Spitzenaussicht: Das sind die höchsten Gebäude der Welt
Wolkenkratzer-Rekorde: Die höchsten Häuser der Welt sowie in Deutschland – und die fünf ungewöhnlichsten Skyscraper zum Staunen.
Von den Top Ten der welthöchsten Gebäude stehen sieben in Ostasien
Neu auf Platz 2: Merdeka 118 Tower in Kuala Lumpur
Fast alle deutschen Wolkenkratzer über 150 Meter stehen in Frankfurt
Sieben der zehn höchsten Gebäude der Welt stehen in Ostasien. Doch der absolute Spitzenreiter mit 828 Metern ragt noch immer über Dubai empor: der Burj Khalifa. Die USA sind mit dem One World Trade Center in New York auf Platz sieben vertreten.
Hier die Top Ten der höchsten fertiggestellten Hochhäuser weltweit – nach Höhe mit Turmspitzen, ohne Antennen oder Masten. So listet sie auch das Council on Tall Buildings and Urban Habitat (CTBUH), eine internationale Organisation für Forschung über die Zukunft der Städte. Fernseh- und Aussichtstürme werden dabei nicht berücksichtigt. Neu ist der Merdeka 118 Tower in Kuala Lumpur, noch nicht offiziell eröffnet, daher wird auch Taipeh 101 in Taiwan weiter aufgelistet.
Inhaltsverzeichnis
Burj Khalifa, Dubai, 828 Meter
Burj Khalifa, mit 828 Metern und 163 Etagen das derzeit höchste Gebäude der Welt, steht seit 2010 in der Metropole Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die höchste Outdoor-Aussichtsplattform auf 555 Metern und die Lounge auf 585 Metern sorgen für Ausblicke der Superlative. Ein Designerhotel, Luxusapartments und Pools bietet der Y-förmige Turm, bei dessen Struktur sich US-Architekt Adrian Smith von einer Lilienart aus der Wüste inspirieren ließ.
Der Wolkenkratzer besteht aus drei Gebäudesäulen um eine zentrale Achse. Bei der Konstruktion wurde besonderer Wert darauf gelegt, die Windkräfte zu minimieren und der Sommerhitze standzuhalten. Fürs glitzernde Äußere sorgen reflektierende Glasplatten sowie die Verkleidung aus Aluminium und strukturiertem Edelstahl. Benannt wurde der Gigant nach dem früheren Staatsoberhaupt der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Khalifa bin Zayed Al Nahyan.
Am Fuße des Turms liegen die Dubai Mall (1200 Geschäfte) und die Dubai Fountains, die allabendlich gigantische Wassershows mit Fontänen bis zu 140 Metern präsentieren. Bereits seit 1999 hat das Emirat einen anderen berühmten Wolkenkratzer: Das Hotel Burj Al Arab am Persischen Golf ist zwar "nur" 321 Meter hoch, wurde aber durch seine einzigartige Form eines geblähten Segels zu einem Wahrzeichen des modernen Dubai.
Merdeka 118, Kuala Lumpur, 679 Meter
Neu auf Platz zwei der welthöchsten Gebäude rangiert der Merdeka 118 Tower in Kuala Lumpur mit 679 Metern und 118 Stockwerken. Der fertig gebaute Turm überragt sämtliche Dächer der Hauptstadt von Malaysia. Offiziell eingeweiht wurde er im Januar 2024. Damit hat Kuala Lumpur wieder einen der welthöchsten Wolkenkratzer zu bieten, nachdem die berühmten Petronas Towers, mit 452 Metern Höhe 1998 fertig gestellt, heute nicht einmal mehr unter die Top Ten kommen.
Der spektakuläre Neubau Merdeka 118, entworfen vom australischen Architekturbüro Fender Katsalidis mit Sitz in Melbourne, beherbergt ein Hotel, Apartments, Büros sowie ein Einkaufszentrum. Ebenso ein Restaurant und zwei Aussichtsplattformen in den obersten Etagen auf über 500 Metern. Auf seine Gesamthöhe kommt der Wolkenkratzer durch seine rund 150 Meter hohe Turmspitze.
