Dethleffs Globevan im Test: Camper mit bis zu sechs Sitzen
Im ADAC Test überzeugt der alltagstaugliche Camper Dethleffs Globevan mit einem flexiblen Raumkonzept, zeigt aber Schwächen bei Stauraum und Ausstattung. Die Ergebnisse im Detail.
Grundpreis bei rund 50.000 Euro
Schlafkomfort oben und unten
740 Kilo Zuladung möglich
Der ADAC testet regelmäßig Camper aus der Bus- und Kastenwagenklasse, immer nach identischen Kriterien, damit alle Kandidaten miteinander vergleichbar sind. Aktuell auf dem ADAC Prüfstand war der Dethleffs Globevan, ein neuer Campervan auf Basis des Ford Transit Custom.
Die Stärken des Dethleffs Globevan
Besonders gut gefiel dem ADAC Testteam das flexible Sitzkonzept des Globevan: Der Camper bietet bis zu sechs Sitzplätze, die man variabel anordnen und auch ausbauen kann. Für Familien mit mehr als zwei Kindern ein interessantes Fahrzeug.
Der Innenraum ist sehr sparsam möbliert und hat wenig Stauraum, dafür aber viel Platz. "Der Dethleffs Globevan ist ideal für größere Transporte und zum Verstauen von Motorrädern, Surfbrettern, Kajaks oder anderen Sportgeräten", sagt ADAC Camping-Experte Martin Zöllner, Mitglied des Testteams. "So viele Möglichkeiten bietet kaum ein anderer Camper." Und 740 Kilo Zuladung lassen viel Spielraum.
Pluspunkte gab es im ADAC Test für den Schlafkomfort, oben und auch unten. "Das Aufstelldach ist gut konstruiert", lobt der für den Test verantwortliche Projektleiter Christoph Pauly, "die 40 Zentimeter Höhe im Fußraum würden es sogar erlauben, mit dem Kopf nach hinten in dem 130 Zentimeter breiten und 2 Meter langen Bett zu liegen." Für guten Schlaf sorgt die sehr gut unterlüftete und bequeme Matratze, die auf Tellerfedern ruht.
Unten im Heck ergibt sich nach Umklappen der Rückbank eine ebene, 2,10 Meter lange und 145 Zentimeter breite Liegefläche. Pauly: "Durch die passgenaue Matratzenauflage ist der Schlafkomfort auch hier sehr gut."
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Die Schwächen des Dethleffs Globevan
Der spartanisch ausgestattete und große Innenraum ist beim Transport von großen Gegenständen ein Plus, im Campingalltag allerdings ein Schwachpunkt. "Zu wenige Möbel, zu wenig Stauraum“, bemängelt Pauly, "für vier Leute bekommt man die Sachen hier nicht unter.“ Mitbewerber seien in dieser Hinsicht besser ausgestattet und zudem wohnlicher: Die fehlende Verkleidung im Dethleffs Globevan sieht nach Transporter aus.
Auch in Sachen Komfort werden Camper beim Globevan nicht verwöhnt: kein Waschbecken, kein warmes Wasser, nur eine Außendusche mit einem 16 Liter fassenden Kanister. Pauly: "Etwas mehr Komfort wäre beim Camping schön.“ Das gilt auch für die Kochmöglichkeit: Aus dem Heck lässt sich eine einflammige Kochstelle ausziehen. Bei schlechtem Wetter bleibt da die Küche kalt.
Schließlich würden sich die Tester eine zweite Schiebetür und eine bessere Belüftung wünschen. "Zwei kleine Ausstellfenster und die manuelle Klimaanlage ohne Automatik reichen hier nicht aus“, sagt Zöllner.
Flexibel, alltagstauglich, aber nicht winterfit
Insgesamt ist der Dethleffs Globevan für die ADAC Tester ein variabler, alltagstauglicher Camper mit guter Serienausstattung bei Assistenzsystemen, gutem Fahrwerk und ausreichender Motorisierung, der nur auf der Autobahn zu laut ist. Die Schwäche beim Ausweichtest liegt laut Projektleiter Pauly an der Wahl der Reifen. "Ein Problem, das wir auch von Mitbewerbern kennen“, sagt er, "wir empfehlen andere Reifen für mehr Fahrsicherheit.“
Das variable Sitzkonzept und der große Innenraum machen den Globevan für Pauly zu einem guten Auto für Familien mit mehr als zwei Kindern und für alle, die viel unternehmen und große Sportgeräte mit auf ihre Touren nehmen.
Ein Ganzjahres-Camper ist der Globevan allerdings nicht. Für kalte Winter ist er kaum geeignet. Pauly: "Wegen der fehlenden Verkleidung ist das Fahrzeug thermisch nicht effizient, und die Heizung hat nur einen Auslass.“ Und draußen kalt zu duschen ist im Winter auch nicht jedermanns Geschmack.