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Nissan Qashqai (2007-2014)

Nissan Qashqai (2007-2014)

Der Retter in der Not

Da fragt man sich: Was haben sich die Werbeleute von Nissan nur dabei gedacht? Die Marke in Bedrängnis und der Name des neuen Hoffnungsträgers klingt wie das zufällige Würfelergebnis einer Ansammlung von Scrable-Spielsteinen! Den Verkaufszahlen des Qashqai hat der etwas unorthodoxe Name auf jeden Fall nicht geschadet, denn seit 2007 hat sich der kleine SUV zum Verkaufsschlager Nissans entwickelt und einen festen Platz in den Zulassungsstatistiken erkämpft. Das mag natürlich zum einen an den guten Allroundeigenschaften des zwei- oder vierradangetrieben Japaners liegen, zum anderen aber auch an den guten Auftritten in der ADAC-Pannenstatistik. Kleinere Anfangsprobleme konnten durch eine Reihe von Rückrufen beseitigt werden. Seit 2008 wird der Qashqai auch in der längeren, siebensitzigen Version +2 angeboten. Die Sitze in der letzten Reihe müssen aber mühsam erklommen werden und eignen sich wirklich nur für kleinere Kinder. Der Mehrwert der langen Variante hält sich daher in Grenzen. Die Bedienung erweist sich als eingängig. Der Kofferraum ist von klassenüblicher Größe und die Verarbeitung ist rundum solide.

Stärken und Schwächen

Stärken Schwächen
gutes Raumangebot vorn hohe Kofferraumladekante
ausgewogene Federung kein Einklemmschutz an el. Fensterhebern (außer Fahrerfenster)
gute Fahrstabilität überdurchschnittlich viele Mängel bei der HU
kurzer Bremsweg
einfache Bedienung
gut in der ADAC Pannenstatistik

Download des Tests im Detail

Modellgeschichte: Nissan Qashqai (2007-2014)

2/2007
Modelleinführung des fünftüriges SUV der unteren Mittelklasse mit drei Motorvarianten: 1.6 (84 kW/115 PS), 2.0 (104 kW/141 PS) und 1.5 dCi (78 kW/106 PS); 2.0-Liter-Motor wahlweise auch mit permanentem Allradantrieb und stufenlosem Automatikgetriebe erhältlich

6/2007
neuer zusätzlicher Dieselmotor: 2.0 dCi (110 kW/150 PS) mit Dieselpartikelfilter

1/2008
neuer zusätzlicher Dieselmotor: 1.5 dCi (76 kW/103 PS) mit Dieselpartikelfilter

10/2008
Modelleinführung Qashqai+2 mit verlängertem Radstand und Höhe sowie dritter Sitzreihe mit zwei zusätzlichen und im Fahrzeugboden versenkbaren Einzelsitzen

3/2010
leichte Modellpflege; Motoren bleiben unverändert

8/2010
neue Motoren: 1.6 (86 kW/117 PS) ersetzt 1.6 (84 kW/115 PS) und 1.5 dCi (DPF) (81 kW/110 PS) ersetzt 1.5 dCi (76 kW/103 PS und 78 kW/106 PS), alle Motoren erfüllen Schadstoffklasse Euro 5

7/2011
neuer zuätzlicher Dieselmotor: 1.6 dCi (96 kW/130 PS)

10/2014
Qashqai+2 eingestellt

2/2014
Modellvariante Qashqai eingestellt

Pannen und Mängel: Nissan Qashqai (2007-2014)

