Bologna: Sehenswürdigkeiten für den perfekten Städtetrip

Panoramablick auf die Stadt Bologna
Schiefe Türme, historische Kirchen und eine der ältesten Universitäten Europas – Bologna hat einiges zu bieten© Shutterstock/Vivida Photo PC

Bolognas Sehenswürdigkeiten sind bunt und vielseitig. Diese Must-sees machen den Stadtrundgang zur Erlebnistour.

  • Acht herausragende Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten

  • Die schönsten Türme, Gebäude und Plätze

  • Geheimtipps: Fenster zu verborgenen Kanälen

Bologna besitzt eine der ältesten und besterhaltenen Altstädte Italiens. Reisende finden hier wunderschöne Paläste, Plätze und Kirchen, die bequem fußläufig erreichbar sind. Dazu kommen faszinierende Highlights wie die Türme, die Universität und die Arkaden.

Zusammen mit dem authentischen, südländischen Flair ist die Hauptstadt der Emilia-Romagna ein Traumziel für Städtereisende und Erholungssuchende. Ob Ferien, Kurzurlaub übers Wochenende oder Zwischenstopp auf der Durchreise: Bolognas Sehenswürdigkeiten sind stets eine Reise wert.

Interaktive Karte von Bologna

Wahrzeichen der Stadt

1. Türme von Bologna

Das schiefe Turm-Paar in Bologna bei Abenddämmerung
Einer der Torre pendenti, der kleinere Torre Garisenda, ist mit einer Neigung von 4 Grad in etwa so schief wie der Turm in Pisa© iStock.com/KavalenkavaVolha

Reiche Familien ließen im 12. und 13. Jahrhundert in Bologna zahlreiche Türme als Angriffs- und Verteidigungsanlagen errichten, welche später als Wohntürme, Kerker oder Geschäftsräume genutzt wurden. Zudem waren sie wichtige Statussymbole der Adelsgeschlechter. Daher stammt auch die Bezeichnung Geschlechtertürme.

Von den ursprünglich bis zu 180 Türmen im Stadtgebiet stehen heute nur noch wenige, etwa das schiefe Turm-Paar (Torri pendenti) an der Piazza di Porta Ravegnana. Auf den rund 97 Meter hohen Torre degli Asinelli mit 1,3 Grad Neigung führt eine Treppe mit 498 Stufen. Der Torre Garisenda mit 47 Metern Höhe ist 4 Grad geneigt und wurde deshalb im 14. Jahrhundert von ehemals 60 Meter auf die heutige Höhe gekürzt.

Schon der Dichter Dante Alighieri erwähnte den schiefen Turm in seiner "Göttlichen Komödie". Wegen Sanierungsarbeiten sind beide Türme bis auf Weiteres gesperrt.

2. Die Universität (Università di Bologna)

Die Università di Bologna besteht seit dem 11. Jahrhundert und ist damit die älteste bestehende Universität Europas. Ihr hat die Stadt den Beinamen "La Dotta", die Gelehrte, zu verdanken. Zu den bekanntesten Alumni gehören Größen wie Nikolaus Kopernikus, Pier Paolo Pasolini oder Francesco Petrarca.

Der Palazzo dell’Archiginnasio aus dem Jahre 1563 war der erste feste Sitz der Hochschule. Hier ist vor allem der 1637 errichtete Anatomie-Saal sehenswert, in dem Vorlesungen der medizinischen Fakultät stattfanden.

Auf dem weißen Marmortisch in der Mitte des Teatro Anatomico wurden zu damaliger Zeit Sektionen und chirurgische Eingriffe durchgeführt, während die Studierenden auf den Holzbänken ringsum zusahen. Heute beinhaltet der Archiginnasio-Palast die Stadtbibliothek mit einer beeindruckenden Sammlung alter Schriften.

Berühmte Plätze und Viertel in Bologna

3. Piazza Maggiore und der Neptunbrunnen

Der Neptunbrunnen in der altstadt von Bologna
Der Neptunbrunnen auf der Piazza Nettuno ist von der Piazza Maggiore aus zu sehen© Shutterstock/dav76

Fußläufig von der Hochschule liegt mit der Piazza Maggiore der Hauptplatz und lebendige Mittelpunkt Bolognas. In den vielen Cafés und Restaurants um den Platz kann man bei einem caffè, einem kühlen Getränk oder regionalen Spezialitäten die Atmosphäre entspannt auf sich wirken zu lassen.

Auf der nahen Piazza Nettuno zieht der imposante Brunnen mit der über drei Meter hohen Neptunstatue des flämisch-italienischen Bildhauers Giovanni da Bologna, genannt Giambologna, die Blicke auf sich.

Außerdem warten einige von Bolognas Top-Sehenswürdigkeiten an dieser Piazza: im Westen der Palazzo d’Accursio, das Rathaus der Stadt, im Süden die Basilika di San Petronio und im Osten der Palazzo dei Banchi aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Ein überdachter Bogengang verbindet ihn mit dem Archiginnasio-Palast.

