Italien: Schwere Unwetter und Regen in Urlaubsregionen

Erst Lombardei, Venetien und Toskana, dann der Süden: Vielerorts in Italien gab es Unwetter mit Gewitter, Starkregen und Hagel. So ist die aktuelle Lage in den betroffenen Regionen.
Update: Wetterbesserung auch in Neapel und an der Amalfiküste
Diese Regionen waren betroffen
Reisestorno nicht ohne Weiteres möglich
Gewitter, Hagel, unwetterartiger Regen: Das Schlimmste scheint überstanden. Das schlechte Wetter, das zunächst über Norditalien herrschte, und anschließend weiter in Richtung Mittel- und Süditalien zog, klingt ab: Am Freitag, 11. September, werden nur noch in der süditalienischen Region Apulien größere Unwetter erwartet.
Unwetter: Das sind die Schäden
Mitte der Woche hatten die Unwetter in Norditalien vereinzelt für Chaos gesorgt: In der Nacht vom Dienstag hatte es die Provinz Como in der Lombardei erwischt. Der Comer See trat stellenweise über die Ufer. Die Staatsstraße "Lariana" bei Como musste nach einem Erdrutsch gesperrt werden. Auch einige Intercity-Züge auf der Linie Mailand – Zürich konnten zeitweise den Bahnhof Como San Giovanni nicht ansteuern. Die Bahnstrecke ist jetzt aber wieder offen.
Regen und Wind trafen am Mittwoch auch die Toskana in den Provinzen Massa Carrara und Livorno, wo es ebenfalls zu fast hundert Feuerwehreinsätzen kam. Kritisch war die Lage auf der Insel Elba, wo ein Erdrutsch zu Verkehrsunterbrechungen in der Gegend von Forno führte und rund 200 Einwohnende vorübergehend von der Außenwelt abgeschnitten waren.
Auch La Spezia (Ligurien) war von Unwettern betroffen. 40 Einsätze wurden durchgeführt, um Wassermassen abzuleiten, gefährliche Bäume zu sichern und Autofahrenden in überfluteten Unterführungen Hilfe zu leisten.
Schäden und Störungen gab es zudem in Friaul-Julisch Venetien. Besonders betroffen war die Küstenregion der oberen Adria. Schwere Überschwemmungen wurden aus Lignano Sabbiadoro (Udine) gemeldet, wo Feuerwehrleute und Zivilschutzkräfte einen Campingplatz an der Riviera mit etwa 2300 Gästen vorübergehend evakuieren mussten.
Im beliebten Touristenort Bibione wurde ein Strandbad verwüstet. Um die Schäden an der Adriaküste zu beheben, wurde der regionale Notstand ausgerufen.
Unwetter in Italien: So ist die Vorhersage
Das Tiefdruckgebiet verlässt Italien, so dass eine allgemeine Wetterbesserung ist zu erwarten ist. Alle Informationen zu den betroffenen Regionen und die weiteren Wettervorhersagen sind beim italienischen Zivilschutz und beim italienischen Wetterdienst erhältlich.
ADAC Auslandsnotruf: +49 89 22 22 22. Hier erreichen Sie immer ADAC Mitarbeiter, die Hilfe vermitteln – in der Auslandsnotrufstation vor Ort oder in der Zentrale.
Wie Italien-Reisende sich informieren können
Straßensperrungen durch Unwetterfolgen können nicht ausgeschlossen werden. Derzeit sind aber keine Autobahnen betroffen. Aktuelle Verkehrsinfos gibt es bei autostrade.it.
Wer eine Bahnreise in Italien plant, kann sich bei der italienischen Trenitalia über mögliche Ausfälle oder Verspätungen informieren.
Aktuelle Verkehrsinfos zu Italien (in italienischer Sprache) und aus Südtirol.
Reisestorno bei Naturkatastrophen
Wer seinen Urlaub wegen der jüngsten Unwetter nicht antreten möchte, sollte sich über die rechtlichen Möglichkeiten informieren. Eine kostenlose Stornierung ist in der Regel nur möglich, wenn das Urlaubsziel direkt von der Naturkatastrophe betroffen ist. Und: Allein die Angst vor Überschwemmungen reicht als Stornogrund nicht aus.
Alle Infos der ADAC Fachleute.