Eine Kombination aus Verglasung und interner Beleuchtung soll eine kristalline Form schaffen, die mit ihren unterschiedlichen Facetten, Mustern und Texturen für die vielen Staaten, Territorien, Ethnien und Kulturen der malaysische Nation steht. Merdeka bedeutet auf Malaiisch Unabhängigkeit, im nahe gelegenen gleichnamigen Stadion wurde 1957 die Unabhängigkeit des Landes erklärt.
Shanghai Tower, China, 632 Meter
Chinas Spitze: Der Shanghai Tower im Finanzdistrikt Pudong am Ufer des Flusses Huangpu bildet seit 2015 ein Ensemble mit dem Jin Mao Tower und dem Shanghai World Financial Center, überragt die beiden anderen Türme aber mit seinen 632 Metern deutlich. Das dritthöchste Gebäude der Welt mit 128 Etagen besteht aus neun aufeinandergestapelten Segmenten, eingefasst von einer Glasfassade, die sich nach oben verdreht. Die Spiralform ist bei dem Bau des US-Architekturbüros Gensler nicht nur Gestaltungseffekt, sondern verringert auch die Windbelastung.
Die transparente zweite Haut des Gebäudes soll zudem Energie einsparen. Zu jeder der neun vertikalen Zonen gehören eine Skylobby und ein Gartenatrium, hauptsächlich beherbergt der Turm Büros, Geschäfte und ein Hotel. Im Shanghai Tower rasen die schnellsten Aufzüge der Welt nach oben – mit 18 Metern pro Sekunde, das entspricht fast 65 Stundenkilometern.
Makkah Royal Clock Tower, Mekka, 601 Meter
Der Makkah Royal Clock Tower ist der zentrale Wolkenkratzer einer Hochhausgruppe im saudi-arabischen Mekka, im historischen Zentrum neben der Großen Moschee. Mit 601 Metern und 120 Etagen ist der 2012 fertiggestellte Hotelturm das vierthöchste Gebäude der Welt – errichtet für die vielen muslimischen Pilger, die zu den heiligen Stätten in Mekka kommen. Bis zu 30.000 Menschen können in dem Komplex untergebracht werden.
Der Uhrturm im Stil von Big Ben wird von einer langen Spitze samt 35 Tonnen schwerem, goldenem Halbmond gekrönt. Die vier Zifferblätter haben einen Durchmesser von 43 Metern und werden nachts von zwei Millionen LED-Leuchten angestrahlt. Die Spitze des Gebäudes ist über eine Aussichtsplattform in 558 Metern Höhe begehbar. In den oberen Etagen befinden sich kulturelle Einrichtungen wie ein kosmologisches Museum.
Ping An Finance Center, Shenzhen, 599 Meter
Das Bürogebäude für den Versicherungskonzern Ping An im zentralen Geschäftsviertel der aufstrebenden südchinesischen City Shenzhen, Nachbarstadt von Hongkong, wurde vom US Architekturbüro Kohn Pedersen Fox entworfen. An dem 2017 fertiggestellten 599 Meter hohen Gebäude mit 115 Stockwerken sind die vier Fassaden mit vertikalen Steinelementen in Zickzackform verkleidet. Der Komplex bietet auch ein Podium mit Flächen für Einzelhandel und Konferenzen. Ein zentrales Atrium mit Tageslicht sorgt für einen einladenden Bereich für Treffen, Einkaufen und Essen.
Lotte World Tower, Seoul, 555 Meter
Ebenfalls ein Entwurf des US Architekturbüros Kohn Pedersen Fox ist der 555 Meter hohe Lotte World Tower, im südkoreanischen Seoul 2017 fertig gestellt. Die schlanke, spitz zulaufende Form des 123-stöckigen Turms soll sich von der Gebirgskulisse der Stadt abheben. Inspiriert ist das Design von der koreanischen Kunst der Keramik und Kalligrafie. Der Bau beherbergt Einzelhandel, Büros, ein Luxushotel und die in Südkorea üblichen "Officetels" – Unterkünfte für die im Gebäude arbeitenden Menschen. Die obersten Stockwerke bieten eine Aussichtsplattform mit Glasboden und ein Dachcafé.
2020 eröffnete die elf Meter lange "Himmelsbrücke" zwischen den oberen beiden Türmen auf 541 Metern Höhe. Photovoltaik-Paneele, Windturbinen, externe Beschattungsvorrichtungen und Wasserauffangsysteme sollen der Nachhaltigkeit dienen. Im Park hinter dem Tower steht ein Goethe-Denkmal: Der Lotte-Konzern wurde benannt nach Lotte aus Goethes Roman "Die Leiden des jungen Werther", den Firmengründer Shin Kyuk-ho mit 19 Jahren begeistert gelesen hatte.