Die Nordseite des Hauptplatzes dominiert der Palazzo del Podestà aus dem 13. Jahrhundert. Dahinter ragt der Glockenturm Torre dell’Arengo auf, dessen Glocke die Einwohner Bolognas einst bei großen Ereignissen zusammenrief.

4. Quadrilatero

In der Altstadt von Bologna im belebten Stadteil Quadrilatero
Genießerinnen und Genießer sollten sich das Viertel Quadrilatero nicht entgehen lassen© Shutterstock/Stramp

Hinter der Piazza Maggiore beginnt der Stadtteil Quadrilatero mit dem mittelalterlichen Markt. In den verwinkelten Gassen mit den bunten Läden erleben Urlauberinnen und Urlauber ein Stück unverfälschtes Italien.

Darüber hinaus kommen hier Gourmets voll auf ihre Kosten, denn die Schaufenster dieses facettenreichen Viertels sind prall gefüllt mit Delikatessen und Spezialitäten. Beim Bummel durch die Geschäfte finden sich im Nu wunderschöne Mitbringsel wie handgemachte Nudeln, Fleisch und Wurstwaren oder Süßigkeiten.

Tipp: Wer in luxuriöser Umgebung shoppen möchte, besucht das Nobel-Einkaufszentrum Galleria Cavour mit Boutiquen namhafter Modehäuser wie Prada, Louis Vuitton oder Versace.

Extratipp für Genießerinnen und Genießer: die historische Markthalle Mercato di Mezzo. Auf drei Stockwerken werden regionale Speisen, Getränke und Gewürze von Händlern präsentiert. In den unterschiedlichsten Restaurants gibt es Snacks und komplette Mahlzeiten to go.

Die schönsten Kirchen Bolognas

5. Basilica di San Petronio

Die Innenansicht der Basilica di San Petronio  in Bologna
Bolognas Hauptkirche San Petronio ist eine der größten Kirchen der Welt und beherbergt außergewöhnliche Sehenswürdigkeiten© Shutterstock/Andrei Antipov

San Petronio ist die Hauptkirche der Stadt und gehört zu den größten Kirchen der Welt. Baubeginn war bereits im 14. Jahrhundert, doch die Fassade ist bis heute nicht fertiggestellt. In der Kathedrale von Bologna befinden sich einige Besonderheiten, darunter die Gebeine von Elisa Bonaparte, der Schwester Napoleons. Zudem steht hier mit der Epistelorgel von 1475 eine der ältesten erhaltenen Orgeln der Welt.

Absolutes Must-see ist der Cassini-Meridian in der Basilika, der nach Plänen des Astronomen Giovanni Domenico Cassini angelegt wurde. Durch ein kleines Loch im Kirchendach fällt der Mittagssonnenstrahl bei klarem Wetter auf den Kirchenboden und zeigt die Zeit bis zur nächsten Tagundnachtgleiche sowie den Monat, den Tag und das jeweilige Tierkreiszeichen. Mit stolzen 67,3 Metern ist es die längste Mittagslinie der Welt.

Schon gewusst? Einheimische nutzen diese Sehenswürdigkeit in Bologna als Liebesorakel, da der Lichtstrahl an einigen Tagen einen herzförmigen Fleck am Boden erzeugt. Dies soll ein Zeichen für Glück in der Liebe, eine harmonische Ehe oder eine beständige Partnerschaft sein.

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6. Basilica Santo Stefano

Bei der Basilica Santo Stefano an der gleichnamigen Piazza handelt es sich um einen eindrucksvollen Kirchenkomplex aus dem romanischen Zeitalter. Einer Legende nach soll der Heilige Petronius von Bologna diese Kirche nach dem Vorbild der Jerusalemer Grabeskirche geplant haben. Überdies soll sich das Gebäude auf den Überresten eines ehemaligen ägyptischen Isis-Tempels aus der Römerzeit befinden.

Umgangssprachlich heißt diese Ansammlung von Gotteshäusern auch "Sette Chiese", auf Deutsch: "sieben Kirchen". Sie entstanden im Laufe der Zeit durch Erweiterungen des Haupt-Gotteshauses. Inzwischen besteht der Komplex aus vier Gotteshäusern und einem Kloster, der Name hält sich allerdings weiterhin.

Bei einem Rundgang durch den Kirchenkomplex bestaunen Interessierte den aufwendig gestalteten Kreuzgang und den Pilatushof mit dem wunderschönen Marmorbecken. Außerdem können sie an diesem Ort der Ruhe und Meditation eine Auszeit von den Aktivitäten in der lebendigen Universitätsstadt genießen.