Allgemein Der Qashqai behauptet sich in der ADAC Pannenstatistik im vorderen Mittelfeld und zeigt sich damit pannensicher. Mit einer Reihe von Rückrufen wurden einige Anfangsprobleme beseitigt. Im Rahmen der Hauptuntersuchung schneidet der Japaner dagegen nicht gut ab. Die Anzahl mängelfreier Autos ist in allen Jahren unterdurchschnittlich. Bekannte Problemstellen sind die Achsaufhängungen sowie Lenkgelenke. Außerdem versagen die Bremsen zu häufig Ihren Dienst und die Antriebseinheit verliert Öl.
Häufige Pannenursachen Generator (2014), Kupplungsnehmerzylinder (2009), Turbo-Lader Saug-, Druckleitung, Ladeluftkühler (2012), Zündkerze (2010)
Rückrufe 6/2007: Es ist eine Beschädigung der Kopfairbags durch einen scharfkantigen Halter bei 2589 Fahrzeugen möglich (produziert zwischen 4. Dezember 2006 und 26. Februar 2007); Defekte an den vorderen Querlenkern bei 428 Fahrzeugen (produziert bis 7. Februar 2007), die dazu führen können, dass der Fahrer die Kontrolle über den Wagen verliert; Defekten an den hinteren Querlenkern bei 1607 Fahrzeugen (produziert zwischen 12. Februar und 5. März 2007), die dazu führen können, dass der Fahrer die Kontrolle über den Wagen verliert; Heckklappenschloss kann sich bei 2298 Fahrzeugen (nur Ausführungen ohne Intelligent Key) ungewollt öffnen (produziert bis 2. März 2007). Bei einigen Fahrzeugen können mehrere der Defekte gleichzeitig auftreten. Abhilfe: Prüfung und ggf. Montage neuer Teile bzw. Umprogrammieren des Steuergerätes für das Heckklappenschloss Dauer in der Werkstatt: 1,3 Stunden.
6/2008: Bei der Montage ist möglicherweise das Lenkgetriebenadellager vergessen worden. Das kann zu Geräuschen und Spiel in der Lenkung führen, schlimmstenfalls (bei Missachtung der Geräusche über einen längeren Zeitraum) zu einem Ausfall der Lenkung. Bei allen Fahrzeugen werden Lenkung und Lenkgetriebe überprüft. Die Überprüfung dauert etwa eine halbe Stunde. Sollte das Nadellager fehlen, wird das komplette Lenkgetriebe getauscht, was rund zwei Stunden in Anspruch nimmt. Die Aktion ist für die Kunden kostenlos.
12/2008: Betroffene Varianten: 1.5 dCi mit Partikelfilter. Der Kraftstoffschlauchstecker zur Einspritzdüse am Dieselpartikelfilter (DPF) und am Zusatzfilter für die Regeneration kann falsch eingerastet sein kann. Daher kann es bei der Filterregeneration zum Austritt von Dieselkraftstoff kommen. Die Händler überprüfen die korrekte Verrasterung des Schlauches auf der Düse. Die Maßnahme dauert etwa zehn Minuten und ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: 10 Minuten. Betroffene Fzg. in Deutschland: 1.169 (auch andere Modelle).
11/2009: Die Sicherungsmutter der Verbindungsschraube zwischen Lenkspindel und Lenkgetriebeeingang kann sich lösen. Dadurch kann es zum Ausfall der Lenkung kommen. Die Händler bringen einen zusätzlichen Halteflansch an die Überwurfmutter der Verbindung an, um eine dauerhafte Sicherung zu gewährleisten. Die Aktion wurde im November gestartet und dauert etwa eine halbe Stunde. Dauer in der Werkstatt: etwa 30 Minuten. Betroffene Fzg. in Deutschland: 40.204 (auch andere Modelle).
8/2011: Betroffene Varianten: (einschl. +2) mit 2.0 Benzinmotor (MR20) und stufenloser CVT-Automatikgetriebe. Die Bremsleitung vom Hauptbremszylinder zur ABS-Einheit verläuft etwas zu knapp am CVT-Getriebe vorbei. Dadurch kann die Bremsleitung am Getriebe scheuern und möglicherweise undicht werden. Dies kann dann zum Ausfall eines Bremskreises und damit erheblichem Sicherheitsrisiko führen. Die Nissan-Händler prüfen den Leitungsverlauf und ändern diesen ggf. Bereits angescheuerte Leitungen werden auf jeden Fall ersetzt. Die Aktion läuft seit Juli 2011 dauert bis knapp zwei Stunden (bei Leitungswechsel) und ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: bis zu 2 Stunden. Betroffene Fzg. in Deutschland: 1.083.
