine Angabe. Betroffene Fzg. in Deutschland: 974 (auch andere Modelle). |