Generalstreik in Frankreich trifft Reisende

Leeres Bahngleis in Frankreich während eines Generalstreiks
Wenn es einen Generalstreik in Frankreich gibt, bleiben auch die Bahnsteige verwaist © imago images/Andia

Droht Frankreich der totale Stillstand? Für den 10. September ist ein Generalstreik geplant. Je nach Streikbeteiligung könnte dieser für Reisende massive Konsequenzen haben – und das nicht nur in Frankreich selbst.

  • Generalstreik am 10. September und Streikserie geplant

  • Ausfälle und Verspätungen bei Bus, Bahn, Flug und Co.

  • Diese Rechte haben Reisende

Aus Protest gegen die Sparpläne der französischen Regierung wollen mehrere Gewerkschaften am 10. September das ganze Land lahmlegen. Reisende von und nach Frankreich sollten sich auf Verspätungen und Ausfälle bei Bahn, Flug und ÖPNV sowie auf weitere Einschränkungen einstellen.

Generalstreik in Frankreich: Auftakt einer Serie?

Französischen Medien zufolge haben mehrere Gewerkschaften dazu aufgerufen, am Mittwoch, 10. September, "alles zu blockieren" und das Land lahmzulegen. Der Streik könnte sich zudem noch ausweiten auf Donnerstag und Freitag, den 11. und 12. September, heißt es weiter. Und weitere Streiktermine könnten folgen. Auch vor dem Generalstreik sind Ausstände einiger Sparten geplant.

Generalstreik: Ausfälle bei Bahn, Flug und Co.

Bislang haben sich noch nicht alle Gewerkschaften dazu entschlossen, dem Streikaufruf zu folgen. Sollten die Streiks aber tatsächlich stattfinden und die Streikbeteiligung hoch sein, wären folgende Konsequenzen für Reisende wahrscheinlich:

  • Ausfälle und Verspätungen beim öffentlichen Nahverkehr

  • Störungen im Zugverkehr der französischen Staatsbahn SNCF und der Deutschen Bahn

  • Ausfälle und Verspätungen bei der staatlichen Fluggesellschaft Air France, der Lufthansa und anderen Airlines

  • Ausfälle, lange Wartezeiten an den Flughäfen (Security, Fluglotsen, Gepäckabfertigung etc.)

Wird die Bahn bestreikt, hat dies in der Regel auch Auswirkungen auf die internationalen Verbindungen von Thalys und TGV von und nach Deutschland sowie auf den Fährverkehr. Eine der französischen Eisenbahnergewerkschaften will am 10. September die vollständige Stilllegung des Zugverkehrs.

An dem Generalstreik könnten sich auch Angestellte der Krankenhäuser, Polizei und Feuerwehr, der Schulen und Müllabfuhr beteiligen. Möglich sind auch Streiks bei:

  • Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung (Banken, Post)

  • Geschäften

  • Touristischen Einrichtungen (Hotels, Restaurants, Museen, Sehenswürdigkeiten)

  • Abschleppunternehmen

  • Tankstellen

  • Autobahn-Mautstationen

Taxifahrende wollen bereits am Freitag, 5. September, nicht zur Arbeit erscheinen, Apotheker und Apothekerinnen am Donnerstag, 18. September sowie danach jeden Samstag.

Auch Blockaden an wichtigen Straßenverbindungen können nicht ausgeschlossen werden. In früheren Streikfällen gab es Proteste auf den Straßen, was teilweise für erhebliche Behinderungen gesorgt hatte. Ohnehin dürften die Straßen deutlich voller sein, wenn die öffentlichen Verkehrsmittel nur eingeschränkt oder gar nicht fahren.

Aktuelle Verkehrsmeldungen aus Frankreich findet man hier. Übrigens: Sollten sich die Tankstellen beteiligen, dürften sich Autoreisende nur einen kleinen Sprit-Vorrat anlegen.

Das sind Ihre Rechte bei Streik

Wer für den Streikzeitraum eine Frankreich-Reise bzw. seine Heimreise aus dem Sommerurlaub plant, sollte sich über die Medien oder seinen Reiseveranstalter auf dem Laufenden halten und gegebenenfalls einen anderen Reisezeitraum wählen. Wenn der Flieger wegen eines Streiks am Boden bleibt bzw. die Züge oder Fernbusse im Depot bleiben, haben Reisende unter Umständen Anspruch auf Entschädigung.

Tipp für Urlauber und Urlauberinnen: Sollten die Streiks von Massenprotesten begleitet werden, tun Reisende gut daran, einen großen Bogen um Menschenansammlungen zu machen. Bereits mehrfach kam es in der Vergangenheit am Rande von Großkundgebungen zu Ausschreitungen.

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Hinweis: Gestreikt wird aktuell auch im Flugverkehr in Spanien und Portugal.