Brandgefahr: Mercedes ruft 240.000 Dieselfahrzeuge zurück

Ein silbergrauer Mercedes GLE 350 4Matic in der Stadt
Die Fahrt mit einem Mercedes GLE und anderen Modellen kann im Extremfall gefährlich werden© Mercedes

Wegen eines technischen Defekts, der einen Brand begünstigen kann, ruft Mercedes-Benz in Deutschland knapp 240.000 Diesel-Pkw zurück. Die Behebung des Problems kann allerdings dauern. Was Hersteller und ADAC Betroffenen jetzt raten.

  • C-Klasse, CLS, E-Klasse, G-Klasse, GLC, GLE, GLS, S-Klasse betroffen

  • Laut Hersteller können die Fahrzeuge erst Mitte/Ende Januar in die Werkstatt

  • Wer ein betroffenes Modell besitzt, soll dies möglichst nicht nutzen

Weltweit sind 848.517, deutschlandweit 239.832 Dieselfahrzeuge der Baureihen C-Klasse, CLS, E-Klasse, G-Klasse, GLC, GLE, GLS sowie S-Klasse von 2017 bis 2021 betroffen. Die Rückrufaktion ist beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) unter der Referenznummer 011352 zu finden. Der Hersteller-Code lautet 2090008.

Bei den betroffenen Modellen kann durch eine Undichtigkeit der Kühlmittelpumpe in Einzelfällen ein Ansteigen der Bauteiltemperatur nicht vollständig ausgeschlossen werden. Hierdurch kann Brandgefahr bestehen. Bislang sind laut KBA keine Vorfälle mit Sach- oder Personenschäden wegen des Fehlers bekannt.

Mercedes: Betroffene Pkw "nur umsichtig" fahren

Das KBA und Mercedes-Benz hatten bereits im November 2021 den betreffenden Rückruf gestartet. Nun gab der Hersteller bekannt, bis zum Start der Reparatur solle das vom Rückruf betroffene Fahrzeug besonders umsichtig gefahren und die Nutzung auf das erforderliche Minimum beschränkt werden. Der Austausch der betroffenen Teile solle Mitte/Ende Januar 2022 starten. Er sei auch abhängig von der Softwarefreigabe und der Verfügbarkeit von Teilen.

Das rät der ADAC betroffenen Fahrzeugbesitzern

ADAC Experten raten: Um die Gefahr zu minimieren, sollte man die Warnung des Herstellers ernst nehmen und den Handlungsempfehlungen nachkommen.

Wer seinen Wagen dennoch – beispielsweise für eine längere Urlaubsfahrt – nutzen muss bzw. hinsichtlich der Definition "umsichtige Fahrweise" Bedenken hat, soll sich nach Aussage eines Sprechers von Mercedes-Benz gegenüber dem ADAC an seinen lokalen Mercedes-Partner wenden. Dort werde man sich um eine "individuelle Lösung" bemühen.

Werkstattaufenthalt dauert maximal eine Stunde

Wenn die betroffenen Fahrzeuge dann in die Werkstatt können, wird dort ein Software-Update sowie der Tausch des elektrischen Umschaltventils vorgenommen. Diese Aktion wird etwa 60 Minuten dauern.

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