Sind die Atemwege verengt oder verschlossen, besteht schnell Lebensgefahr durch Ersticken. Umgehende Erste Hilfe, insbesondere mit dem Heimlich-Griff, ist deshalb entscheidend. Schläge auf den Rücken und Heimlich-Manöver können Fremdkörper lösen Niemals Heimlich-Handgriff bei Kindern unter zwölf Monaten anwenden Bei schwerem Erstickungsanfall rasch eingreifen Sie sitzen in einem Restaurant und plötzlich beginnt jemand zu husten, kann nicht mehr sprechen und bekommt sichtbar keine Luft mehr. Um der betroffenen Person in solchen Situationen schnell und souverän zu helfen, ist es wichtig, bestimmte Erste-Hilfe-Maßnahmen für den Notfall des Erstickens zu kennen. Die Ursachen für eine Erstickungsgefahr sind unterschiedlich: In manchen Fällen verschlucken sich Menschen beispielsweise an Speisen, Getränken oder anderen Fremdkörpern. Bei Kindern zwischen sechs Monaten und vier Jahren ist das Risiko besonders hoch. Sie können sich an Nüssen, Karotten oder Weintrauben, ebenso wie an Spielzeugteilen, Knöpfen oder Schrauben verschlucken. Jungen sind dabei etwa doppelt so häufig betroffen wie Mädchen. Zudem unterscheiden sich die Erste-Hilfe-Maßnahmen im Falle von Ersticken bei Kindern teilweise von denen bei Erwachsenen. So führt man den Heimlich-Griff durch Die Oberbauchkompression, auch bekannt als Heimlich-Handgriff oder Heimlich-Manöver, ist eine Erste-Hilfe-Maßnahme, die eingesetzt wird, wenn Gefahr durch Ersticken droht. Ein Notfall, der eintritt, wenn die Atemwege durch einen Fremdkörper blockiert sind und das eigenständige Husten nicht ausreicht, um sie wieder freizumachen. Bei Kindern unter einem Jahr darf der Heimlich-Griff auf keinen Fall angewendet. Anstelle des Heimlich-Manövers werden bei Säuglingen unter zwölf Monaten sogenannte Thoraxstöße durchgeführt, also Druck auf das Brustbein ausgeübt. Danach ist immer eine ärztliche Untersuchung notwendig. Das gilt auch für ältere Kinder oder Erwachsene, da es auch durch eine Oberbauchkompression zu inneren Verletzungen kommen kann. Heimlich-Handgriff bei Erwachsenen Wann: Bei verschlucktem Fremdkörper, der selbst durch starkes Husten und Rückenschläge nicht gelöst werden kann und die Atmung blockiert. Stellen Sie sich hinter die betroffene Person und legen Sie Ihre Arme um den oberen Bauchbereich. Der Oberkörper der erstickenden Person ist nach vorne gebeugt. Ballen Sie mit einer Hand eine Faust, positionieren Sie diese zwischen dem unteren Rand des Brustkorbs und dem Bauchnabel und umfassen Sie sie mit der anderen Hand. Ziehen Sie die Faust nun kräftig zu sich mit Richtung nach oben innen. Wiederholen Sie das fünfmal. Löst sich der Fremdkörper durch die Oberbauchkompression, spucken ihn Betroffene in manchen Fällen aus. Auch wenn die betroffene Person weiterhin hustet, ist die Atmung nicht mehr blockiert, das Ein- und Ausatmen ist wieder möglich. Heimlich-Manöver bei Kindern Wann sollte er bei Kindern über einem Jahr angewendet werden? Bei verschlucktem Fremdkörper, der durch Husten des Kindes und Schläge auf den Rücken nicht gelöst werden kann. Oder wenn es zu einem ineffektiven Husten kommt: Das Husten des Kindes ist leise, es kann nicht mehr sprechen oder weinen, die Haut verfärbt sich bläulich, und es ist zunehmend bewusstseinsgetrübt. Stellen oder knien Sie sich hinter das Kind, und beugen Sie den Oberkörper des Kindes nach vorne. Legen Sie Ihre Arme um den oberen Bauchbereich. Ballen Sie eine Faust und setzen Sie sie zwischen den unteren Rand des Brustbeins und den Bauchnabel des Kindes. Achten Sie auf die richtige Position. Die geballte Faust darf nicht auf dem Brustkorb oder Brustbein liegen. Umschließen Sie anschließend die Faust mit der anderen Hand. Die geballte Hand bewegen Sie nun kräftig nach innen oben. Wiederholen Sie dies fünfmal. Eine Untersuchung durch einen Kinderarzt oder eine Kinderärztin muss danach erfolgen. Thoraxstöße bei Säuglingen Da der Heimlich-Griff niemals bei Säuglingen oder Babys unter zwölf Monaten angewendet werden darf, kann bei Erstickungsgefahr alternativ Druck auf das Brustbein ausgeübt