One World Trade Center, New York City, 541 Meter
Das One World Trade Center überragt heute New York City, erbaut von 2004 bis 2014 neben der Stelle des am 11. September 2001 bei Terroranschlägen zerstörten World Trade Centers. Architekt David Childs designte den Neubau, der ursprünglich Freedom Tower heißen sollte, auf der Grundlage eines Entwurfs von Daniel Libeskind. Geblieben ist die symbolische Höhe des Turms von 1776 Fuß (541,32 Meter), die sich auf die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten aus dem Jahr 1776 bezieht.
Während die benachbarte 9/11-Gedenkstätte in den Boden gegraben wurde, soll der Neubau lichterfüllt und reflektierend aufragen und in die Zukunft weisen. Von einer kubischen Basis erhebt sich der Turm mit abgeschrägten Kanten.
Brandschutz und Sicherheitsaspekte spielten bei dem Projekt eine große Rolle. Der Komplex dient hauptsächlich als Bürogebäude, unter anderem als Sitz des Medienunternehmens Condé Nast. Ab dem 100. Stockwerk sind die Aussichtsetagen des One World Trade Centers mit Restaurant und Bar eingerichtet, aus bis zu 406 Metern Höhe bieten sie einen Panoramablick über New York hinaus.
Schon bei der Fahrt mit dem Aufzug sieht man die ganze Stadtentwicklung an sich vorbeiziehen. Oben warten dann abgesehen vom Blick auf den Wald von Wolkenkratzern weitere spannende Multimedia-Projektionen und interaktive Exponate. Nachts wird die Turmspitze von einem großen Lichtstrahl erhellt.
Guangzhou CTF Finance Center, China, 530 Meter
In der südchinesischen Megacity Guangzhou im Perlflussdelta demonstriert das 2016 fertig gestellte CTF Finance Center der Chow-Tai-Fook-Firmengruppe das Wachstum der Region. Der 530 Meter hohe Turm mit 111 Etagen, wie zahlreiche andere Wolkenkratzer weltweit entworfen vom US Architekturbüro Kohn Pedersen Fox, bietet Büros, Wohnungen, ein Hotel und eine Skylobby.
Pfosten aus Terrakotta säumen die Fassade, auch aus ökologischen Gründen: Das selbstreinigende und korrosionsbeständige Material kann vor Ort in China hergestellt werden. Die Pfosten wurden so entworfen, dass sie in einem Winkel aus dem Glas herausragen, um die Außenfassade zu beschatten – wichtig im tropischen Klima von Guangzhou.
Tianjin CTF Finance Center, China, 530 Meter
Auch in einem Außenbezirk der chinesischen Hafenstadt Tianjin steht ein 530 Meter hohes CTF Finance Centre der Chow-Tai-Fook-Firmengruppe. Der vom US-amerikanischen Architekturbüro Skidmore, Owings and Merrill entworfene Turm beherbergt seit 2019 Büroflächen, luxuriöse Apartments und ein Hotel. Die letzte der 97 Etagen liegt in 452 Metern Höhe, darüber folgt ein fast 80 Meter hoher Glasaufbau.
Da sich in der unmittelbaren Umgebung nur niedrigere Hochhäuser befinden, dominiert das Tianjin CTF Center die Skyline. Hinter der sanft geschwungenen Glashaut verbergen sich acht schräge Säulen, die die Erdbebensicherheit des Bauwerks erhöhen sollen. Strategisch platzierte, mehrstöckige Öffnungen in Kombination mit der aerodynamischen Form des Turms reduzieren die Windkräfte.
Bisher nicht fertig gestellt ist ebenfalls in Tianjin das Projekt Goldin Finance 117, ein 597 Meter hoher Turm, der Platz sechs auf der Liste der welthöchsten Gebäude einnehmen würde.
