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Fiat Punto (2005-2018)

Fiat Punto (2005-2018)

Kleinwagen auf italienisch

Der Punto der dritten Generation trägt die zumindest anfangs verwendete Zusatzbezeichnung Grande nicht ohne Grund, denn mit 4,03 m Länge hat er fast Golf-Format. Das Platzangebot vorn ist gut, hinten wünschen sich Erwachsene mehr Knieraum. Das Kofferraumvolumen bewegt sich auf durchschnittlichem Niveau. Dank weitgehend einfacher Bedienung finden sich Fahrer schnell zurecht. Die nur mäßige Verarbeitungsqualität und einfache Materialien rächen sich zuletzt beim TÜV und in der ADAC Pannenstatistik. Weder hier wie dort kann der Punto überzeugen. Die sehr lange Bauzeit ist mit dafür verantwortlich, dass das Sicherheitsniveau weit vom aktuellen Standard abweicht.

Stärken und Schwächen

Stärken Schwächen
vorn bequemer Zustieg, leichte Bedienung, vorn viel Platz, sehr kräftige und sparsame Dieselmotoren Fahrwerksklappern, Sicherheit nicht mehr zeitgemäß, wenig Beinfreiheit hinten, wenig zuverlässige Technik

Download des Tests im Detail

Modellgeschichte: Fiat Punto (2005-2018)

10/2005
Modelleinführung der dritten Generation unter der Bezeichnung Grande Punto (Typ 199) als Nachfolger des Punto (Typ 188) als drei- oder fünftürige Schrägheck-Limousine mit sechs Motorvarianten: 1.2 8V (48 kW/65 PS), 1.4 8V (57 kW/77 PS), 1.3 JTD Multijet 16V (55 kW/75 PS), 1.3 JTD Multijet 16V (66 kW/90 PS), 1.9 JTD Multijet 8V (88 kW/120 PS) und 1.9 JTD Multijet 8V (96 kW/130 PS, nur Dreitürer); Fahrer-, Beifahrer- und Kopfairbags serienmäßg, Seitenairbags je nach Ausstattungsvariante Serie oder gegen Aufpreis

12/2006
1.3 JTD Multijet 16V (66 kW/90 PS) und 1.4 8V (57 kW/77 PS) auch mit automatisierten Schaltgetriebe "Dualogic" erhältlich

2/2006
Rußpartikelfilter für 1.9 JTD Multijet 8V optional gegen Aufpreis erhältlich

3/2006
neuer zusätzlicher Motor: 1.4 16V (70 kW/95 PS)

9/2006
Rußpartikelfilter für 1.3 JTD Multijet 16V optional gegen Aufpreis erhältlich

6/2007
1.9 JTD Multijet 8V (96 kW/130 PS) auch für fünftürige Version erhältlich

7/2007
neuer zusätzlicher Motor: 1.4 T-Jet (88 kW/120 PS)

10/2008
neuer Dieselmotor: 1.6 JTD Multjet 16V (88 kW/120 PS) optional mit Dieselpartikelfilter; Motor 1.9 JTD Multijet 8V entfällt

11/2008
neuer zusätzlicher Motor: 1.4 8V Natural Power (Erdgasantrieb)

5/2008
Einführung des Topmodells Fiat Grande Punto Abarth: 1.4 T-Jet (114 kW/155 PS) oder mit Essesse-Kit 1.4 T-Jet (132 kW/180 PS)

10/2009
erstes Facelift und Änderung der Modellbezeichnung zu "Fiat Punto EVO"; Motoren 1.4 8V, 1.4 16V, 1.3 JTD Multijet 16V und 1.6 JTD Multijet 16V erfüllen Schadstoffklasse Euro 5; ESP für alle Modelle serienmäßig; paralleles Angebot des Vorfacelift-Modells Grande Punto bis 05/2010

12/2009
alle Motoren erfüllen Schadstoffklasse Euro 5 (Punto EVO)

