12 Sehenswürdigkeiten in Bremen: Die besten Tipps

Blick auf Bremen mit der Weser bei Abendstimmung
Das Weserufer lädt in Bremen zum Schlendern und zur Bootsfahrt ein© Shutterstock/pixelschoen

Die Stadtmusikanten verhalfen der Stadt zu Bekanntheit, die Seefahrt prägte sie über Jahrhunderte. Bremen bietet jede Menge Sehenswürdigkeiten und einen breit gefächerten Mix aus Tradition und kultureller Vielfalt.

  • Die 12 besten Sehenswürdigkeiten in Bremen

  • Welterbe, Lieblingsplätze und spannende Museen

  • Mit übersichtlicher Karte zur Orientierung

Bremen ist das Herzstück des Stadtstaats Freie Hansestadt Bremen und bildet zusammen mit Bremerhaven den einzigen "2-Städte-Staat" in Deutschland. Schon immer hat das Streben nach Unabhängigkeit die Geschichte und damit auch das Leben hier geprägt. Das schlägt sich auch im Stadtbild nieder.

Auf dem bekannten Marktplatz erzählen Rathaus und die Roland-Statue von der bewegten Historie. Ebenso berühmt sind die Bremer Stadtmusikanten, die das wohl bekannteste Wahrzeichen darstellen. Auch der Fußball spielt in der Stadt an der Weser eine große Rolle: Im Wuseum, dem Museum des SV Werder Bremen, kann man eine Zeitreise durch die Vereinsgeschichte unternehmen.

Bremer Attraktionen auf der Karte

Die Top-Sehenswürdigkeiten in Bremen

1. Unesco-Welterbe: Marktplatz, Rathaus und Roland

Das Wahrzeichen Bremens, der Roland steht auf dem Marktplatz
Der steinerne Roland vor dem Rathaus symbolisiert seit 1404 die Freiheiten und Rechte der Stadt Bremen© Shutterstock/saiko3p

Der Marktplatz in Bremen befindet sich im Zentrum der Hansestadt. Er zählt seit 2004 zum Unesco-Welterbe in Deutschland und steht für den Stolz der Stadt. Der Roland ist der Beschützer Bremens und symbolisiert die Rechte und Privilegien der Hansestadt. Seine Statue ist direkt neben dem Rathaus zu finden. Dieses ist seit der Errichtung im Jahr 1405 Heimat der kommunalen Selbstverwaltung und Landesregierung Bremens.

Die prachtvolle Fassade aus dem 17. Jahrhundert im Stil der sogenannten Weserrenaissance zählt zu den bekanntesten Rathaus-Fassaden des Landes. Sowohl Rathaus als auch Ratskeller stehen Gästen bei Führungen offen.

2. Die Bremer Stadtmusikanten

Die Drei Stadtmusikanten in Bremen
Die Statue der Bremer Stadtmusikanten gehört zu den Must-sees in der Hansestadt© Shutterstock/N.M.Bear

Das Grimm'sche Märchen von den Bremer Stadtmusikanten kennt jedes Kind. Esel, Hund, Katze und Hahn machen sich unter dem Motto "Etwas Besseres als den Tod findest du überall" auf nach Bremen, um dort gemeinsam neu anzufangen. Die Skulptur der Stadtmusikanten befindet sich an der Westseite des Rathauses und ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Es soll Glück bringen, beide Beine des Esels zu umfassen. Aus dem Bremer Loch, einem Gully direkt um die Ecke an der Bürgerschaft, schallen die Stimmen der Tiere aus dem Boden, wenn eine Münze hineingeworfen wird. Das Geld wird in einer Spendenbox gesammelt und für wohltätige Zwecke in Bremen eingesetzt.

