Fünf Campingbusse im Vergleichstest

Fünf Campingbusse stehen auf einer Wiese
Diese fünf Campingbusse mussten sich unserem Vergleichstest stellen.© ADAC/Uwe Rattay

Wir haben die fünf gängigsten Campingbus-Modelle verglichen. Das Ergebnis: zweimal vergaben die Tester die Note „gut“, dreimal „befriedigend“.

Der Klassiker VW California sowie der Mercedes Marco Polo haben mit der Gesamtnote „gut“ (2,5) die Nase vorn. Knapp dahinter platziert sich der Citroёn Pössl Campster (2,7). „Befriedigend“ schneiden der Ford Nugget Westfalia (2,8) sowie der Newcomer Opel Womondo Wave ab – Letzterer allerdings mit einer deutlich schlechteren Gesamtbewertung (3,5) als seine Konkurrenten. Verglichen haben wir vor allem die Praktikabilität der Aufstelldächer, den Schlaf- und Wohnkomfort sowie Fahrdynamik und Sicherheit.

Stärken und Schwächen im Überblick

Volkswagen California Coast – der Klassiker

Der Klassiker unter den Campingbussen überzeugt mit einer guten Fahrdynamik und bietet ausreichenden Schlafkomfort oben wie unten. Die 30-jährige Erfahrung zeigt sich in einem durchdachten Küchenkonzept und viel Stauraum des T6 – ein Grundriss, der VW-Busliebhabern seit den Anfangszeiten bekannt sein dürfte. Dank des 2-Liter-TDI mit 150 PS schnurrt der Bus ohne Brummen oder Vibrieren. Den California Coast gibt es für 57.310 Euro. 

Mercedes Marco Polo – der Komfortable

Der Marco Polo ist das komfortabelste Fahrzeug im Testvergleich. Er bietet den besten Fahrkomfort. Durch sein Sieben-Gang-Wandlergetriebe samt cleverer Bedienung dank Lenkstockhebel lässt sich punktgenau –  wenn auch ein wenig behäbig – schalten. Zudem glänzt er mit einer hochwertigen, sehr stilvollen Ausstattung. Klug gelöst: Eingearbeitete Gummibänder verhindern, dass der Zeltstoff des Aufstelldachs beim Schließen versehentlich nach außen klappt. Das alles hat mit 60.863 Euro auch seinen Preis – er ist das teuerste Fahrzeug im Test.  

Citroёn Pössl Campster – der Allrounder

Der mit 150 PS solide motorisierte Campster bietet mit 39.999 Euro ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Wenn Sie ein Auto suchen, das sich mit geringem Aufwand zum Transporter umbauen lässt, können wir den Citroёn Pössl empfehlen: Sein Küchenblock lässt sich einfach und bequem herausnehmen. Im Urlaub haben Sie dann sogar ihre Außenküche dabei. Negativ: Die Dachverriegelung ist umständlich zu bedienen, zeitaufwendig und kostet schon auch mal den ein oder anderen längeren Fingernagel. 

Ford Nugget Westfalia – der Besondere

Die 105-PS-Testvariante des Westfalia Nugget (52.598 Euro) macht das Fahren im Alltag zäh. Bei ihm sollten Sie auf jeden Fall auf eine stärkere Motorisierung achten. Wenn Sie allerdings gerne Platz in der Küche haben möchten, ist ein Nugget Westfalia genau der Richtige für Sie: Die Heckküche ist die geräumigste im Vergleich, bietet gute Platzverhältnisse und dient nebenbei noch als Aufstiegshilfe für das Dachbett. Kleiner Wermutstropfen: Durch diesen einzigartigen Grundriss verliert der Bus Stauraum im Heck. 

Opel Womondo Wave – der Newcomer

Die 1,6 Liter große Vierzylinder-Dieselvariante des Womondo Wave (52.000 Euro) vermittelt im Vergleich zur Konkurrenz deutlich mehr Transporter-Feeling. Dieser Eindruck verstärkt sich durch die beispielsweise schlechte Verarbeitung des laminierten Hubdachs. Zudem erhält der Opel in der Kategorie aktive und passive Sicherheit (Assistenzsysteme und Insassen-Fußgängerschutz) als einziger ein „mangelhaft“ (4,6). Damit kann der Newcomer in unserem Vergleichstest weder beim Fahren noch beim Wohnen wirklich überzeugen.

Den ausführlichen Test gibt es hier.

Neue Messtechnik für mehr Objektivität

Erstmals haben wir eine neue Messtechnik eingesetzt, um die Objektivität bei der Bewertung des Fahrkomforts zu erhöhen. Gemessen haben wir unter anderem Dauer und Stärke der Schwingungen, die sich beim Überfahren von Bodenwellen, Gullydeckeln und Straßen-Querfugen auf die Karosserie übertragen. Der subjektive Eindruck des Fahrspaßes wurde somit durch objektive Daten ergänzt. Dabei zeigte jeder Campingbus Stärken und Schwächen. Am besten schnitt der Marco Polo (2,5) ab, am schlechtesten der Womondo Wave (3,5).

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?