Dreister Betrug mit QR-Codes: Quishing an Parkautomaten

Neuer Betrug am Parkautomaten: Wer hier mit dem Handy einen QR-Code scannen will, um seine Parkgebühren zu zahlen, landet unter Umständen auf einer gefälschten Webseite. So können Sie sich vor Quishing schützen.
Kriminelle überkleben aufgedruckte QR-Codes mit Stickern
Auf gefälschten Webseiten werden Kreditkarten-Daten abgegriffen
ADAC rät: Park-Apps lieber direkt im App-Store laden
Im letzten Sommer waren es QR-Codes an E-Auto-Ladesäulen, die Betrüger mit Stickern überklebt hatten. Nun haben Kriminelle auch Parkautomaten ins Visier genommen. Sie überkleben dort die aufgedruckten QR-Codes, die eigentlich den Download oder den Start der Easypark-App auslösen sollen. Zuerst warnte das Landeskriminalamt Niedersachsen, nun gab es auch in Köln und Dortmund Quishing-Vorfälle an Parkautomaten.
Die Polizei in Dortmund registriert nach eigenen Angaben derzeit vermehrt Betrugsfälle. Unbekannte hätten am letzten Januar-Wochenende mindestens 90 städtische Parkautomaten mit den betrügerischen QR-Codes beklebt, um Nutzer um ihr Parkgeld zu bringen.
In Köln wurden nun ebenfalls Betrugsfälle registriert. Die Stadt kontrolliere die Parkscheinautomaten und entferne entsprechende Aufkleber, hieß es in einer Mitteilung. Die Verwaltung rät dringend, den Bezahlvorgang nicht über den QR-Code abzuwickeln, sondern den Parkschein direkt über die offizielle Handypark-App zu lösen.
Quishing – was ist das?
Ähnlich wie beim schon seit längerem bekannten Phishing (ein Kunstwort für das "Angeln" von Daten) geht es um Bank-, Kreditkarten- oder gar Identitätsdiebstahl. Das Q von „Quishing“ steht dabei für die neue Phishing-Variante über QR-Codes.
QR-Codes auf Parkautomaten führen auf Fake-Seiten
Der QR-Code führt stattdessen auf den auf die Parkautomaten geklebten Stickern zu einer gefälschten Webseite, auf der unter Missbrauch des Namens von Easypark Kreditkartendaten abgegriffen werden sollen. Dazu gaukeln die Täter einen Sofort-Bezahlprozess vor, den das Unternehmen gar nicht anbietet.
Nach Quishing: Kreditkarte sicherheitshalber sperren lassen
Wer durch die Quishing-Masche getäuscht wurde, sollte die Karte vorsorglich sperren lassen, Anzeige erstatten und seine Kontobewegungen im Blick behalten, rät das Landeskriminalamt (LKA). Die neue Masche war zuerst in Hannover Mitarbeitenden der Stadt aufgefallen. Die Sticker seien professionell gestaltet und mit Easypark-Schriftzug und -Farben versehen. Im Zweifel helfe nur genaues Hinschauen oder Knibbeln, um Überklebungen zu enttarnen, so das LKA.
ADAC: So können Sie Quishing vermeiden
Fachleute des ADAC empfehlen, die am Parkautomaten ausgewiesene App nicht per QR-Code, sondern direkt im App-Store oder Google Play Store herunterzuladen. Wer auf ganz sicher gehen möchte, hat außerdem an den meisten Parkautomaten noch die Möglichkeit, mit Bargeld oder mit der Kreditkarte direkt zu bezahlen.
Mit Material von dpa.