Spritpreise: Super E10 im Januar manchmal teurer als Super (E5)

Preistafel einer Tankstelle bei der der Biospritpreis dem Superspritpreis gleicht
Der Biosprit E10 war im Januar vereinzelt teurer als Super E5© ADAC

Überraschung an den Tankstellen: Im Januar war der Biosprit Super E10 manchmal sogar teurer als Super (E5). Eine einheitliche Vorgehensweise der Mineralölkonzerne gab es aber nicht.

Preisgestaltung uneinheitlich

Die Preisgestaltung der Mineralölgesellschaften im Januar war völlig uneinheitlich. Das ergibt eine Sonderauswertung des ADAC zu den Tankstellenpreisen der vier großen Anbieter ARAL, ESSO, JET und Shell.

Während Super E10 bei ARAL in der zweiten Januarwoche durchschnittlich rund einen Cent je Liter teurer als Super (E5) war und erst in der zweiten Monatshälfte wieder billiger als klassisches Superbenzin wurde, behielt Shell die "traditionelle" Preisdifferenz von rund zwei Cent je Liter nahezu den gesamten Januar über bei. ESSO und JET boten beide Benzinsorten zur Monatsmitte durchschnittlich zum selben Preis an, in der zweiten Januarhälfte wurde E10 aber wieder 1 bis 2 Cent billiger als Super (E5).

Betrachtet man die absoluten Preise, war JET von den vier untersuchten Anbietern im Januar bei beiden Kraftstoffsorten am günstigsten. Am meisten mussten Kunden bei Shell bezahlen. Obwohl ARAL Super E10 zeitweise teurer als Super (E5) anbot, lag der Preis für einen Liter E10 die meiste Zeit im Januar unter dem von Shell, wo E10 stets preiswerter als Super (E5) war.

Freie Kalkulation der Konzerne

Die Anbieter bestimmen ihre Preise nach eigenem Ermessen, sind aber auch selbst für die Einhaltung der verbindlichen Biokraftstoff-Quoten verantwortlich. Die Ursachen für die Preisbewegungen an den Tankstellen im Januar liegen vor allem in unternehmerischer Kalkulation und strategischem Vorgehen der Anbieter. Rechtliche Vorgaben für eine Reduzierung der Differenz zwischen Super E10 und Super (E5) gibt es nicht. Letztlich vollzieht sich die Preisbildung am Markt.

Super E10 umweltfreundlicher

Super E10 war in der Vergangenheit stets preiswerter als Super (E5), bei dem höchstens fünf Prozent Bioethanol beigemischt sind. Dieser Preisunterschied soll für Autofahrer der Anreiz sein, den Biosprit E10 zu kaufen. Fast alle Pkw mit Ottomotor vertragen heute diesen Kraftstoff.

Aus Sicht des ADAC ist aufgrund notwendiger Klimaschutzbemühungen eine verstärkte Nutzung von Super E10 in Deutschland sinnvoll und wünschenswert. Der Wegfall eines Preisvorteils für Super E10 wäre klar kontraproduktiv.

Umso wichtiger ist es, die Preise zu vergleichen. Unkomplizierte und schnelle Hilfe bietet die Smartphone-App "ADAC Spritpreise". Ausführliche Informationen zum Kraftstoffmarkt und aktuelle Preise gibt es auch unter www.adac.de/tanken.

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