Unwetter in Marokko: Schwere Überschwemmungen nach Regenfällen

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Von Katja Fastrich

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Überfluteter Markt in Safi, Marokko, mit verschlammten Straßen, Trümmern und Einsatzkräften in Warnwesten, während Menschen vor beschädigten Ständen stehen.“
Marokko: Dort, wo das Wasser abläuft, kämpfen die Rettungskräfte gegen den Schlamm© imago images/Anadolu Agency

Enorme Regenfälle haben an der marokkanischen Küste für schwere Überschwemmungen gesorgt. Besonders betroffen ist die Hafenstadt Safi. Was Reisende in Marokko jetzt beachten müssen.

  • Mindestens 37 Menschen sterben nach schwerem Unwetter

  • In der Stadt Safi stehen ganze Viertel unter Wasser

  • ADAC Reiserecht: Was gilt, wenn Sie jetzt gebucht haben

In Marokko sind nach schweren Regenfällen und Überschwemmungen mindestens 37 Menschen ums Leben gekommen. "Außerordentliche Gewitter" hätten sich am Abend des 14. Dezember in der Provinz Safi ereignet, die an der Atlantikküste südlich von Rabat im Norden Afrikas liegt, berichtete die Staatsagentur MAP. Daraufhin sei es innerhalb kurzer Zeit zu massiven Sturzfluten gekommen. 14 Menschen wurden verletzt.

Überschwemmungen treffen Hafenstadt Safi

Rettungskräfte holten Überlebende und Opfer aus den Wassermassen und suchten nach Vermissten. Die Einsatzkräfte versuchen demnach, Anwohnenden zu helfen und Gebiete zu sichern, berichtete MAP. Fotos und Videos aus den betroffenen Gebieten zeigten ganze Häuserviertel unter Wasser. In der Altstadt von Safi standen zeitweilig Dutzende Häuser und Geschäfte unter Wasser. Auch einige Autos wurden von den Wassermassen davongetragen. Der Schulunterricht ist für drei Tage ausgesetzt.

Weitere Regenfälle in Marokko vorhergesagt

Eine Wetterbesserung lässt noch auf sich warten: Für Montag, den 15. Dezember sind weitere starke Regenfälle vorhergesagt. Unwetter mit Überschwemmungen sind um diese Jahreszeit an sich nicht ungewöhnlich, in dieser Heftigkeit allerdings schon. In den Sommermonaten leidet das nordafrikanische Land hingegen seit Jahren unter schwerer Dürre.

Unwetter: Lassen sich Reisen jetzt kostenfrei stornieren?

Eine kostenfreie Stornierung von Pauschalreisen ist laut ADAC Juristen und Juristinnen nur dann möglich, wenn die Reise aufgrund von unvermeidbaren, außergewöhnlichen Umständen erheblich beeinträchtigt ist. Das wäre denkbar, wenn vertraglich vereinbarte Reiseleistungen und/oder Höhepunkte der Reise aufgrund von Überschwemmungen komplett ausfallen, weil zum Beispiel Sehenswürdigkeiten gesperrt sind oder Städte und Hotels nicht erreicht werden können.

Ob die Absage eines einzelnen Programmpunkts eine erhebliche Beeinträchtigung der Reise darstellt, muss in der Gesamtschau der reisevertraglichen Leistungen beurteilt werden. Die bloße Angst vor einer Naturkatastrophe reicht für eine kostenfreie Stornierung meist nicht.

Zwar können Reisende jederzeit von einer gebuchten Reise zurücktreten, der Reiseveranstalter kann dann jedoch Stornogebühren verlangen. Bei Unsicherheiten empfiehlt es sich, Rücksprache mit dem Reiseveranstalter zu halten und gemeinsam eine Kulanzlösung zu suchen.

Wer Einzelleistungen wie Flug oder Hotel gebucht hat, kann kostenfrei von dem jeweiligen Vertrag zurücktreten, wenn dies vertraglich vorgesehen ist, also zum Beispiel das Hotelzimmer bis zu einem bestimmten Zeitpunkt kostenfrei storniert werden kann oder die gebuchte Leistung nicht mehr erbracht, also beispielsweise der Flug abgesagt wird.

Sind gebuchte Leistungen wie Flugbeförderung oder Unterbringung jedoch nicht unmittelbar durch die Überschwemmungen beeinträchtigt, besteht kein Anspruch auf eine kostenfreie Stornierung. Einschränkungen für Reisende vor Ort, die sich nicht auf die gebuchte Einzelleistung auswirken, führen daher nicht zu einem kostenfreien Stornorecht.

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Mit Material von dpa.