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Fiat 500 (ab 2007)

Fiat 500 (ab 2007)

Hübscher Fehlerteufel

Der Fiat 500 kam 2007 auf den Markt und war von Anfang an sehr erfolgreich. Das gelungene Design orientiert sich stilistisch stark am Urahn Fiat Nuova 500 von 1957. Dessen Design wurde geschickt an den viel größeren Nachfolger mit Front- statt Heckmotor übertragen. Zum Dreitürer kam später das "Cabrio" 500C dazu, das über ein riesiges Faltdach verfügt. Vor allem bei weiblichen Kunden ist der Italiener sehr beliebt und verkaufte sich von Anfang an gut. Der Kleinstwagen kann stark auf den eigenen Geschmack zugeschnitten werden. Durch die große Zahl verschiedener Farben, Felgen, Aufkleber, Innenraum- und sogar Schlüsseldesigns gibt es hunderte verschiedene Kombinationsmöglichkeiten. Neben den Ausstattungslinien Pop (u.a. mit el. Fensterhebern, Zentralverriegelung), Lounge (u.a. mit Klima, Alurädern, Glasdach) und Sport gibt es zahlreiche Sonderversionen. So gut die Optik des 500 gelungen ist, schaffte es Fiat jedoch nie, mit der Qualität des Autos zu punkten. Viele technische Probleme, wie hoher Bremsenverschleiß, Rost an Abgasanlagen und Ölwannen, häufig verschlissene Radlager und abblätternder Chromschmuck zeugen davon. Kleine und unbequeme Sitze sowie eine bockige Fahrwerksauslegung können auch beim Fahren nicht wirklich überzeugen. Beim TÜV schneidet der der Fiat unterdurchschnittlich ab. Leider gibt es bei allen Prüfpunkten zu viele Mängel. In der ADAC Pannenstatistik liegt der 500 in etwa im Mittelfeld.

Stärken und Schwächen

Stärken Schwächen
attraktives Design, individuelle Ausstattungen, sicheres Fahrverhalten, gelungene Ergonomie, sparsame Diesel teils schlechte Verarbeitung, kleine Sitze, enge Platzverhältnisse hinten, winziger Koferraum, hohe Mängelquote beim TÜV

Download des Tests im Detail

Modellgeschichte: Fiat 500 (ab 2007)

10/2007
Modelleinführung (als Nachfolgemodell des Fiat Seicento) des dreitürigen Retro-Modells mit drei Motorvarianten: 1.2 8V (51 kW/69 PS), 1.4 16V (73 kW/100 PS) und 1.3 JTD Multijet 16V (55 kW/75 PS) mit Dieselpartikelfilter; Fahrer-, Beifahrer-, Seitenairbags vorne, Windowbags vorne und hinten sowie Knieairbag für Fahrer serienmäßig; ESP gegen Aufpreis (1.4 16V Serie)

1/2008
automatisiertes Schaltgetriebe "Dualogic" für Benzinmotoren erhältlich

10/2008
Motoren 1.2 16V und 1.3 JTD Multijet erfüllen Schadstoffklasse Euro 5

7/2008
Modelleinführung Sportvariante Abarth mit 1.4 Turbo (99 kW/135 PS)

1/2009
Einführung weiterer Sportvariante Abarth Esseesse mit 1.4 Turbo (117 kW/160 PS); Einführung Spritsparvariante "PUR-O2" mit Stop-/Start-Automatik; alle Motoren erfüllen Schadstoffklasse Euro 5

12/2009
neuer zusätzlicher Dieselmotor 1.3 JTD Multijet 16V (70 kW/95 PS) mit Stop-/Start-Automatik

7/2009
alle Benzinmotoren optional mit Stop-/Start-Automatik erhältlich

9/2009
Modelleinführung der zweitürigen Cabriolet-Variante Fiat 500c mit Faltschiebedach, welches bis an die Unterkante der Heckscheibe reicht; gleiche Motoren wie Limousine; alle Benzinmotoren optional mit Stop-/Start-Automatik erhältlich

6/2010
Modelleinführung Sportvariante Abarth für 500c mit 1.4 Turbo (99 kW/135 PS)

8/2010
neuer zusätzlicher Zweizylinder-Turbo-Ottomotor 0.9 Twinair (63 kW/86 PS) mit Stop-/Start-Automatik

9/2010
Dieselmotor 1.3 JTD (55 kW/75 PS) entfällt

2/2011
Einführung weiterer Sportvariante Abarth Esseesse für 500c mit 1.4 Turbo (117 kW/160 PS)

12/2013
neue Motorvariante 0.9 8V Twinair (77 kW/105 PS) ersetzt 1.4 16V (73 kW/100 PS); erfüllt Schadstoffklasse Euro 6

8/2013
Motoren 1.2 8V (51 kW/69 PS) und 0.9 8V Twinair (63 kW/86 PS) erfüllen Schadstoffklasse Euro 6

7/2015
umfangreiche Modellpflege (Facelift); alle Motoren erfüllen Schadstoffklasse Euro 6

6/2016
Facelift für die Abarthmodelle 595/695 in verschiedenen Leistungsstufen

2/2018
neue Motorisierung: 1.2 8V LPG mit 51 kW/69 PS Leistung

7/2018
0.9 8V Twinair Turbo (77 kW/105 PS) und 1.3 16V Multijet (70 kW/95 PS) entfallen

8/2019
0.9 8V Twinair (63 kW/86 PS) entfällt

12/2020
1.2 8V (51 kW/69 PS) und 1.2 8V LPG entfallen

2/2020
neue Motorisierung: 1.0 Hybrid GSE (51 kW/70 PS)

Pannen und Mängel: Fiat 500 (ab 2007)