werden. Wann? Bei verschlucktem Fremdkörper, der durch das Husten des Babys und Rückenschläge nicht gelöst werden kann. Wenn es zu einem ineffektiven Husten kommt, das bedeutet: Das Husten des Babys ist leise, und es kann nicht mehr sprechen oder weinen, seine Haut verfärbt sich bläulich, und es ist zunehmend bewusstseinsgetrübt. Drehen Sie den Säugling in Rücken- und Kopftieflage. Der Rücken des Babys liegt auf Ihrem Unterarm und Sie sichern den Kopf, indem Sie ihn mit Ihrer Hand umfassen. Setzen Sie zwei Finger auf die Mitte des Brustbeins und drücken Sie wie bei der Herzdruckmassage. Bei diesen Stößen drücken Sie etwas kräftiger, dafür aber langsamer als bei der Herzdruckmassage. Das Ziel ist, den Fremdkörper zu lösen. Wiederholen Sie diese Thoraxstöße fünfmal. Eine Untersuchung durch einen Kinderarzt oder eine Kinderärztin muss danach erfolgen. Weitere Maßnahmen bei Ersticken Bei Erwachsenen kommt es vor allem durch Speisen und Getränke zum Verschlucken und einer Blockade der Atemwege. Der Heimlich-Griff ist nur eine der Erste-Hilfe-Maßnahmen, die beim Ersticken durch einen Fremdkörper bei Erwachsenen angewendet werden. Verschluckt sich jemand beispielsweise nur leicht und kann die Person weiterhin mit Ihnen sprechen, normal atmen und kräftig abhusten, sind keine körperlichen Maßnahmen notwendig. Wichtig ist, dass Sie die Person nicht allein lassen und beobachten, wie es ihr geht. Ermuntern Sie sie, weiter abzuhusten. Können sich Betroffene nicht selbst vom Fremdkörper freihusten und kommt es zu einer Verschlechterung des Zustands, rufen Sie den Rettungsdienst unter der Notfallnummer 112. Führen Sie je nach Zustand der betroffenen Person entsprechende Erste-Hilfe-Maßnahmen wie Rückenschläge oder den Heimlich-Handgriff durch. Bleiben Sie bei der betroffenen Person, bis Hilfe eintrifft. Kommt es zu einem schweren Erstickungsanfall, ist ein rasches Eingreifen notwendig. Anzeichen für eine solche Situation sind beispielsweise: Betroffene haben Schwierigkeiten mit dem Atmen. Sie können nur schwach husten. Das Sprechen ist nicht mehr möglich. Je nach Situation werden folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen empfohlen. Selbst wenn sich der Fremdkörper in den Atemwegen löst und die betroffene Person nach der Hustenattacke oder den Erste-Hilfe-Maßnahmen wieder atmen kann, ist es wichtig, dass sie danach ärztlich untersucht wird. Insbesondere, wenn Atembeschwerden oder ein Fremdkörpergefühl bestehen bleiben. Nur so kann sichergestellt werden, dass kein Fremdkörper in den Atemwegen verblieben ist. Wird der Heimlich-Handgriff angewendet, ist eine Untersuchung im Krankenhaus aufgrund des Risikos innerer Verletzungen immer erforderlich. Erste-Hilfe-Ablauf bei erstickendem Kind Grundsätzlich ist der Ablauf der Erste-Hilfe-Maßnahmen bei der Erstickungsgefahr bei einem verschluckten Fremdkörper auch bei Kindern und Babys ähnlich. Bei Kindern ist es jedoch wichtig, vorsichtig vorzugehen und ihnen mit dem eigenen Agieren nicht zu schaden. Solange ein Kind trotz lauten Hustens einatmen, weinen oder sprechen kann, wach ist und auf Ansprache reagiert, ist es ratsam, nicht einzugreifen. Grund ist, dass das selbstständige Husten in der Regel wirksamer ist als jede Maßnahme, die Sie durchführen können. Achten Sie immer darauf, dass der Oberkörper vornübergebeugt ist, damit der Fremdkörper leichter ausgehustet werden kann. Behalten Sie das Kind zudem dauerhaft im Blick, lassen Sie es nicht allein und ermuntern Sie es, weiter abzuhusten. Auch hier gilt: Verschlechtert sich der Zustand, bleibt der Hustenreiz oder das Fremdkörpergefühl bestehen, wählen Sie die 112. Werden Rückenschläge oder der Heimlich-Handgriff beziehungsweise die Thoraxstöße angewendet, ist es wichtig, dass das Kind oder Baby anschließend immer von einem Kinderarzt oder einer Kinderärztin untersucht wird. Es können weitere Fremdkörper in den Atemwegen zurückbleiben oder innere Verletzungen entstehen, eine Untersuchung im Krankenhaus ist deshalb zwingend erforderlich. Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.