Italien: Algen im Meer – ist Baden in der Adria jetzt gefährlich?
Die sommerliche Hitze in Italien hinterlässt auch im Meer ihre Spuren: An der Adriaküste breiten sich an mehreren Stränden Algen aus, weil das Meer so warm ist. Wie gefährlich ist der "Meeresrotz" für Badegäste?
Algenschleim in Pesaro, Cesenatico, Rimini und Ancona
Der "Meeresrotz" ist nicht gesundheitsgefährdend
Schuld sind wohl die hohen Wassertemperaturen
Die Temperaturen sind hochsommerlich heiß, die Sonne strahlt vom Himmel. Trotzdem brauchen die Badegäste an vielen Stränden entlang der Adria mitunter Überwindung, ehe sie ins Meer gehen. Schuld daran ist der jetzt vermehrt auftretende und unschön aussehende Algenschleim.
Italien: Hier kann es Algen im Meer geben
Begonnen hatte die Algenschleim-Plage vor ein paar Wochen im Norden Italiens, im Golf von Triest. Schon bald waren weitere Badeorte betroffen, Ravenna zum Beispiel, sowie die Urlauberhochburgen Cesenatico, Pesaro, Rimini oder Ancona, noch weiter unten im Süden. Bei dem "Meeresrotz" handelt es sich um einen glitschig-glibbrigen Schaum an der Wasseroberfläche, mal mehr, mal weniger dick, durchsetzt mit kleinen Bläschen.
Algenschleim im Meer: Eklig, aber nicht gefährlich
Manchmal sind es nur kleinere Flecken mit viel Platz dazwischen, manchmal aber auch ein dichter Teppich. Die Farbe changiert von Weiß über Gelb bis ins Bräunliche. Wer es freundlich meint, sagt kaffeebraun. Die Einheimischen bezeichnen den Schleim als klebrig, andere klagen darüber, dass er auf der Haut kribbeln würde. Die Gesundheit gefährdet der "Meeresrotz" nach einhelliger Einschätzung der Wissenschaft nicht, giftig ist er schon gar nicht. Eine Dusche nach dem Badespaß ist jedoch ratsam.
Algen in der Adria: Hitze könnte der Grund sein
Vermutet wird, dass besonders heiße Sommer mit hohen Wassertemperaturen in dem verhältnismäßig kleinen Meer das Algen-Wachstum begünstigen. Vor einigen Tagen wurden tatsächlich 30 Grad in der Adria gemessen. Möglich ist auch, dass der viele Regen dieses Frühjahr ungewöhnlich viel Süßwasser ins Meer gespült hat, was neben den hohen Temperaturen zur Algenblüte beiträgt. Neu ist das Phänomen allerdings auch nicht: Algenplagen gab es auch schon in den 80er- und 90er-Jahren und zuletzt im Sommer 2006.
Italien: Algenblüte lässt langsam nach
Die Italien-Urlauberinnen und -Urlauber dürfen aber hoffen: Forschende haben festgestellt, dass der Algenschleim derzeit an einigen Stellen quasi schmilzt und sich in weiße Flocken auflöst. Dies ist ein Zeichen, dass Bakterien im Meer dabei sind, ihn zu zersetzen. Auch ein Sturm, der das Meer in größerem Umfang umwälzen könnte, wäre hilfreich, doch der ist aktuell an der Adriaküste nicht in Sicht.
Mit Material von dpa