3. Der Bremer Dom

Die Innenansicht des Bremer Doms
Durch seine wechselhafte Geschichte ist der Dom zu Bremen eine der interessantesten Sehenswürdigkeiten der Stadt© Shutterstock/Diego Grandi

Auf eine lange und wechselvolle Geschichte blickt der St.-Petri-Dom, der nur wenige Meter zu Fuß vom Marktplatz zu erreichen ist, zurück. Bereits 789 wurde an dieser Stelle eine hölzerne Domkirche geweiht, 805 erfolgte dann die Errichtung des Steindoms an genau dieser Stelle durch Bischof Willerich von Bremen. Nach einem Brand und der völligen Zerstörung im 11. Jahrhundert wurde der St.-Petri-Dom zunächst im romanischen Stil wiederauf- und seit dem 13. Jahrhundert in Richtung gotischer Stil weitergebaut. Im Jahr 1893 erfolgte dann die finale Fertigstellung der beiden signifikanten, 98 Meter hohen Türme.

Heute kann man mit dem Domführer die "Heiligen Hallen" des Bremer St.-Petri-Doms kennenlernen. Ein Hauch von Grusel erwartet die Besucherinnen und Besucher im Bleikeller, der Ostkrypta: Acht Mumien haben hier im 17. und 18. Jahrhundert ihre letzte Ruhestätte gefunden und sind dort ebenso zu besichtigen wie Kunstwerke rund um das endliche Leben. Im Domshof nördlich des Domgebäudes erinnert der Spuckstein an die Serienmörderin Gesche Gottfried, die hier 1831 öffentlich hingerichtet wurde. Sie hatte Anfang des 19. Jahrhunderts 15 Menschen vergiftet.

Beliebte Plätze und Straßen

4. Böttcherstraße: Ein Gesamtkunstwerk

Blick in die Boettcherstrasse in der Altstadt Bremens
In den Backsteinbauten der Böttcherstraße findet man Museen, kleine Geschäfte und kulinarische Köstlichkeiten© Shutterstock/Tina Zhou

Nur einen Katzensprung vom Rathaus entfernt liegt die Böttcherstraße, die vom Kaffeekaufmann Ludwig Roselius erbaut und im Jahr 1931 fertiggestellt wurde. Besonders sehenswert ist die Backsteinarchitektur, die für Bremen typisch ist. Hier gibt es durch kleine, urige Geschäfte, vielfältige Gastronomie und zwei Museen einen Mix aus Kultur, Kunst und Moderne zu erleben.

Nicht verpassen sollte man das Paula-Modersohn-Becker-Museum, das sich der bekannten Expressionistin und ihren Werken widmet. Dort finden sich zahlreiche Kunstwerke der Frühmoderne. Vom Haus des Glockenspiels erklingen von Januar bis März um 12, 15 und 18 Uhr sowie von April bis Dezember zwischen 12 und 18 Uhr zu jeder vollen Stunde, 30 Porzellanglocken. Wer gern Seemanns- und Volksmusik hört, ist hier richtig.

5. Der Schnoor: Eine der "coolsten" Straßen der Welt

Das Schnoor-Viertel in Bremen
Früher lebten im Schnoorviertel Flussfischer und Handwerker, heute finden Besucher in den schmalen Gassen gemütliche Cafés, Kunsthandwerk und vieles mehr© ADAC/Norbert Prack

Im Altstadtviertel Schnoor ist die Zeit stehen geblieben. Verwinkelte Gassen, kleine, bunte Häuser und traditionelle Läden machen den Charme des alten Viertels aus. Die Gassen in der Nähe des Marktplatzes sind teilweise so eng, dass man die Häuser auf beiden Seiten mit ausgestreckten Armen berühren kann. Besucher können sich so in vergangene Jahrhunderte zurückversetzt fühlen. Im Schnoor befinden sich viele Cafés, Restaurants und auch ein Museum, welches die Bremer Geschichte beleuchtet.

Eine besondere Erwähnung erlangte der Schnoor im Jahr 2018 von der New York Post, die den Straßenzug als eine der "coolsten Straßen" weltweit bezeichnete. Für Fotos eignen sich am besten die Morgenstunden, wenn wenige Menschen auf den Straßen unterwegs sind.

