Die Top-10-Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten in Münster

Die Universitätsstadt Münster im Herzen Westfalens gilt mit ihrer Fülle an Sehenswürdigkeiten wie dem Dom mit Schatzkammer, dem historischen Prinzipalmarkt und dem Stadtschloss als lohnenswertes Ziel für einen Kurztrip. Alle Highlights mit Karte.
Von der Altstadt bis zum Kreativkai
Erholung im Grünen am Aasee
Ausflugsziele rund um Münster
Münster ist nicht nur als traditionsreiche Universitätsstadt bekannt, sondern auch beliebt als Filmkulisse, zum Beispiel für die Krimireihe Tatort. Die charmante Altstadt mit Sehenswürdigkeiten und exklusiven Geschäften rund um Prinzipalmarkt, Domplatz und auf der Salzstraße lässt sich gut zu Fuß erkunden.
Zum Ausgehen bieten sich das Kuhviertel mit seinen vielen Kneipen, Clubs und Restaurants sowie der Stadthafen mit dem Kreativkai an. Die ehemaligen Speicherhäuser des Hafens werden heute unter anderem für Künstlerateliers, Szeneclubs und Restaurants genutzt.
Wer Münster mit dem Fahrrad entdecken möchte, kann die Altstadt auf der für Autos gesperrten Promenade umrunden. Auch viele Rad-Themenwege wie die 100-Schlösser-Route führen durch Münster oder können von hier gestartet werden.
Münsters Highlights auf der Karte
Sehenswürdigkeiten in der Altstadt
1. St. Lamberti-Kirche

Die 1375 bis 1450 erbaute Markt- und Stadtkirche St. Lamberti in Münster ragt zwischen Salzstraße, Altem Fisch-, Roggen- und Prinzipalmarkt im historischen Stadtzentrum heraus. Hebt man den Blick, entdeckt man hoch oben am Turm drei eiserne Körbe. Sie erinnern an ein dramatisches Kapitel der Stadtgeschichte: das Ende des Täuferreichs im 16. Jahrhundert.
Diese reformatorische Bewegung lehnte die Kindstaufe ab und ließ stattdessen nur die bewusste Taufe mündiger Gläubiger zu. In Münster gewannen radikale Täufer zeitweise die Kontrolle über die Stadt und errichteten eine theokratische Herrschaft. Nach der gewaltsamen Niederschlagung der Bewegung im Jahr 1535 ließ der katholische Fürstbischof die Anführer hinrichten und ihre Leichen als Abschreckung in den Körben am Kirchturm öffentlich zur Schau stellen.
Die Stadt Münster beschäftigt seit über 600 Jahren eine Turmwache in der Kirche, die von der Turmstube nach Gefahren wie Feuer Ausschau hält. Während früher dann das laute Läuten der Alarmglocke die Münsteraner Bevölkerung warnte, gibt es heute einen direkten Draht zur Feuerwehrzentrale.
Seit 2014 bekleidet erstmals in der jahrhundertelangen Geschichte eine Türmerin das Amt. Neben der Gefahrenbeobachtung zählt zu ihren Aufgaben auch das "Tuten". Täglich (außer dienstags) zwischen 21 Uhr und Mitternacht gibt sie halbstündlich ein Zeitsignal in alle Himmelsrichtungen ab.
2. Prinzipalmarkt

Quirlige Lebensader Münsters ist der lang gezogene Prinzipalmarkt zwischen der St. Lamberti-Kirche und dem gotischen Rathaus. Den historischen Rahmen bilden stattliche Giebelhäuser mit wettergeschützten Arkadengängen, gesäumt von exklusiven Geschäften, Cafés sowie Restaurants. Die Geschichte einiger Geschäfte reicht bis zu den erfolgreichen mittelalterlichen Hansekaufleuten zurück.
Cafés und Restaurants stellen schon bei den ersten wärmenden Sonnenstrahlen ihre Tische und Stühle nach draußen, sodass die Atmosphäre auf dem Prinzipalmarkt den Vergleich mit mediterranen Piazzas nicht scheuen muss. Aber auch bei Regen können Shoppingfans hier einen ausgedehnten Einkaufsbummel unternehmen.
3. Historisches Rathaus