Geheimtipps in Bologna

7. Das geheime Fenster und die versteckten Kanäle

Blick aus dem geheimen Fenster zum Canale di Reno in Bologna
Das geheime Fenster mit Blick auf die Wasserstraße Canale Reno gehört zu den versteckten Sehenswürdigkeiten in Bologna© Shutterstock/Roman Sigaev

Bei einem Rundgang durch Bolognas Sehenswürdigkeiten stoßen Besucherinnen und Besucher mitunter auf geheimnisvolle Orte. Einer davon liegt abseits vom Tourismus, in der Via Piella. An der Via Piella 16/a – 18/a befindet sich ein unscheinbares Fenster in der Wand. Öffnen Neugierige dieses, eröffnet sich ihnen ein malerischer Ausblick auf das plätschernde Wasser des Canale di Reno, umgeben von hohen Häuserschluchten.

Dieser verborgene Kanal ist Teil eines ganzen Systems aus Wasserstraßen, ähnlich denen in Venedig. Es wurde bereits im Mittelalter angelegt und diente als Transportmittel für Personen und Waren sowie als Trinkwasserspender. Daher trug Bologna früher auch den Namen "Klein-Venedig". Die meisten Wasserstraßen wurden inzwischen überbaut und zugemauert. Neben dem geheimen Fenster befinden sich in der Via Guglielmo Oberdan und in der Via Malcontenti weitere Aussichtspunkte auf Bolognas versteckte Kanäle.

8. Arkaden von Bologna

Die Säulengänge/Arkaden von Santa Maria in Bologna
Arkadengänge mit einer Länge von insgesamt 40 Kilometern gilt es in Bologna zu erkunden© Copyright 2020 Luca Lorenzelli/Shutterstock. No use without permission.

Wer in Bolognas Altstadt herumstreift, trifft unweigerlich auf die faszinierenden Säulengänge. Die Portici entstanden im Mittelalter, als die Stadt schnell wuchs. Vor den Wohnhäusern ließen die Besitzer damals die Arkaden errichten, um darüber das obere Stockwerk beträchtlich erweitern zu können. Außerdem waren diese überdachten Wege praktisch, denn sie schützten Fußgängerinnen und Fußgänger vor der Witterung.

Diese einzigartige Baukunst gehört inzwischen zum Unesco-Weltkulturerbe. Insgesamt befinden sich fast 40 Kilometer dieser überdachten Passagen in der Uni-Stadt. Es gibt sie aus Holz oder aus Stein, klein und dezent oder prächtig und groß. In einigen haben Restaurants und Cafés ihre Tische aufgestellt, andere dienen als Einkaufsmeile mit Boutiquen und Geschäften. Besonders malerisch wirken die Portici bei Nacht, wenn die luftigen Säulengänge im warmen Lampenlicht einladend leuchten.

Häufige Fragen zu Bologna

Bologna wurde aufgrund seiner musikalischen Vielfalt und zahlreicher Veranstaltungen im Jahre 2006 von der Unesco zur "City of Music" gekürt. Größtes Musik-Event ist das Bologna Festival. In den Frühlings- und Sommermonaten bieten bekannte Interpretinnen, Interpreten und Orchester aus aller Welt Konzerte mit klassischer Musik.

Des Weiteren beherbergt die Arkaden-Stadt unter seinen über 50 unterschiedlichen Museen, Galerien und Ausstellungen einige der namhaftesten in ganz Italien, etwa das Museum für moderne Kunst in Bologna, kurz MAMbo genannt.

Bologna ist die Geburtsstätte beliebter Nudelspezialitäten wie Lasagne, Bandnudeln (Tagliatelle) und gefüllte Teigtaschen (Tortellini). Des Weiteren stammt die Wurst mit Pistazien (Mortadella) aus dieser Stadt.

Bologna-Tipp für einen Restaurantbesuch: Die berühmte Hackfleischsoße Ragù alla Bolognese kommt in Bologna nicht mit Spaghetti, sondern vorzugsweise mit Eiernudeln auf den Tisch.

Eindrucksvoll ist ein Abstecher zum Heiligtum der Madonna von Luca (Santuario della Madonna di San Luca). Die Wallfahrtskirche mit Frauenkloster liegt idyllisch vor der Stadt, auf dem teilweise bewaldeten Hügel Colle del Guardia. Von den Stadttoren aus führt ein breiter Arkadengang mit 666 Bögen (Portico di San Luca) direkt hinauf zum Heiligtum. Er gilt mit seinen fast vier Kilometern als der längste Portico der Welt.

Des Weiteren bieten sich Auto- und Motorradtouren durch die abwechslungsreiche Landschaft der Emilia-Romagna an. Absolutes Must-see: der Naturpark Parco Regionale dei Laghi di Suviana e Brasimone in der Bergregion des Bologneser Apennins. Aktivurlauberinnen und Aktivurlauber finden hier wunderschöne Mountainbike- und Wanderwege sowie Wassersportmöglichkeiten auf beiden Seen.