Sicher vor Fälschungen: Neue Ausweise für die Polizei

Dienstausweis einer Hessischen Polizistin
So sehen die neuen Dienstausweise der Polizei jetzt aus© dpa/Arne Dedert

Es kommt nicht häufig vor und doch passiert es: Kriminelle weisen sich an der Haustür oder bei einer "Verkehrskontrolle" als Polizisten aus. Jetzt sollen neue Ausweise vor Betrügern schützen. So können Sie die Richtigen erkennen.

  • Neuer Dienstausweis: Sicherheitsmerkmale gegen Fälschung

  • Zwei Polizeiausweis-Versionen aktuell gültig

  • Im Zweifelsfall Dienstausweis prüfen

Damit es Kriminelle in Zukunft noch schwerer haben, sich als Polizist oder Polizistin auszugeben, führen diese zehn Bundesländer jetzt neue Dienstausweise im Scheckkartenformat ein:

  • Baden-Württemberg

  • Berlin

  • Bremen

  • Hessen

  • Rheinland-Pfalz

  • Saarland

  • Sachsen

  • Sachsen-Anhalt

  • Schleswig-Holstein

  • Thüringen

Der neue bundeseinheitliche Dienstausweis ist dann mit modernen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet. Die Echtheit soll so schnell und einfach überprüft werden können.

Neue Ausweise sicherer gegen Fälschungen

Der neue Dienstausweis wird eingeführt, um die Fälschungssicherheit zu erhöhen. Die neuen Ausweise sind prinzipiell einheitlich, unterscheiden sich aber durch die jeweiligen Landeswappen. Das sind die neuen Sicherheitselemente des Ausweises:

  • Hologramm des Polizeisterns auf der Vorderseite

  • Erhebungen im Material

  • Kippbild des Lichtbildes

  • "110"-Schriftzug auf der Rückseite

  • Das Wort "Polizei" in Brailleschrift für Menschen mit Sehbeeinträchtigung

  • Nennung des jeweiligen Präsidiums

Die neuen Dienstausweise der Polizei gelten als fälschungssicherer© Polizei Hessen

Der neue Polizeidienstausweis im Chipkarten-Form löst den bisherigen auf Papier nach und nach ab. Bis alle Beamten und Beamtinnen mit dem neuen Ausweis ausgestattet sind, behalten aber beide Dokumente ihre Gültigkeit.

Das sollten Sie bei einer Kontrolle wissen

Auch im Straßenverkehr kann es zu Situationen kommen, in denen sich Personen als Polizeikräfte ausgeben – etwa bei vermeintlichen Verkehrskontrollen oder Pannenhilfe durch angebliche Beamte oder Beamtinnen. Verkehrsteilnehmende sollten daher wissen:

  • Skepsis ist erlaubt

  • Echte Polizeikontrollen erfolgen mit klar erkennbaren Einsatzfahrzeugen

  • Bei Unsicherheit niemals aussteigen oder persönliche Daten herausgeben

  • Den Dienstausweis zeigen lassen und gezielt nach Sicherheitsmerkmalen prüfen

Wer sich bei einer Kontrolle unwohl oder unsicher fühlt – zum Beispiel weil man nachts auf einen Parkplatz gelotst wird – oder Zweifel an der Echtheit der Polizisten hat, kann den Notruf 110 kontaktieren und die Situation schildern. Dort wird geprüft, ob es sich um einen echten Polizeieinsatz handelt.

Polizei vor der Tür: So verhalten Sie sich richtig

Ähnliche Vorsichtsmaßnahmen gelten auch für den Fall, dass Uniformierte an der Haustür klingeln. Polizisten müssen im Dienst immer ihren Ausweis dabei haben. Auf dem alten wie auf dem neuen Ausweis ist das Bild des Inhabers oder der Inhaberin sowie der Name und der Dienstgrad zu sehen. Noch sind beide Versionen des Polizeiausweises möglich.

  • Lassen Sie sich immer den Dienstausweis zeigen

  • Lassen Sie die Polizisten im Zweifel vor der Tür warten, bis sie sich rückversichert haben

Das Landeskriminalamt (LKA) selbst gibt den Ratschlag, die Telefonnummer der zuständigen Behörde anzurufen. Sie kann überprüfen, ob beim Besuch der Polizei alles mit rechten Dingen zugeht. Bis es eine Bestätigung gibt, sollte man niemanden ins Haus lassen.

Wichtige Urteile, neue Verkehrsregeln. Direkt vom ADAC

Mit Material von dpa.