Das gotische Rathaus mit der schmucken Schaufassade aus dem 14. Jahrhundert ist berühmt als Stätte des Westfälischen Friedens, der den Dreißigjährigen Krieg im Jahr 1648 beendete. Im Friedenssaal (ehemals Ratssaal) des Rathauses wurden die Verhandlungen geführt. Üppige Schnitzereien zieren noch heute die mit Holz vertäfelten Wände.
Während der fünf Jahre andauernden Verhandlungen ab 1643 in Münster und Osnabrück wurde zudem der Frieden von Münster geschlossen, der den Niederlanden ihre Unabhängigkeit von Spanien bescherte – und einen noch längeren, den Achtzigjährigen Krieg, beendete. Daraus resultiert Münsters Ruf als Stadt der Kongresse.
4. Paulusdom

Der heutige Münsteraner Dom entstand im Wesentlichen in der Mitte des 13. Jahrhunderts an gleicher Stelle wie der erste Dom, den Karl der Große um 805 n. Chr. als Bischofssitz errichten ließ. Das imposante Gotteshaus repräsentiert zusammen mit dem angeschlossenen Kreuzgang, dem Kapitel- und Gartensaal sowie der Domkammer die große Macht des Bistums.
Zu den Sehenswürdigkeiten gehören die Steinfiguren der zwölf Apostel am Haupteingang und die Astronomische Uhr aus dem 16. Jahrhundert, die Uhrzeit, Mondphasen und Planetenstellungen zeigt. Den besten Überblick über die Kunstwerke bietet eine der regelmäßigen Domführungen. Auf dem zentralen Domplatz vor dieser imposanten Kulisse findet außerdem mittwochs und samstags der große Wochenmarkt statt, auf dem viele landwirtschaftliche Betriebe aus dem Münsterland ihre Waren anbieten.
Highlights im öffentlichen Raum Münsters
5. Stadtschloss und Botanischer Garten

Westlich vom Dom errichtete der Münsteraner Architekt Johann Conrad Schlaun 1767 bis 1787 das fürstbischöfliche Residenzschloss. Heute residiert hier die Verwaltung der Universität Münster, sodass die dreiflügelige Barockanlage nicht zu besichtigen ist. Mit über 40.000 Studierenden gehört die Universität Münster zu den größten deutschen Hochschulen.
Lohnenswert ist jedoch ein Spaziergang durch den Botanischen Garten der Universität, der 1803 im Schlossgarten angelegt wurde. Aus dem wissenschaftlichen Anschauungsmaterial hat sich eine allseits beliebte und offen zugängliche grüne Oase der Ruhe mitten in der Stadt entwickelt. Der Garten bezaubert mit großer Artenvielfalt und alten Bäumen, deren Laubkronen besonders an heißen Sommertagen willkommenen Schatten spenden.
6. Skulptur Projekte

Alle zehn Jahre findet in Münster eine große Skulpturenausstellung im Freien statt. Seit 1977 werden international renommierte Kunstschaffende eingeladen, ein Projekt in der Stadt zu realisieren. Mehr als 40 Kunstwerke verteilen sich inzwischen über das gesamte Stadtgebiet. Highlights wie Claes Oldenburgs "Giant Pool Balls", Per Kirkebys "Backstein-Skulpturen" oder Jenny Holzers "Bänke" machen Münster zu einem beliebten Reiseziel für Kunstinteressierte.
Die Initiative ging in den 1970er-Jahren von Klaus Bußmann vom Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, dem heutigen LWL-Museum für Kunst und Kultur, aus. Dieses gehört nach wie vor zu den Organisatoren. Nicht alle Kunstwerke der Ausstellung im öffentlichen Raum werden angekauft und sind dann dauerhaft zu bewundern, sodass sich der Ausflug nach Münster anlässlich einer Ausstellung auf jeden Fall lohnt. Die nächste Skulpturenausstellung wird voraussichtlich im Juni 2027 stattfinden.
Freizeitaktivitäten in Münster
7. Stadthafen

Der 1899 am Dortmund-Ems-Kanal angelegte Binnenhafen hat heute wirtschaftlich keine Bedeutung mehr. Statt Frachtschiffen und Industrieanlagen prägen umgebaute Lager- und Speicherhäuser, dazwischen Neubauten sowie eine moderne Marina das Bild. Kunst, Musik, Theater und Gastronomie beleben das Areal. So ist der als Kreativkai bekannte Stadthafen mittlerweile eine beliebte Flaniermeile und bevorzugte Adresse für Architekturbüros sowie Werbe- und Marketingagenturen.
Aber der Sprung ins Wasser ist streng verboten, da das Areal noch immer als aktiver Industriehafen gilt und jederzeit Frachtschiffe anlegen könnten.
8. Grüner Ring