6. Die Wallanlagen: Malerische Flecken und romantische Mühle

Eine Windmühle mitten in der Stadt Bremen
Die Herdentorswallmühle ist ein beliebtes Fotomotiv für Einheimische und Besucher© Shutterstock/Alexander Ingerman

Nur wenige Schritte von der Altstadt entfernt liegen die historischen Bremer Wallanlagen. Einst dienten sie dem Schutz der Stadt, heute blüht und grünt es an Ort und Stelle auf etwa 32 Hektar Fläche. Hier lädt die farbenprächtige Oase nun zum Verweilen ein. Im Herzen der Wallanlagen sitzt die Beck's Mühle am Wall, ein beliebtes Fotomotiv und Ausflugsziel. Sie ist eine von fünf Windmühlen, die der Stadt an der Weser bis heute erhalten geblieben sind.

Die Parkanlage steht unter Denkmalschutz und wurde im Lauf der Zeit immer wieder frisch bepflanzt, saniert und somit verschönert. In der Nähe der Wallanlagen, auf der anderen Seite des Stadtgrabens, ist der Knollennasenmann von Loriot zu Hause. An die Zusammenarbeit zwischen Vicco von Bülow und Radio Bremen erinnert zudem das Loriot-Sofa mit naturgetreuem Mops vor der Rundfunkanstalt.

Spazieren und Flanieren in Bremen

7. Der Bürgerpark als grüne Oase der Stadt

Eine riesige Grünfläche zum Erholen mitten in der Stadt: Das ist der Bürgerpark, der sich nördlich der Weser befindet. Diese Anlage wurde bereits 1866 angelegt und wird fast ausschließlich privat finanziert, was sich in der Stiftung von Bänken, Denkmälern und Brücken wiederspiegelt. Der Name des Parks ist Programm: An schönen Tagen strömen die Bremerinnen und Bremer in ihren Park. Der Bürgerpark ist ein Erlebnis für alle Sinne.

Es gibt Spazier- und Radwege, Freizeitaktivitäten wie Minigolf, einen Natur- und Erlebnispfad und die Möglichkeit, das Gelände auf einem Pferd oder im Ruderboot Marie zu erkunden: Bei der eineinhalbstündigen Bootsfahrt kann der Park aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet werden. Musik- und Theaterveranstaltungen stehen ebenso auf dem Programm wie verschiedene Kurse und Führungen. Im Bürgerpark ist für alle Generationen und Geschmäcker etwas geboten.

8. Der Rhododendron-Park: Echtes Bremer Schmuckstück

Der Rhododendron Park in Bremen
Der Rhododendron-Park in Bremen beherbergt die weltweit größte Rhododendron-Sammlung und ist besonders im Frühling und Herbst sehenswert© Shutterstock/Czech Evgenia

Der Rhododendron-Park ist ein Eldorado für alle Gartenfans, die nach Bremen kommen. Auf 46 Hektar Grünfläche ist hier die größte Rhododendron-Sammlung weltweit zu finden. Vor allem im Frühling, aber auch im Herbst eröffnet sich den Gästen durch die botanische Vielfalt und die zahlreichen Wasserläufe ein unglaubliches Farbspektakel. Bis zu 150 Jahre alte Bäume, bis zu 650 Wildformen und fast 3500 Züchtungen sind hier zu sehen. Der Park ist ganzjährig kostenfrei zugänglich.

Teil der Parkanlage ist auch die Botanika, das Naturerlebniscenter Bremens. Diese vielfältige Blütenwelt befindet sich genau im Zentrum des Parks. Der Botanische Garten bietet eine atemberaubende Reise durch asiatische Landschaften und Kulturen an. Von Regenwald-Atmosphäre über hügelige Berglandschaften hat die kostenpflichtige Botanika einiges zu bieten.

9. Die Schlachte: Promenade an der Weser

Entlang der Weser lässt sich auf der Schlachte in aller Ruhe flanieren. Dieser Straßenzug, der zum Bummeln, Shoppen und Entspannen einlädt, verläuft direkt entlang der Uferpromenade. Unter dem Leitbild "Stadt am Fluss" wurde die Promenade ab der Expo 2000 grundlegend neugestaltet. In den Jahrzehnten davor wurde sie eher noch stiefmütterlich behandelt.