4/2009
Motoren 1.4 8V Natural Power und 1.6 JTD Multijet 16V (88 kW/120 PS) erfüllen Schadstoffklasse Euro 5

5/2010
weiterhin paralleles Angebot des Vorfacelift-Modells Grande Punto unter der Bezeichnung "Punto" bis 12/2010

1/2011
Änderung der Modellbezeichnung "Punto EVO" zu "Punto"

1/2012
zweites Facelift und neue zusätzliche Motorvarianten 0.9 8V Twinair (62 kW/84 PS bzw. 77 kW/105 PS) und 1.3 JTD 16V Multijet (62 kW/84 PS); Motorvariante 1.4 16V (77 kW/105 PS) entfällt

12/2013
Motorvariante 0.9 8V Twinair nicht mehr im Angebot; alle Motoren (außer 1.3 JTD 16V Multijet) erfüllen Schadstoffklasse Euro 6b

6/2013
Motorvariante 1.4 16V Multiair (99 kW/135 PS) nicht mehr im Angebot

7/2015
Motorvariante 1.3 JTD 16V Multijet (62 kW/84 PS) nicht mehr im Angebot

1/2016
dreitürige Karosserievariante nicht mehr im Angebot

8/2018
Baureihe eingestellt

Pannen und Mängel: Fiat Punto (2005-2018)