Wie ein grüner Ring legt sich die ca. 4,5 Kilometer lange Promenade anstelle der früheren Stadtbefestigung um die Altstadt. Im Schatten der alten Linden, die die asphaltierte autofreie Strecke säumen, lässt sich Münster zu jeder Jahreszeit bequem mit dem Rad umrunden.
Unterwegs kann man das Schloss mit dem Hauptsitz der Universität Münster, alte Bastionen und Wehre, die klassizistischen Torhäuser am Neutor sowie einige Skulpturen bewundern. An die dunklen Zeiten der Geschichte Münsters während des Nationalsozialismus erinnert der Zwinger, ein Teil der ehemaligen Stadtbefestigung, den die Gestapo als Gefängnis und Hinrichtungsstätte nutzte.
9. Aasee-Runde

Spaziergänger kommen am Aasee südwestlich des Stadtzentrums voll auf ihre Kosten. Äußerst abwechslungsreich gestaltet sich der etwa acht Kilometer lange Uferweg, der um den See führt. Zu den Sehenswürdigkeiten in den Grünanlagen gehören die Giant Pool Balls, die Claes Oldenburg für die erste Ausgabe der Skulptur Projekte 1977 schuf.
Für eine Pause bieten sich die Aaseeterrassen mit Seeblick an. Auch ein Restaurant nutzt die erstrangige Lage. Tretboote warten im Sommer am Steg auf Gäste. Segel- und Ruderboote ziehen auf dem Wasser ihre Bahnen, nur zum Baden ist der See aufgrund schlechter Wasserqualität nicht geeignet. Wenn die Winter frostig genug sind, wird der relativ flache See zur dicht bevölkerten Eislauffläche.
Tipp: SUP-Begeisterte starten in Münster ihre Tour auf dem Dortmund-Ems-Kanal.
10. Rieselfelder Münster

Zu den schönsten Ausflugszielen in der Umgebung zählen die Rieselfelder Münster. Das beliebte Naherholungs-, Natur- und Vogelschutzgebiet erstreckt sich nördlich der Stadt. Inzwischen genießen viele Tierarten die Ruhe in dem heutigen Schutzgebiet, in dem bis Mitte des 20. Jahrhunderts das städtische Abwasser verrieselt wurde.
An und auf den großen Teichen und Feuchtwiesen lassen sich von Aussichtstürmen und Bohlenwegen aus etwa – je nach Jahreszeit – Störche, Kraniche, Grau- und Blässgänse sowie verschiedene Enten, aber auch Rohrdommeln, Rohrammern und Bartmeisen beobachten.
Häufig gestellte Fragen zu Münster
Münster und seine Sehenswürdigkeiten lassen sich als Drehorte auf den Spuren zweier TV-Krimireihen erkunden: Tatort und Wilsberg. Der Tatort mit Kommissar Thiel (Axel Prahl) und dem Pathologen Prof. Boerne (Jan Josef Liefers) spielt seit 2002 in Münster.
Der Buchhändler und Privatdetektiv Wilsberg (Leonard Lansink) ermittelt schon seit 1995 im Schatten der St. Lamberti-Kirche – und manchmal auch in der näheren Umgebung, etwa am Aasee.
Der Allwetterzoo am Aasee ist ein ideales Ausflugsziel für Familien mit Kindern. Er zählt zu den schönsten Zoos in Deutschland. Fast noch beliebter als die neugierigen Erdmännchen und all die anderen tierischen Bewohner ist bei jüngeren Kindern der abenteuerliche Wasserspielplatz. Allwetterzoo heißt der Tierpark übrigens, weil die Tierhäuser und Gehege auf überdachten Wegen auch bei Regen trockenen Fußes zu erreichen sind.
Das LWL-Museum für Kunst und Kultur, das frühere Westfälische Landesmuseum, präsentiert Schätze aus 1000 Jahren Kunstgeschichte, vom frühen Mittelalter bis heute, begleitet von Programmen für Kinder und Inklusionsangeboten. Herausragend ist die Sammlung der Moderne beispielsweise mit Werken von August Macke und Josef Albers.