Rund 20 Mal am Tag ändert sich an Tankstellen in Deutschland der Spritpreis. Damit könnte jetzt bald Schluss sein. Wird Tanken dadurch etwa billiger? Bundesrat diskutiert Antrag aus Baden-Württemberg zur Preisbremse Vorbild ist Österreich mit nur einer Preisänderung pro Tag ADAC sieht für Tankende mehr Nach- als Vorteile Jeden Tag beschreiben die Benzin- und Dieselpreise eine Zickzack-Kurve, im Schnitt 20 Mal können sich Kraftstoffpreise innerhalb von 24 Stunden ändern. Das macht es Tankenden schwieriger, den billigsten Moment an der Zapfsäule zu erwischen. Tanken: Bundesrat diskutiert Häufigkeit der Preisänderungen Geht es nach einer Idee des Landes Baden-Württemberg, könnte mit diesen Schwankungen an Tankstellen bald Schluss sein. Der Bundesrat soll am Freitag, 17. Oktober, über einen entsprechenden Antrag des Bundeslandes beraten. Darin wird von der Bundesregierung die Einführung einer Preiserhöhungsbremse nach österreichischem Vorbild gefordert. Im Nachbarland ist es Tankstellenbetreibern einmal täglich um 12 Uhr erlaubt, die Preise zu erhöhen. Preissenkungen dürfen jederzeit vorgenommen werden. Tankstellen: Spritpreis ändert sich rund 20 Mal am Tag Hintergrund ist ein Bericht des Bundeskartellamts, wonach es immer mehr Preisänderungen pro Tag und Tankstelle gibt. Immer seltener sei es möglich, bewusst in den sogenannten "Preistälern" zu tanken, heißt es demnach in dem Antrag. Das Bundeskartellamt hatte zu Jahresbeginn im Schnitt 18 Preisänderungen pro Tankstelle gezählt, bei manchen waren es sogar mehr als 40 oder in seltenen Fällen mehr als 50 am Tag. ADAC: Benzin und Diesel werden so nicht günstiger Der ADAC bezweifelt, dass Kraftstoffpreise dadurch günstiger werden. Eher das Gegenteil könnte der Fall sein: Solche Regelungen könnten dazu führen, dass die Preise von vornherein höher angesetzt werden, da Mineralölunternehmen weniger Spielraum haben, flexibel auf Marktbewegungen zu reagieren – zum Nachteil der Verbraucherinnen und Verbraucher. Häufige Preisänderungen sind Ausdruck eines funktionierenden Wettbewerbs, von dem Tankende profitieren können. Je häufiger die Preise an einer Tankstelle angepasst werden, desto geringer fällt in der Regel die einzelne Änderung aus. Aus Verbrauchersicht lassen sich Preisschwankungen somit gezielt nutzen – insbesondere, da sich in Deutschland klare Preismuster etabliert haben. An fast allen der über 14.000 Tankstellen gelten typische günstige und teure Tankzeiten. Wer kann, sollte den teuren Morgen meiden und stattdessen abends tanken. Mit Material von dpa.