Wacken-Festival: Wenn das Auto im Schlamm steckt

Unbeständiges Wetter mit Regen und Gewittern könnte für Fans des Open-Air-Festivals in Wacken zur Herausforderung werden. Mit diesen ADAC Tipps lassen sich Autos oder Camper aus Matsch und Schlamm befreien.
Wacken-Festival vom 30. Juli bis 2. August
Tipps für Autobesitzende zur sicheren Abreise
Gelbe Engel des ADAC sind mit zwei Quads im Einsatz
In Wacken in Schleswig-Holstein findet vom 30. Juli bis 2. August eines der weltgrößten Open-Air Festivals statt: das W:O:A. Neben Guns N' Roses trreten auf dem Heavy-Metal-Festival unter anderem Gojira, Papa Roach, Machine Head, Saltatio Mortis, Apocalyptica, BAP und Michael Schenker auf.
Nach Regen: Schlamm beim Festival in Wacken
Das Wetter war den Metal-Fans allerdings bislang nicht sehr wohlgesonnen: Immer wieder kam es zu starken Niederschlägen – zuletzt mussten wegen eines Gewitters die Zelte geräumt werden. Die Crew des Festivals kämpft nach dem Dauerregen zum Start mit den Bedingungen. Weite Teile des Areals in der norddeutschen Tiefebene sind nach den Regenfällen der vergangenen 24 Stunden mächtig verschlammt. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes ist der Dauerregen auf dem Wacken Open Air vorbei. Dennoch könne es in den kommenden Tagen weiter vereinzelt zu Schauern und Gewittern kommen.
Matsch und Schlamm: So befreien Sie Ihr Auto
Möglicherweise könnte sich die Schlammschlacht des W:O:A aus dem Jahr 2023 wiederholen. Damals blieben unzählige Fahrzeuge im Matsch und Schlamm stecken. Mit diesen Tipps können Sie Ihr Auto idealerweise selbst befreien:
Endloses Gas geben hilft meist nicht mehr, wenn das Auto bereist festsitzt. Man gräbt den Wagen im Zweifel nur noch stärker ein und setzt Reifen und Radhäusern mit Dreck zu. Mit Hilfe dieser sechs Eskalationsstufen können Festival-Fans ein im Matsch festsitzendes Auto wieder befreien.
Wenn man nur leicht festsitzt: Versuchen, durch gefühlvolles Hin- und Herschaukeln das Auto wieder freizubekommen. Hierfür eignen sich am ehesten Fahrzeuge mit Schaltgetriebe. Vorher kleine Erdanhäufungen vor den Rädern zu entfernen, kann helfen.
Hilft das nicht: Ein paar kräftige Leute zusammensuchen, die beim Schieben helfen. Nur an festen Karosserieteilen schieben und nicht an Anbauteilen wie Außenspiegeln oder Scheinwerfern! Außerdem aufpassen, dass man an glattflächigen Blechteilen keine Dellen ins Auto drückt.
Nächster Schritt: Traktion der Antriebsräder erhöhen. Falls Schneeketten vorhanden sind, eignen sich diese sehr gut. Auch in Wüsten oft verwendete Sandbleche können eine gute Hilfe sein. Oder, falls vorhanden, Kies unter die Antriebsräder bringen. Als Ersatz eignen sich auch Bretter (Alternativ: Bier- oder Campingtische) oder notfalls die Fußmatten.
Es bewegt sich noch immer nichts: Beim Abschleppen ist ein stabiles Abschleppseil zu verwenden, das nur in vorgesehenen Abschleppösen (siehe Bedienungsanleitung) angebracht werden darf. Das Schleppfahrzeug sollte zugkräftig sein und schwerer als das Festsitzende. Das Seil nicht ruckartig spannen, weil dieses reißen und dadurch zum tödlichen Geschoss werden kann. Schaulustige und Helfer müssen aus der Schussbahn gehen. Das Seil also zunächst vorsichtig spannen und dann versuchen das Auto herauszuziehen. Noch besser eignet sich eine stabile Abschleppstange.
Traktor um Hilfe bitten: Stellt sich kein Erfolg ein, hilft nur der Traktor mit seinen breiten Reifen und dem stärkeren Profil. Ein großer Traktor sollte fast jedes festsitzende Auto oder Wohnmobil aus dem Dreck bekommen. Tipp: Für ein kleines Trinkgeld ist fast jeder Landwirt mit einem Traktor bereit, ein festsitzendes Auto wieder freizubekommen. Vorteil dabei: Der Traktor ist enorm zugkräftig sowie geländegängig und die Fahrer haben in der Regel Erfahrung mit ihren Maschinen, Abschleppstangen und Abschleppseilen.
Letzte Option: Notfalls muss das festsitzende Auto ausgegraben werden. Entweder mit menschlicher Kraft (enorm mühsam) oder mithilfe von Maschinen wie einem Bagger. Sollte aus das nicht funktionieren hilft nur noch der Autokran, der das Auto vertikal aus dem Dreck befreit – das sollte aber in den wenigsten Fällen notwendig sein.
Hängt am festsitzenden Auto noch ein Anhänger/Wohnwagen, sollte darauf geachtet werden, dass beim Abschleppen auch dieser keinen Schaden nimmt. Beispielsweise hängen oft die Seile der gebremsten Räder weit herunter und könnten im Dreck hängenbleiben.
Ist das Fahrzeug befreit, ist darauf zu achten, dass es vor der ersten Fahrt auf einer Straße vom gröbsten Dreck befreit wird. Hierzu eignet sich natürlich am besten Wasser aus einem Gartenschlauch oder Hochdruckreiniger (auch hierfür eventuell einen Landwirt fragen, sie haben fast immer irgendwo einen betriebsbereiten Hochdruckreiniger herumstehen). Da dies jedoch auf einem Festivalgelände wohl kaum zur Verfügung steht, bleibt nur noch die händische Grobreinigung mit einem Besen oder ähnlichem.
Es ist zudem ratsam, das Auto vor der nächsten Fahrt auf mögliche Schäden zumindest grob zu untersuchen und so bald wie möglich vernünftig reinigen – im Zweifel eine Werkstatt zu Rate ziehen.
Gelbe Engel des ADAC helfen vor Ort bei Pannen
Gut zu wissen: Während des Festivals sind auch die Gelben Engel der ADAC Straßenwacht mit zwei Quads vor Ort und helfen rund um die Uhr dabei, Pannen zu beheben.