Allgemein Im Kleinwagensegment der ADAC Pannenstatitisik 2022 liegt der Punto relativ weit hinten. Zu häufig versagen verschiedenste Bauteile ihren Dienst. Regelrecht düster sieht es im TÜV-Report aus. Die Anzahl mängelfreier Autos liegt weit unter dem Durchschnitt. Veantwortlich dafür sind neben vernachlässigter Wartung auch die nur mäßige Verarbeitung und anfällige Bauteile.
Häufige Pannenursachen Anlasser (2006-2007), Auspuffrohr/-topf (2006-2009), Ausrückhebel, -lager (2011), Batteriepolklemmen (2006-2007), Fahrzeugelektrik allgemein (2007), Generator (2005-2011), Kabelbaum (2006-2008), Kühl-/Heizungsschlauch (2009-2010), Kupplung allgemein (2006, 2010), Schaltgestänge (2005-2008, 2011), Starterbatterie (2015-2016)
Rückrufe 12/2007: Wegen fehlerhafter Vulkanisierung der Bremsschläuche kann es zum Ausfall der Bremswirkung kommen. Es sind nur Bremsschläuche des Herstellers CFGomma betroffen. Die Händler prüfen zunächst am Bremsschlauch, ob es sich um ein Produkt dieses Herstellers CFGomma (Aufdruck hinter DOT "CFGOMMA" ) handelt. Wenn das Produktionsdatum hinter diesem Firmenzeichen zwischen 09/10/07 und 16/10/07 liegt, wird der Bremsschlauch erneuert. Bremsschläuche des Zulieferers Continental (Aufdruck "C") sind nicht betroffen. Die Aktion ist kostenlos und dauert bis zu drei Stunden.
8/2008: An der Verkabelung des Heizungsgebläses kann es am Armaturenbretthalter zum Durchscheuern und in Folge zum Kurzschluss mit möglichem Kabelbrand kommen. Die Händler prüfen die korrekte Lage des Kabelstrangs, isolieren zusätzlich mit Coroplastband und bringen eine Halteklammer an. Die Aktion ist kostenlos und dauert etwa ein halbe Stunde. Betroffene Fzg. in Deutschland: 15.673.
1/2009: Betroffene Varianten: 1.2 und 1.4 Benziner 8V (einschl. Erdgas - Natural Power). Das Kraftstoffverteilerrohr kann wegen eines Fertigungsfehlers (dünne Wandstärke) undicht werden. Es kommt in Folge zum Kraftstoffaustritt. Die Händler prüfen am Haltebügel der Kraftstoffleitung, ob diese getauscht werden muss (Aufdruck "1" tauschen, "2" ist o.k.). Die Maßnahme, die unter den Aktionsnummern 5332 und 5333 im Oktober 2008 gestartet wurde, ist kostenlos und dauert etwa eine halbe Stunde. Betroffene Fzg. in Deutschland: 2.618 (auch andere Modelle).
12/2009: Wegen eines falschen Anzugsmoments der oberen Lenkwellen-Befestigungsschraube kann es zum Ausfall der Lenkwellengabel kommen. Dann ist das Fahrzeug nicht mehr lenkfähig. Die Händler prüfen das Anzugsmoment der oberen Befestigungsschraube (Sollwertbereich 11 Nm bis 25 Nm) und korrigieren es auf 30 Nm. Liegt der gemessene Anzugswert unter 11 Nm oder über 30 Nm, wird die Lenkwelle ersetzt. Die Aktion (Aktionscode 5397) wurde 2009 gestartet, ist kostenlos und dauert bis zu einer Stunde bei Lenkwellentausch. Betroffene Fzg. in Deutschland: 41.000 (auch andere Modelle).
7/2010: Nach bewusster Deaktivierung des Beifahrerairbags durch den Fahrer gemäß der Herstelleranleitung (z.B.: um Babyschale auf Beifahrersitz zu platzieren), kann sich der Beifahrerairbag ungewollt wieder selbständig aktivieren. Dies kann lt. Hersteller dann auftreten, wenn der Zündschlüssel mehrmals hintereinander ein- und ausgeschaltet wird. Die Airbagleuchte erlischt dann zwar auch, wird aber vom Fahrer möglicherweise nicht wahrgenommen. Die Händler spielen eine neue Softwareversion (7.80.1) auf. Die Aktion (Aktionscode 5424) wurde im Mai 2010 gestartet, dauert etwa eine halbe Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 2.607.
7/2010: Betroffene Varianten: 1.4 16V Motor (105PS). Es wurden Serienreifen 185/65R15 mit dem Geschwindigkeitsindex "T" anstatt "H" montiert. Damit erfüllt das Fahrzeug die zulassungsrechtlichen Voraussetzungen nicht und bei Ausnutzung der Höchstgeschwindigkeit könnte der "T"-Reifen an seiner Belastungsgrenzen kommen. Die Händler tauschen die falschen T-Reifen gegen Reifen mit dem Geschwindigkeitsindex "H" aus und wuchten diese neu. Dies betrifft auch den Reservereifen, soweit vorhanden. Die Aktion (Aktionscode 5453) wurde im Mai 2010 gestartet, dauert bis zu 1,5 Stunden und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 321.
6/2011: Der Kabelstrang des ABS-Steuergeräts wurde unter dem Haltebügel des Batteriekorbs eingeklemmt. Dadurch kann es zu einem Kabelkurzschluss durch Abscheuern kommen. Im ungünstigsten Fall besteht auch Brandgefahr. Die Händler prüfen die richtige Verlegung und evtl. Vorschädigung des Kabelstrangs. Bei Schädigung einzelner Kabel werden diese ggf. ersetzt. Der Rückruf (Aktionscode 5521) wurde im März 2011 gestartet, dauert etwa eine Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 13.850 (auch andere Modelle).
8/2017: Aufgrund einer nicht konformen Produktion durch den Zulieferer kann es zu einer Fehlfunktion der vorderen Gurtstraffer kommen. Im Falle eines Unfalls können sich Teile vom Gasgenerator lösen und Verletzungen der Insassen verursachen. An den betroffenen Gurtstraffern wird ein Service-Kit angebracht, welches die korrekte Funktion des Gurtstraffer sicherstellt. Die Aktion ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: Bis zu 1,5 Stunden. Betroffene Fzg. in Deutschland: 989.