Mit dem Motorrad auf die Fähre

6.3.2019

Wer mit seinem Bike auf einer Fähre unterwegs ist, muss einiges beachten. Alle Infos, wie Sie ein Motorrad am besten sichern und was sonst noch wichtig ist, lesen Sie hier.

Beim Beladen großer Seefähren werden Motorradfahrer meist gleich zu Anfang des
Ladevorganges oder erst an dessen Ende in die Fähre eingewiesen. Es sollte niemals
gedrängelt werden, um vermeintlich bessere Plätze zu bekommen. Beim Auffahren auf die Fähre sollten Sie ausreichenden Abstand halten, besonders zu großen Fahrzeugen (LKW, Wohnwagengespanne, Wohnmobile), hinter denen das Motorrad leicht verschwinden kann. Denn: Große Fahrzeuge brauchen häufig Rangierraum. 

Die Böden der Fährendecks sind häufig dick mit glatter Farbe lackiert und können zusammen mit Wasser
und Öl extrem rutschig sein. Daher empfehlen wir die Rampen nur auf den geriffelten, griffigeren Spuren zu befahren. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass die Rampen weitgehend frei sind, so dass Sie diese ohne Unterbrechung in einem Zug hoch fahren können. 

Tipps zur Sicherung

  • Möglichst nicht mit bis zur Oberkante gefülltem Tank auf die Fähre fahren. Bei Seegang
    können, wenn auch kleine Mengen, Benzin auslaufen. Außerdem lässt sich ein leichteres
    Motorrad einfacher sichern. 
  • Mindestens zwei eigene Gurte sollte man immer im Gepäck dabei haben. 
  • Nicht blind darauf verlassen, dass die Besatzung das Motorrad sichert! Oft herrscht bei der
    Beladung enormer Zeitdruck für das Personal. Sicherheitshalber nachfragen, ob man selbst
    Hand anlegen kann, soll oder muss. 
  • Das Abstellen auf dem Seitenständer ist generell besser als auf dem Hauptständer. Dadurch
    hat das Fahrzeug drei feste Auflagepunkte und kann nicht ins Wackeln kommen.
  • Selbstständig einklappende Seitenständer mit einem durch das Vorderrad gefädeltem Gurt nach vorne binden.
  • Steht das Motorrad auf dem Hauptständer, einen Keil unter den Freiraum des Vorderreifens klemmen. Damit kann ein Kippen verhindert werden. 
  • Als Mindestsicherung sollte ein Gurt quer über die Sitzbank das Motorrad in den Seitenständer
    drücken. Hier kann es von Vorteil sein, ein Handtuch ö.a. als Gurtunterlage dabei zu haben.
  • Wackeltest machen: Einmal ordentlich rütteln deckt schnell Sicherungslücken auf.
  • Sollten trotzdem Schäden entstanden sein, müssen diese vor dem Verlassen der Fähre beim Personal beanstandet werden.

 

Cargo-Securing-Manual 

Nach Angaben der Scandlines Deutschland GmbH werden Motorräder genau nach den Vorgaben des Cargo-Securing-Manual (CSM) gesichert (gelascht) und auf eigens dafür eingerichteten Stellplätzen an Bord gestaut. Dieses Manual stellt alle auf dem Schiff transportierten Ladungsarten (u.a. auch Motorräder) dar und zeigt darüber hinaus verschiedene Möglichkeiten der Ladungssicherung, abhängig von den äußeren Bedingungen (hier Seegangstärke). Das Manual wird von der betreffenden Klassifikationsgesellschaft (z.B. Germanischer Lloyd oder Lloyds Register) geprüft und durch die Flagge (z.B. Deutschland) anerkannt. Die dargestellten Ladungssicherungen basieren auf entsprechenden Berechnungen und müssen ein sicheres Stauen/Transportieren unter den erlaubten äußeren Bedingungen garantieren. 

Da ein geprüftes CSM zur notwendigen Zertifizierung eines jeden Schiffes gehört, das Ladung transportiert, gilt dies also auch für die internationale Fahrt. Trotz dieser eigentlich klaren Vorgaben variiert die Umsetzung von Land zu Land.

Tipp Icon

Von den Fährbetreibern fordert der ADAC:

  • Gurte und Schutzunterlagen müssen in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen.
  • Das Personal sollte sämtliche Verlaschungen selbst übernehmen.
  • Passagiere sollen vor der Einfahrt informiert werden, wenn diese das Motorrad selbst verlaschen müssen.