CITIC (China Zun) Tower, Peking, 528 Meter
Ein neues Wahrzeichen Pekings ist seit 2018 der CITIC Tower im Herzen des zentralen Geschäftsviertels. Der 528 Meter hohe Turm mit 109 Etagen beherbergt den Hauptsitz der CITIC Group und der CITIC Bank sowie Büros und Geschäfte. Das Gebäude nach dem Entwurf des US-Architektenbüros Kohn Pedersen Fox ist auch bekannt unter den Namen Zhongguo Zun und China Zun. Die sanft ansteigende und geschwungene Form des Turms erinnert an vasenähnliche Zeremonialgefäße namens "Zun" aus der chinesischen Bronzezeit.
Das Gebäude hat abgerundete Ecken und wandelt sich von der 78 Meter breiten Basis über die 54 Meter breite "Taille" zur 69 Meter breiten Spitze. Höchste Anforderungen mussten bei der Erdbebensicherheit erfüllt werden. Nach oben hin wird die Außenhülle auf der Aussichtsplattform transparenter und gibt den Blick frei auf das innere trompetenförmige Geschäftszentrum, das nachts beleuchtet wird.
Taipei 101, Taiwan, 508 Meter
Mit 508 Metern ragt Taipei 101, benannt nach seinen 101 Stockwerken, weit über die Skyline der Hauptstadt von Taiwan. Von 2004 bis 2010 trug der Wolkenkratzer, entworfen von C.Y. Lee & Partners aus Taipeh, den Titel des höchsten Gebäudes der Welt. Um den Gefahren durch Erdbeben und Taifune in der Region vorzubeugen, wurde die Tragstruktur eines Bambusrohrs nachempfunden. Zwischen dem 88. und 92. Stockwerk ist eine 660 Tonnen schwere Stahlkugel mit einem Durchmesser von 5,5 Metern an Stahlseilen aufgehängt, die den Schwankungen des Gebäudes entgegenwirken soll.
Der Turm erinnert an die Form einer chinesischen Pagode und steht alljährlich im Mittelpunkt der Neujahrsfeiern in Taiwan. Die Fassade besteht aus doppelverglasten grünen Glaswänden, die hochreflektierend sind. Im 89. Stock befindet sich das innere Aussichtsdeck, im 91. Stock liegt ein Ausgang. Auch die deutsche Auslandsvertretung in Taiwan hat ihr Büro in dem Wolkenkratzer, an dessen Fuß das größte Einkaufszentrum der Insel liegt.
Deutschlands höchster Wolkenkratzer: Commerzbank, Frankfurt
Deutschlands höchster Wolkenkratzer mit 259 Metern, die Commerzbank-Zentrale am Kaiserplatz in Frankfurt am Main, wurde entworfen vom Londoner Stararchitekten Lord Norman Foster. Seit der Fertigstellung 1997 prägt der Turm mit der abgestuften Spitze die Skyline des Bankenviertels. Der Grundriss basiert auf einem Dreieck. Über der Lobby steigt das lichtdurchflutete Atrium knapp 160 Meter über alle Stockwerke empor.
Das Commerzbank-Hochhaus gilt als eines der ersten Hochhäuser der Welt mit umfassendem ökologischem Konzept. Die zweischalige Fassade sorgt für natürliche Lüftung und hilft, Energie zu sparen. Neun Turmgärten, die "grünen Lungen" des Hauses mit mediterraner, nordamerikanischer und asiatischer Vegetation, können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Kommunikations- und Pausenbereiche nutzen. Die Gärten sollen den innen liegenden Büros viel Tageslicht verschaffen und sind Teil des natürlichen Lüftungssystems.
Eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform bietet nicht weit von der Commerzbank-Zentrale der 200 Meter hohe Main Tower. Vier weitere Türme entstehen derzeit am Main im Rahmen des Projekts "Four" zwischen Bankenviertel und Zentrum.
Derzeit befinden sich die deutschen Wolkenkratzer über 150 Meter alle in Frankfurt, nur der Post Tower mit 162,5 Metern steht in Bonn. In Berliner Stadtteil Neukölln entsteht derzeit der Estrel Tower als "Tor zur Stadt", der auf 176 Metern 45 Etagen bieten und Ende 2025 fertig werden soll.
Fünf ungewöhnliche Wolkenkratzer
Sie zählen zwar nicht zu den höchsten Gebäuden, überraschen aber durch ganz besondere Form oder spezielle Gestaltung: fünf ungewöhnliche Wolkenkratzer aus aller Welt in einer Bildergalerie zum Durchklicken.
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