5/2012: Betroffene Varianten: 1.6 dCi. Die Dieselleitung am Kraftstoff-Filter ist möglicherweise ungenügend gesichert, was zu einer Undichtigkeit führen kann. Zusätzlich kann es vorkommen, dass die elektr. Steckverbindung für die Dieselvorwärmung nicht korrekt sitzt, so dass die Vorwärmung ausfallen kann. Die Händler prüfen die Verlegung und Befestigung der Anschlüsse und korrigieren diese ggf. Die Durchführung dauert etwa eine viertel Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 2.683.
10/2012: Es besteht die Möglichkeit, dass die Lenkradnabe eine ungenügende Materialfestigkeit aufweist. Wenn nun eine höhere Kraft auf die Lenkradnabe einwirkt, besteht die Möglichkeit, dass sich die Nabe von der Lenksäule trennt. Dann lässt sich das Fahrzeug nicht mehr steuern. Die Händler prüfen das Gussherstellungsdatum der Nabe und tauschen ggf. das Lenkrad aus. Die Prüfung des Lenkrads dauert etwa eine viertel Stunde, für den Tausch des Lenkrads ist etwa eine halbe Stunde erforderlich. Dauer in der Werkstatt: 15 Minuten (Kontrolle) bis 30 Minuten (Tausch). Betroffene Fzg. in Deutschland: 4.249 (auch andere Modelle).
10/2013: Betroffene Varianten: mit CVT-Getriebe. Laut Hersteller kann es bei Volllastfahrten auf rutschiger oder schlechter Fahrbahnoberfläche zum Durchrutschen des Schubgliederbandes des CVT-Getriebes kommen. Dies führt zu erhöhtem Verschleiß und kann auf Dauer bis zum Verlust des Antriebs (Fahrzeug bleibt stehen, Motorkontrollleuchte an) führen. Die Händler führen ein Programmupdate am CVT-Steuergerät durch. Die Aktion läuft seit Juni 2013, dauert etwa eine viertel Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: etwa 15 Minuten. Betroffene Fzg. in Deutschland: 15.513 (auch andere Modelle).
2/2014: Betroffene Varianten: 1.5dCi, 2.0dCi. Der Ansaugschlauch am Turbolader kann platzen. Der Ladedrucksensor im Ansaugtrakt erkennt das und die Motorkontrollleuchte geht an. Gleichzeitig kommt es zum plötzlichen Leistungsverlust des Motors. Je nach Fahrsituation kann das für den Fahrer zu Fahrproblemen führen. Die Händler tauschen den Einlassschlauch gegen ein modifiziertes Bauteil aus. Die Durchführung dauert etwa eine halbe Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: etwa 30 Minuten. Betroffene Fzg. in Deutschland: 16.276.
3/2014: Betroffene Varianten: 1.5 dCi. Die Fixierung und Ausrichtung (Fluchtung) der Riemenscheibe der Kraftstoffhochdruckpumpe ist nicht exakt. Deshalb kommt es zum Schräglauf des Steuerriemens, der dann vorzeitig verschleißt und reißen kann. Das würde dann zum plötzlichen Absterben des Motors führen. Je nach Ausgangssituation kann dies zu gefährlichen Fahrsituationen führen. Die Händler richten die Kraftstoffhochdruckpumpe neu aus und überprüfen den Steuerriemen. Die Aktion läuft ab Anfang 2014, dauert etwa eine Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: etwa 60 Minuten. Betroffene Fzg. in Deutschland: 1.447 (auch andere Modelle).
3/2015: Es besteht die Möglichkeit, dass die Lenkradnabe eine ungenügende Materialfestigkeit aufweist. Wenn nun eine höhere Kraft auf die Lenkradnabe einwirkt, besteht die Möglichkeit, dass sich die Nabe von der Lenksäule trennt. Dann lässt sich das Fahrzeug nicht mehr steuern. Die Händler prüfen das Gussherstellungsdatum der Nabe und tauschen ggf. das Lenkrad aus. Die Aktion startete im März 2015, dauert etwa eine halbe Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Es handelt sich um ein Erweiterungsaktion zur Aktion von 10/2012. Der Importeur hat festgestellt, dass noch weitere Produktionsbereiche dieser Lenkräder betroffen sind. Betroffene Fzg. in Deutschland: 19.458 (auch andere Modelle).