Auf Bremens eindrucksvoller Freizeitmeile, die sich zwischen Martinikirche und Überseestadt entlangzieht, finden sich heute viele kleine und größere Restaurants aller Art, ebenso wie Theater und Varietés. Im Winter locken hier der Schlachte-Zauber und im Sommer die Biergärten. Vom Martinianleger an der Schlachte starten viele Weser- und Hafenrundfahrten, die das maritime Erbe der Stadt vermitteln.

Außergewöhnliche Museen in Bremen

10. Spannende Wissenschaft im Universum

Das Mitmach-Museum Universum in Bremen
Ein Besuch im Wissenschaftsmuseum Universum lohnt sich für Erwachsene und Kinder gleichermaßen© imago images/Schöning

Das Universum lädt seit dem Jahr 2000 zu einer spannenden Entdeckungstour durch die Welt der Wissenschaft ein. Mitmachen und Mitforschen sind dabei ausdrücklich erwünscht. Drei Themenbereiche – Mensch, Technik und Natur – warten auf kleine und große Forscherinnen und Forscher.

Neben 300 Stationen im Inneren des futuristischen Gebäudes gibt es im Außenbereich weitere Exponate zum Entdecken und Ausprobieren. Ebenso finden im Erlebniscenter, das in der Nähe der Bremer Universität liegt, immer wieder spezielle Sonderausstellungen ihren Platz.

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11. Das Klimahaus: Klima und Wandel zum Anfassen

Erleben und Mitmachen stehen auch im Klimahaus in Bremerhaven hoch im Kurs. Hohe Temperaturen, eisige Kälte, Trockenheit oder Tropenfeeling: Im Klimahaus reisen die Besucherinnen und Besucher durch verschiedene Klimazonen entlang des achten Längengrads Ost.

Auf insgesamt 5000 Quadratmetern kann hier auf Entdeckungsreise gegangen werden. Interaktive Stationen vermitteln dabei die Auswirkungen des Klimawandels auf Natur und Menschen.

12. Vom neuen Leben in Übersee: Das Auswandererhaus

Spannende Geschichten aus der Vergangenheit der Stadt können Besucherinnen und Besucher im Auswandererhaus in Bremerhaven entdecken. Von 1830 bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts sind über sieben Millionen Menschen per Schiff und Boot aus Bremerhaven ausgewandert und haben in den USA, in Kanada, in Südamerika oder Australien ein neues Zuhause gefunden. Das Auswandererhaus folgt ihren Spuren in das neue Leben und vermittelt Migrationsgeschichte hautnah.

Häufig gestellte Fragen zur Stadt

Bei Regenwetter empfiehlt sich ein Besuch der Museen. Ein Geheimtipp für schlechtes Wetter ist der Besuch der Bremer Unterwelten, bei dem es durch finstere Keller, sagenumwobene Stollen und ausbruchsichere Verliese unter der Innenstadt geht.

Ungewöhnliche Einblicke in die Raumfahrtgeschichte offeriert Bremen Tourismus bei einer Raumfahrt-Führung.

Vor allem die Mitmach-Museen Universum und Klimahaus begeistern die ganze Familie. Spannende Stunden versprechen die City Games Bremen, bei denen die Stadt vor einer drohenden Katastrophe gerettet oder ein spannender Kriminalfall gelöst werden muss.

Kleine und große Fußballfans freuen sich über eine Stadiontour hinter den Kulissen des SV Werder Bremen, der in der Bundesliga spielt.

Ganz hanseatisch wird eines der schönsten Quartiere Bremens schlicht das Viertel genannt. In den 1970er-Jahren war es vom Abriss bedroht. Es liegt nur unweit der Stadtmitte zwischen Ostertor und Steintor und lockt mit Cafés, Szenekneipen sowie ausgefallener Street-Art. Originelle Läden und Boutiquen gibt es obendrauf, die Bremer Kunsthalle liegt ebenfalls in der Nähe.