Allgemein In der ADAC Pannenstatistik zeigen ältere Modelle weniger, jüngere Modelle mehr Pannen als der Durchschnitt. Im TÜV-Report werden bei Hauptuntersuchungen in jedem Alter überdurchschnittlich viele mangelhafte Autos entdeckt. Zu oft gibt es Probleme mit der Radaufhängung und bei einigen Fahrzeugen auch mit der Federung. Probleme beim Motormanagement und durchgerostete Auspuffanlagen sind - wie auch Ölverlust - ebenfalls keine Seltenheit.
Häufige Pannenursachen Automatisiertes Schaltgetriebe (2009), Batteriepolklemmen (2010), Kabelbaum (2008-2010), Kraftstoffpumpe (2008), Kühl-/Heizungsschlauch (2008-2012), Kupplung allgemein (2013), Motorkühlung allgemein (2011), Schaltgestänge (2009, 2013-2017), Starterbatterie (2012, 2015-2017), Thermostat (2009, 2011), Zündspule (2008), Zündung allgemein (2015)
Rückrufe 12/2007: Wegen fehlerhafter Vulkanisierung der Bremsschläuche kann es zum Ausfall der Bremswirkung kommen. Es sind nur Bremsschläuche des Herstellers CFGomma betroffen. Die Händler prüfen zunächst am Bremsschlauch, ob es sich um ein Produkt dieses Herstellers CFGomma (Aufdruck hinter DOT "CFGOMMA" ) handelt. Wenn das Produktionsdatum hinter diesem Firmenzeichen zwischen 09/10/07 und 16/10/07 liegt, wird der Bremsschlauch erneuert. Bremsschläuche des Zulieferers Continental (Aufdruck "C") sind nicht betroffen. Die Aktion ist kostenlos und dauert bis zu drei Stunden.
1/2009: Betroffene Varianten: 1.2 und 1.4 Benziner 8V (einschl. Erdgas - Natural Power). Das Kraftstoffverteilerrohr kann wegen eines Fertigungsfehlers (dünne Wandstärke) undicht werden. Es kommt in Folge zum Kraftstoffaustritt. Die Händler prüfen am Haltebügel der Kraftstoffleitung, ob diese getauscht werden muss (Aufdruck "1" tauschen, "2" ist o.k.). Die Maßnahme, die unter den Aktionsnummern 5332 und 5333 im Oktober 2008 gestartet wurde, ist kostenlos und dauert etwa eine halbe Stunde. Betroffene Fzg. in Deutschland: 2.618 (auch andere Modelle).
4/2009: Betroffene Varianten: 1.2 8V und 1.3 JTD mit Bremstrommeln. Wegen unzureichendem Anzugsmoment kann es zum Lösen der Befestigungsschrauben der hinteren Bremsträger kommen. Eine gelöste Schraube kann in die Bremstrommel fallen und dort zu einer Blockade des Hinterrades führen, was eine unmittelbare Beeinträchtigung der Fahrsicherheit bedeutet. Die Händler prüfen und korrigieren das Anzugsmoment der Schrauben sowie die Reibflächen der Bremstrommeln. Die Aktion ist für die Kunden kostenlos und dauert eine knappe Stunde. Betroffene Fzg. in Deutschland: 6.235.
1/2011: Die obere Kreuzgelenkgabel ist durch zwei Einquetschungen mit der Lenkwelle gesichert. Wenn diese Quetschungen fehlen, kann die Welle aus der Gabel rutschen. Dann ist das Fahrzeug nicht mehr lenkbar! Die Händler bauen die Zwischenwelle aus und prüfen, ob die Sicherungsstauchungen vorhanden sind. Wenn diese fehlen, wird die komplette Lenkzwischenwelle getauscht. Die Rückrufaktion (Code 5513) ist 2011 gestartet worden, dauert etwa eine Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 396 (auch andere Modelle).
1/2011: Die obere Kreuzgelenkgabel ist durch zwei Einquetschungen mit der Lenkwelle gesichert. Wenn diese Quetschungen fehlen, kann die Welle aus der Gabel rutschen. Dann ist das Fahrzeug nicht mehr lenkbar! Die Händler bauen die Zwischenwelle aus und prüfen, ob die Sicherungsstauchungen vorhanden sind. Wenn diese fehlen, wird die komplette Lenkzwischenwelle getauscht. Die Rückrufaktion (Code 5513) ist 2011 gestartet worden, dauert etwa eine Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 396 (auch andere Modelle).
12/2016: Nicht konformes Material der Bremsbacken kann zu schwächerer Bremsleistung führen. Betroffen sind nur einige Fahrzeuge der Produktion. Daher werden beim Rückruf das Produktionslos geprüft und falls nötig die Bremsbacken ausgetauscht. Die Aktion läuft bereits und ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: Prüfung 0,2 Std. Ggfs. Austausch: 0,9 Std.. Betroffene Fzg. in Deutschland: 903.
3/2018: Die Tacho-Anzeige kann blockieren und die aktuelle Geschwindigkeit dadurch falsch angezeigt werden. Der Hersteller bittet betroffene Fahrzeuge in die Werkstatt zum Tausch des Kombiinstruments. Die Aktion ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: 0,45 Stunden. Betroffene Fzg. in Deutschland: 489.
8/2019: Betroffene Varianten: 1,2 Liter Benziner. Aufgrund einer Nichtkonformität im Produktionsprozess kann es zu einem Defekt der rechten vorderen Antriebswelle kommen. Diese kann dadurch brechen und einen Unfall hervorrufen. Abhilfe: In der Werkstatt wird der Fehler behoben. Dauer in der Werkstatt: 1 Std.. Betroffene Fzg. in Deutschland: 236.